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Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

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Die CVI. Laster-Predigt/
tur/ wie auch Aristoteles lib. 1. Pol. c. 7. schreibet/ darum auch die Heyden auß
dem blossen Liecht der Natur dieses Laster erkennet/ gehasset und gestraffet
haben.

III.
Geist- und
Weltliche
Rechten.

III. Soll sich ein Christ vor diesem Laster hüten/ weil der Wucher wi-
der die Geistliche und Weltliche Rechte ist/ wie alle löbliche Policey-
Ordnungen/ auch die Reichs-Abschiede/ Anno 1500. und 1548. mit sich
bringen. Es verbieten den Wucher gantze Concilia, sonderlich das erste
Concilium Nicaenum, Can. 18. Das Concilium Elibertinum, Can 20.
und das dritte Concilium Carthaginense, Can. 16. Auß den H. Kirchen-
Vättern verdammen den Wucher Hieronymus, Ambrosius, Chtylosto-
mus, Lactantius, Augustinus, Bernhardus,
und andere. Unsere Evange-
lische Theologi schreiben darwider ins gemein/ insonderheit D. Luther in sei-
nem. Tom. Jen. Germ. im grossen und kleinen Sermon vom Wucher/ f. 118.
und Tom. 7. f. 372. in der Vermahnung an die Pfarrer wider den Wucher zu
predigen.

IV.
Christliche
Liebe.

IV. Soll sich ein Christ vor diesem Laster hüten/ weil der Wucher wi-
der die Christliche Liebe ist. Die Liebe thut dem Nächsten nichts Böses/
Rom. 13. Die Christliche Liebe suchet nicht das Jhre/ sie trachtet nicht nach
Schaden/ sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit/ 1. Cor. 13. Aber bey einem
Wucherer ist nichts weniger/ als solche Liebe/ ein Wucherer liebet seinen
Nächsten nicht/ sondern er liebet deß Nächsten Gut/ er dienet nicht dem Näch-
sten/ sondern ihm selber/ er thut dem Nächsten nichts Gutes/ sondern suchet
seinen eigenen Nutzen mit deß Nächsten Schaden/ er gibt dem Nächsten/
aber/ in dem er ihm gibt/ nimmt er ihm wieder viel mehr/ als er ihm gegeben/
daher solche Wucherer mehr Juden als Christen zu nennen seyn.

V.
ist darzu ein
närrisch/

V. Soll sich ein Christ vor diesem Laster hüten/ weil der Wucher ein
närrisch Laster ist. Der HErr Christus wil/ wir sollen Geistlich wuchern/
sollen den Armen Gutes thun/ und geben/ so werde es uns der HErr selbsten
Conf.
D. Luth.
T. 7. f. 389.
b. Paragr.

Warum
seq.
au ihre statt reichlich vergelten. So kehren es die Wucherer um/ und wu-
chern leiblich/ welches eine grosse Thorheit ist. Darum sagt der H. Augu-
stinus:
Du elender Mensch/ warum wucherst du an dem Menschen?
Wuchere an GOtt/ so wirst du solches Tausend fältig empfangen/ und das
ewige Leben besitzen/ auß Matth. 19. Die Wucherer begehren zu gewinnen/
wollen aber nicht wuchern auf grossen Gewinn ohne Sünde/ sondern sie
wuchern/ da geringer Gewin ist/ und grosse Sünde. Warum sind die Leu-
te so gar unsinnig/ sagt der H. Chrysostomus, daß sie ihr Geld nicht dem
geben/ der reich ist wieder zu geben/ der weit grösser Wucher-Geld geben kan/
als andere, O der Thorheit! Ja/ in dem sie das zeitliche erwuchern/ verlie-
ren sie dargegen das Ewige! Wer hat jemals einen närrischern Handel ge-
than/ als eben dieser ist?

VI. Soll

Die CVI. Laſter-Predigt/
tur/ wie auch Ariſtoteles lib. 1. Pol. c. 7. ſchreibet/ darum auch die Heyden auß
dem bloſſen Liecht der Natur dieſes Laſter erkennet/ gehaſſet und geſtraffet
haben.

III.
Geiſt- und
Weltliche
Rechten.

III. Soll ſich ein Chriſt vor dieſem Laſter huͤten/ weil der Wucher wi-
der die Geiſtliche und Weltliche Rechte iſt/ wie alle loͤbliche Policey-
Ordnungen/ auch die Reichs-Abſchiede/ Anno 1500. und 1548. mit ſich
bringen. Es verbieten den Wucher gantze Concilia, ſonderlich das erſte
Concilium Nicænum, Can. 18. Das Concilium Elibertinum, Can 20.
und das dritte Concilium Carthaginenſe, Can. 16. Auß den H. Kirchen-
Vaͤttern verdammen den Wucher Hieronymus, Ambroſius, Chtyloſto-
mus, Lactantius, Auguſtinus, Bernhardus,
und andere. Unſere Evange-
liſche Theologi ſchreiben darwider ins gemein/ inſonderheit D. Luther in ſei-
nem. Tom. Jen. Germ. im groſſen und kleinen Sermon vom Wucher/ f. 118.
und Tom. 7. f. 372. in der Vermahnung an die Pfarꝛer wider den Wucher zu
predigen.

IV.
Chriſtliche
Liebe.

IV. Soll ſich ein Chriſt vor dieſem Laſter huͤten/ weil der Wucher wi-
der die Chriſtliche Liebe iſt. Die Liebe thut dem Naͤchſten nichts Boͤſes/
Rom. 13. Die Chriſtliche Liebe ſuchet nicht das Jhre/ ſie trachtet nicht nach
Schaden/ ſie freuet ſich nicht der Ungerechtigkeit/ 1. Cor. 13. Aber bey einem
Wucherer iſt nichts weniger/ als ſolche Liebe/ ein Wucherer liebet ſeinen
Naͤchſten nicht/ ſondern er liebet deß Naͤchſten Gut/ er dienet nicht dem Naͤch-
ſten/ ſondern ihm ſelber/ er thut dem Naͤchſten nichts Gutes/ ſondern ſuchet
ſeinen eigenen Nutzen mit deß Naͤchſten Schaden/ er gibt dem Naͤchſten/
aber/ in dem er ihm gibt/ nimmt er ihm wieder viel mehr/ als er ihm gegeben/
daher ſolche Wucherer mehr Juden als Chriſten zu nennen ſeyn.

V.
iſt darzu ein
naͤrriſch/

V. Soll ſich ein Chriſt vor dieſem Laſter huͤten/ weil der Wucher ein
naͤrriſch Laſter iſt. Der HErꝛ Chriſtus wil/ wir ſollen Geiſtlich wuchern/
ſollen den Armen Gutes thun/ und geben/ ſo werde es uns der HErꝛ ſelbſten
Conf.
D. Luth.
T. 7. f. 389.
b. Paragr.

Warum
ſeq.
au ihre ſtatt reichlich vergelten. So kehren es die Wucherer um/ und wu-
chern leiblich/ welches eine groſſe Thorheit iſt. Darum ſagt der H. Augu-
ſtinus:
Du elender Menſch/ warum wucherſt du an dem Menſchen?
Wuchere an GOtt/ ſo wirſt du ſolches Tauſend faͤltig empfangen/ und das
ewige Leben beſitzen/ auß Matth. 19. Die Wucherer begehren zu gewinnen/
wollen aber nicht wuchern auf groſſen Gewinn ohne Suͤnde/ ſondern ſie
wuchern/ da geringer Gewin iſt/ und groſſe Suͤnde. Warum ſind die Leu-
te ſo gar unſinnig/ ſagt der H. Chryſoſtomus, daß ſie ihr Geld nicht dem
geben/ der reich iſt wieder zu geben/ der weit groͤſſer Wucher-Geld geben kan/
als andere, O der Thorheit! Ja/ in dem ſie das zeitliche erwuchern/ verlie-
ren ſie dargegen das Ewige! Wer hat jemals einen naͤrꝛiſchern Handel ge-
than/ als eben dieſer iſt?

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[1030/1100] Die CVI. Laſter-Predigt/ tur/ wie auch Ariſtoteles lib. 1. Pol. c. 7. ſchreibet/ darum auch die Heyden auß dem bloſſen Liecht der Natur dieſes Laſter erkennet/ gehaſſet und geſtraffet haben. III. Soll ſich ein Chriſt vor dieſem Laſter huͤten/ weil der Wucher wi- der die Geiſtliche und Weltliche Rechte iſt/ wie alle loͤbliche Policey- Ordnungen/ auch die Reichs-Abſchiede/ Anno 1500. und 1548. mit ſich bringen. Es verbieten den Wucher gantze Concilia, ſonderlich das erſte Concilium Nicænum, Can. 18. Das Concilium Elibertinum, Can 20. und das dritte Concilium Carthaginenſe, Can. 16. Auß den H. Kirchen- Vaͤttern verdammen den Wucher Hieronymus, Ambroſius, Chtyloſto- mus, Lactantius, Auguſtinus, Bernhardus, und andere. Unſere Evange- liſche Theologi ſchreiben darwider ins gemein/ inſonderheit D. Luther in ſei- nem. Tom. Jen. Germ. im groſſen und kleinen Sermon vom Wucher/ f. 118. und Tom. 7. f. 372. in der Vermahnung an die Pfarꝛer wider den Wucher zu predigen. IV. Soll ſich ein Chriſt vor dieſem Laſter huͤten/ weil der Wucher wi- der die Chriſtliche Liebe iſt. Die Liebe thut dem Naͤchſten nichts Boͤſes/ Rom. 13. Die Chriſtliche Liebe ſuchet nicht das Jhre/ ſie trachtet nicht nach Schaden/ ſie freuet ſich nicht der Ungerechtigkeit/ 1. Cor. 13. Aber bey einem Wucherer iſt nichts weniger/ als ſolche Liebe/ ein Wucherer liebet ſeinen Naͤchſten nicht/ ſondern er liebet deß Naͤchſten Gut/ er dienet nicht dem Naͤch- ſten/ ſondern ihm ſelber/ er thut dem Naͤchſten nichts Gutes/ ſondern ſuchet ſeinen eigenen Nutzen mit deß Naͤchſten Schaden/ er gibt dem Naͤchſten/ aber/ in dem er ihm gibt/ nimmt er ihm wieder viel mehr/ als er ihm gegeben/ daher ſolche Wucherer mehr Juden als Chriſten zu nennen ſeyn. V. Soll ſich ein Chriſt vor dieſem Laſter huͤten/ weil der Wucher ein naͤrriſch Laſter iſt. Der HErꝛ Chriſtus wil/ wir ſollen Geiſtlich wuchern/ ſollen den Armen Gutes thun/ und geben/ ſo werde es uns der HErꝛ ſelbſten au ihre ſtatt reichlich vergelten. So kehren es die Wucherer um/ und wu- chern leiblich/ welches eine groſſe Thorheit iſt. Darum ſagt der H. Augu- ſtinus: Du elender Menſch/ warum wucherſt du an dem Menſchen? Wuchere an GOtt/ ſo wirſt du ſolches Tauſend faͤltig empfangen/ und das ewige Leben beſitzen/ auß Matth. 19. Die Wucherer begehren zu gewinnen/ wollen aber nicht wuchern auf groſſen Gewinn ohne Suͤnde/ ſondern ſie wuchern/ da geringer Gewin iſt/ und groſſe Suͤnde. Warum ſind die Leu- te ſo gar unſinnig/ ſagt der H. Chryſoſtomus, daß ſie ihr Geld nicht dem geben/ der reich iſt wieder zu geben/ der weit groͤſſer Wucher-Geld geben kan/ als andere, O der Thorheit! Ja/ in dem ſie das zeitliche erwuchern/ verlie- ren ſie dargegen das Ewige! Wer hat jemals einen naͤrꝛiſchern Handel ge- than/ als eben dieſer iſt? Conf. D. Luth. T. 7. f. 389. b. Paragr. Warum ſeq. VI. Soll

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Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 1030. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/1100>, abgerufen am 30.04.2024.