Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XLVI. Laster-Predigt/
dich/ als der es nicht empfangen hätte. 1. Cor. 4. So spricht der HErr: Ein
Reicher rühme sich nicht seines Reichthums/ sondern wer sich rühmen will/ der
rühme sich deß/ daß er mich wisse und könne/ daß ich der HErr bin. Jerem. 9.
Sprich nicht/ ich hab gnug/ wie kan mi[r]s fehlen/ wann dirs wol gehet/ so geden-
cke/ daß dirs wieder übel gehen kan. Syrach 11.

III.
Mit Un-
recht samlet
und besitzt.

III. Werden die zeitliche Güter mißbraucht/ wann mans mit Un-
recht
samlet und besitzt/ der Reichthum der zeitlichen Güter wird von Christo
Luc. 16. ein ungerechter Mammon genannt/ nicht daß solche Güter an sich
selbsten böß und ungerecht wären/ dann alles was GOtt geschaffen hat/ ist sehr
gut. 1. Mos. 1. Sondern darum heisst ers einen ungerechten Mammon/ weil
solche Güter gemeiniglich und meistentheils mit Unrecht/ Falschheit/ Betrug/
List/ Finantz und Vervortheilung deß Nechsten zusamen gebracht werden:
Eben wie der ungerechte Haußhalter mit falschen Practicken seines Herren
Güter entwendet/ daß er seinen profit und sein Aufenthaltung dabey in künff-
tiger Zeit haben möchte. Luc. 16. Darum sagt Syrach: Ums Guts willen
thun ihrer viel unrecht/ und die reich werden wollen/ wenden die Augen ab/ sie
achten deß Gewissens nicht/ setzt D. Luther am Rand hinzu/ Syr. 27. Aber
solche Ungerechtigkeit ist ein böser Mißbrauch/ der an sich selbs guten Güter
und Gaben Gottes/ davor ein jeder Christ sich hüten solle/ dann das unrecht
Gut hilfft nicht/ in Spr. 10. Ubel gewonnen Gut kan nicht gedeien/ sondern
der HErr zustäubts. Hagg. 1. Weissestu nicht/ daß es allzeit so gegangen ist/
sint daß Menschen auf Erden gewesen sind/ daß der Ruhm der Gottlosen ste-
het nicht lang/ und die Freude deß Heuchlers wäret ein Augenblick/ die Güter/
die er verschlungen hat/ muß er wieder außspeien/ und GOtt wird sie auß sei-
nem Bauch stossen. Job. 20. Daher ists besser ein wenig mit Gerechtigkeit/
dann viel Einkommens mit Unrecht. Spr 16. Das wenige das ein Gerechter
hat/ ist besser denn das grosse Gut vieler Gottlosen. Psalm. 37.

VI.
Gar nicht
gebraucht/

IV. Werden die zeitliche Güter mißbraucht/ wann man sie gar nicht
gebraucht/ als: Da man zwar zeitliche Güter von GOtt hat/ und sich deren
wol gebrauchen könnte/ aber eigenes Willens/ sich derselben enthält und ent-
schlagt/ und dagegen willigen Mangel/ Hunger/ Durst und Armuth leidet/ da-
durch eintweder einen Ruhm und grossen Namen zu suchen/ oder eine sonder-
bare hohe Gnad bey GOtt zu verdienen/ massen die Papisten die freywillige
Armuth/ für ein sonde liche Heiligkeit achten/ wann man Haab und Gut in
die Clöster stifftet/ und sich selber ins Closterleben begibt/ machen ein groß Ver-
dienst darauß/ und geben vor/ man thue hiemit mehr als GOtt selber befohlen
habe. Ja freylich hats GOtt nicht befohlen/ darum ist es auch nicht recht.
Oder da man Geld/ Gold und Silber vergräbt/ daß niemand nichts davon zu
Nutzen kommt/ dann ein weiser Mann/ der sich nicht brauchen lässt/ und ein
vergrabener Schatz/ wo zu seyn diese beede nutz. Syr. 20. Darum vergrab dein

Geld

Die XLVI. Laſter-Predigt/
dich/ als der es nicht empfangen haͤtte. 1. Cor. 4. So ſpricht der HErꝛ: Ein
Reicher ruͤhme ſich nicht ſeines Reichthums/ ſondern wer ſich ruͤhmen will/ der
ruͤhme ſich deß/ daß er mich wiſſe und koͤnne/ daß ich der HErꝛ bin. Jerem. 9.
Sprich nicht/ ich hab gnug/ wie kan mi[r]s fehlen/ wann dirs wol gehet/ ſo geden-
cke/ daß dirs wieder uͤbel gehen kan. Syrach 11.

III.
Mit Un-
recht ſamlet
und beſitzt.

III. Werden die zeitliche Guͤter mißbraucht/ wann mans mit Un-
recht
ſamlet und beſitzt/ der Reichthum der zeitlichen Guͤter wird von Chriſto
Luc. 16. ein ungerechter Mammon genannt/ nicht daß ſolche Guͤter an ſich
ſelbſten boͤß und ungerecht waͤren/ dann alles was GOtt geſchaffen hat/ iſt ſehr
gut. 1. Moſ. 1. Sondern darum heiſſt ers einen ungerechten Mammon/ weil
ſolche Guͤter gemeiniglich und meiſtentheils mit Unrecht/ Falſchheit/ Betrug/
Liſt/ Finantz und Vervortheilung deß Nechſten zuſamen gebracht werden:
Eben wie der ungerechte Haußhalter mit falſchen Practicken ſeines Herren
Guͤter entwendet/ daß er ſeinen profit und ſein Aufenthaltung dabey in kuͤnff-
tiger Zeit haben moͤchte. Luc. 16. Darum ſagt Syrach: Ums Guts willen
thun ihrer viel unrecht/ und die reich werden wollen/ wenden die Augen ab/ ſie
achten deß Gewiſſens nicht/ ſetzt D. Luther am Rand hinzu/ Syr. 27. Aber
ſolche Ungerechtigkeit iſt ein boͤſer Mißbrauch/ der an ſich ſelbs guten Guͤter
und Gaben Gottes/ davor ein jeder Chriſt ſich huͤten ſolle/ dann das unrecht
Gut hilfft nicht/ in Spr. 10. Ubel gewonnen Gut kan nicht gedeien/ ſondern
der HErꝛ zuſtaͤubts. Hagg. 1. Weiſſeſtu nicht/ daß es allzeit ſo gegangen iſt/
ſint daß Menſchen auf Erden geweſen ſind/ daß der Ruhm der Gottloſen ſte-
het nicht lang/ und die Freude deß Heuchlers waͤret ein Augenblick/ die Guͤter/
die er verſchlungen hat/ muß er wieder außſpeien/ und GOtt wird ſie auß ſei-
nem Bauch ſtoſſen. Job. 20. Daher iſts beſſer ein wenig mit Gerechtigkeit/
dann viel Einkommens mit Unrecht. Spr 16. Das wenige das ein Gerechter
hat/ iſt beſſer denn das groſſe Gut vieler Gottloſen. Pſalm. 37.

VI.
Gar nicht
gebraucht/

IV. Werden die zeitliche Guͤter mißbraucht/ wann man ſie gar nicht
gebraucht/ als: Da man zwar zeitliche Guͤter von GOtt hat/ und ſich deren
wol gebrauchen koͤnnte/ aber eigenes Willens/ ſich derſelben enthaͤlt und ent-
ſchlagt/ und dagegen willigen Mangel/ Hunger/ Durſt und Armuth leidet/ da-
durch eintweder einen Ruhm und groſſen Namen zu ſuchen/ oder eine ſonder-
bare hohe Gnad bey GOtt zu verdienen/ maſſen die Papiſten die freywillige
Armuth/ fuͤr ein ſonde liche Heiligkeit achten/ wann man Haab und Gut in
die Cloͤſter ſtifftet/ und ſich ſelber ins Cloſterleben begibt/ machen ein groß Ver-
dienſt darauß/ und geben vor/ man thue hiemit mehr als GOtt ſelber befohlen
habe. Ja freylich hats GOtt nicht befohlen/ darum iſt es auch nicht recht.
Oder da man Geld/ Gold und Silber vergraͤbt/ daß niemand nichts davon zu
Nutzen kommt/ dann ein weiſer Mann/ der ſich nicht brauchen laͤſſt/ und ein
vergrabener Schatz/ wo zu ſeyn dieſe beede nutz. Syr. 20. Darum vergrab dein

Geld
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0492" n="422"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">XLVI.</hi> La&#x017F;ter-Predigt/</hi></fw><lb/>
dich/ als der es nicht empfangen ha&#x0364;tte. 1. Cor. 4. So &#x017F;pricht der HEr&#xA75B;: Ein<lb/>
Reicher ru&#x0364;hme &#x017F;ich nicht &#x017F;eines Reichthums/ &#x017F;ondern wer &#x017F;ich ru&#x0364;hmen will/ der<lb/>
ru&#x0364;hme &#x017F;ich deß/ daß er mich wi&#x017F;&#x017F;e und ko&#x0364;nne/ daß ich der HEr&#xA75B; bin. Jerem. 9.<lb/>
Sprich nicht/ ich hab gnug/ wie kan mi<supplied>r</supplied>s fehlen/ wann dirs wol gehet/ &#x017F;o geden-<lb/>
cke/ daß dirs wieder u&#x0364;bel gehen kan. Syrach 11.</p><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">III.</hi><lb/>
Mit Un-<lb/>
recht &#x017F;amlet<lb/>
und be&#x017F;itzt.</note>
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi></hi> Werden die zeitliche Gu&#x0364;ter mißbraucht/ wann mans mit <hi rendition="#fr">Un-<lb/>
recht</hi> &#x017F;amlet und be&#x017F;itzt/ der Reichthum der zeitlichen Gu&#x0364;ter wird von Chri&#x017F;to<lb/>
Luc. 16. ein ungerechter Mammon genannt/ nicht daß &#x017F;olche Gu&#x0364;ter an &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;ten bo&#x0364;ß und ungerecht wa&#x0364;ren/ dann alles was GOtt ge&#x017F;chaffen hat/ i&#x017F;t &#x017F;ehr<lb/>
gut. 1. Mo&#x017F;. 1. Sondern darum hei&#x017F;&#x017F;t ers einen ungerechten Mammon/ weil<lb/>
&#x017F;olche Gu&#x0364;ter gemeiniglich und mei&#x017F;tentheils mit Unrecht/ Fal&#x017F;chheit/ Betrug/<lb/>
Li&#x017F;t/ Finantz und Vervortheilung deß Nech&#x017F;ten zu&#x017F;amen gebracht werden:<lb/>
Eben wie der ungerechte Haußhalter mit fal&#x017F;chen Practicken &#x017F;eines Herren<lb/>
Gu&#x0364;ter entwendet/ daß er &#x017F;einen <hi rendition="#aq">profit</hi> und &#x017F;ein Aufenthaltung dabey in ku&#x0364;nff-<lb/>
tiger Zeit haben mo&#x0364;chte. Luc. 16. Darum &#x017F;agt Syrach: Ums Guts willen<lb/>
thun ihrer viel unrecht/ und die reich werden wollen/ wenden die Augen ab/ &#x017F;ie<lb/>
achten deß Gewi&#x017F;&#x017F;ens nicht/ &#x017F;etzt <hi rendition="#aq">D.</hi> Luther am Rand hinzu/ Syr. 27. Aber<lb/>
&#x017F;olche Ungerechtigkeit i&#x017F;t ein bo&#x0364;&#x017F;er Mißbrauch/ der an &#x017F;ich &#x017F;elbs guten Gu&#x0364;ter<lb/>
und Gaben Gottes/ davor ein jeder Chri&#x017F;t &#x017F;ich hu&#x0364;ten &#x017F;olle/ dann das unrecht<lb/>
Gut hilfft nicht/ in Spr. 10. Ubel gewonnen Gut kan nicht gedeien/ &#x017F;ondern<lb/>
der HEr&#xA75B; zu&#x017F;ta&#x0364;ubts. Hagg. 1. Wei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;tu nicht/ daß es allzeit &#x017F;o gegangen i&#x017F;t/<lb/>
&#x017F;int daß Men&#x017F;chen auf Erden gewe&#x017F;en &#x017F;ind/ daß der Ruhm der Gottlo&#x017F;en &#x017F;te-<lb/>
het nicht lang/ und die Freude deß Heuchlers wa&#x0364;ret ein Augenblick/ die Gu&#x0364;ter/<lb/>
die er ver&#x017F;chlungen hat/ muß er wieder auß&#x017F;peien/ und GOtt wird &#x017F;ie auß &#x017F;ei-<lb/>
nem Bauch &#x017F;to&#x017F;&#x017F;en. Job. 20. Daher i&#x017F;ts be&#x017F;&#x017F;er ein wenig mit Gerechtigkeit/<lb/>
dann viel Einkommens mit Unrecht. Spr 16. Das wenige das ein Gerechter<lb/>
hat/ i&#x017F;t be&#x017F;&#x017F;er denn das gro&#x017F;&#x017F;e Gut vieler Gottlo&#x017F;en. P&#x017F;alm. 37.</p><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">VI.</hi><lb/>
Gar nicht<lb/>
gebraucht/</note>
          <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi></hi> Werden die zeitliche Gu&#x0364;ter mißbraucht/ wann man &#x017F;ie gar nicht<lb/>
gebraucht/ als: Da man zwar zeitliche Gu&#x0364;ter von GOtt hat/ und &#x017F;ich deren<lb/>
wol gebrauchen ko&#x0364;nnte/ aber eigenes Willens/ &#x017F;ich der&#x017F;elben entha&#x0364;lt und ent-<lb/>
&#x017F;chlagt/ und dagegen willigen Mangel/ Hunger/ Dur&#x017F;t und Armuth leidet/ da-<lb/>
durch eintweder einen Ruhm und gro&#x017F;&#x017F;en Namen zu &#x017F;uchen/ oder eine &#x017F;onder-<lb/>
bare hohe Gnad bey GOtt zu verdienen/ ma&#x017F;&#x017F;en die Papi&#x017F;ten die freywillige<lb/>
Armuth/ fu&#x0364;r ein &#x017F;onde liche Heiligkeit achten/ wann man Haab und Gut in<lb/>
die Clo&#x0364;&#x017F;ter &#x017F;tifftet/ und &#x017F;ich &#x017F;elber ins Clo&#x017F;terleben begibt/ machen ein groß Ver-<lb/>
dien&#x017F;t darauß/ und geben vor/ man thue hiemit mehr als GOtt &#x017F;elber befohlen<lb/>
habe. Ja freylich hats GOtt nicht befohlen/ darum i&#x017F;t es auch nicht recht.<lb/>
Oder da man Geld/ Gold und Silber vergra&#x0364;bt/ daß niemand nichts davon zu<lb/>
Nutzen kommt/ dann ein wei&#x017F;er Mann/ der &#x017F;ich nicht brauchen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;t/ und ein<lb/>
vergrabener Schatz/ wo zu &#x017F;eyn die&#x017F;e beede nutz. Syr. 20. Darum vergrab dein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Geld</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[422/0492] Die XLVI. Laſter-Predigt/ dich/ als der es nicht empfangen haͤtte. 1. Cor. 4. So ſpricht der HErꝛ: Ein Reicher ruͤhme ſich nicht ſeines Reichthums/ ſondern wer ſich ruͤhmen will/ der ruͤhme ſich deß/ daß er mich wiſſe und koͤnne/ daß ich der HErꝛ bin. Jerem. 9. Sprich nicht/ ich hab gnug/ wie kan mirs fehlen/ wann dirs wol gehet/ ſo geden- cke/ daß dirs wieder uͤbel gehen kan. Syrach 11. III. Werden die zeitliche Guͤter mißbraucht/ wann mans mit Un- recht ſamlet und beſitzt/ der Reichthum der zeitlichen Guͤter wird von Chriſto Luc. 16. ein ungerechter Mammon genannt/ nicht daß ſolche Guͤter an ſich ſelbſten boͤß und ungerecht waͤren/ dann alles was GOtt geſchaffen hat/ iſt ſehr gut. 1. Moſ. 1. Sondern darum heiſſt ers einen ungerechten Mammon/ weil ſolche Guͤter gemeiniglich und meiſtentheils mit Unrecht/ Falſchheit/ Betrug/ Liſt/ Finantz und Vervortheilung deß Nechſten zuſamen gebracht werden: Eben wie der ungerechte Haußhalter mit falſchen Practicken ſeines Herren Guͤter entwendet/ daß er ſeinen profit und ſein Aufenthaltung dabey in kuͤnff- tiger Zeit haben moͤchte. Luc. 16. Darum ſagt Syrach: Ums Guts willen thun ihrer viel unrecht/ und die reich werden wollen/ wenden die Augen ab/ ſie achten deß Gewiſſens nicht/ ſetzt D. Luther am Rand hinzu/ Syr. 27. Aber ſolche Ungerechtigkeit iſt ein boͤſer Mißbrauch/ der an ſich ſelbs guten Guͤter und Gaben Gottes/ davor ein jeder Chriſt ſich huͤten ſolle/ dann das unrecht Gut hilfft nicht/ in Spr. 10. Ubel gewonnen Gut kan nicht gedeien/ ſondern der HErꝛ zuſtaͤubts. Hagg. 1. Weiſſeſtu nicht/ daß es allzeit ſo gegangen iſt/ ſint daß Menſchen auf Erden geweſen ſind/ daß der Ruhm der Gottloſen ſte- het nicht lang/ und die Freude deß Heuchlers waͤret ein Augenblick/ die Guͤter/ die er verſchlungen hat/ muß er wieder außſpeien/ und GOtt wird ſie auß ſei- nem Bauch ſtoſſen. Job. 20. Daher iſts beſſer ein wenig mit Gerechtigkeit/ dann viel Einkommens mit Unrecht. Spr 16. Das wenige das ein Gerechter hat/ iſt beſſer denn das groſſe Gut vieler Gottloſen. Pſalm. 37. IV. Werden die zeitliche Guͤter mißbraucht/ wann man ſie gar nicht gebraucht/ als: Da man zwar zeitliche Guͤter von GOtt hat/ und ſich deren wol gebrauchen koͤnnte/ aber eigenes Willens/ ſich derſelben enthaͤlt und ent- ſchlagt/ und dagegen willigen Mangel/ Hunger/ Durſt und Armuth leidet/ da- durch eintweder einen Ruhm und groſſen Namen zu ſuchen/ oder eine ſonder- bare hohe Gnad bey GOtt zu verdienen/ maſſen die Papiſten die freywillige Armuth/ fuͤr ein ſonde liche Heiligkeit achten/ wann man Haab und Gut in die Cloͤſter ſtifftet/ und ſich ſelber ins Cloſterleben begibt/ machen ein groß Ver- dienſt darauß/ und geben vor/ man thue hiemit mehr als GOtt ſelber befohlen habe. Ja freylich hats GOtt nicht befohlen/ darum iſt es auch nicht recht. Oder da man Geld/ Gold und Silber vergraͤbt/ daß niemand nichts davon zu Nutzen kommt/ dann ein weiſer Mann/ der ſich nicht brauchen laͤſſt/ und ein vergrabener Schatz/ wo zu ſeyn dieſe beede nutz. Syr. 20. Darum vergrab dein Geld

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/492
Zitationshilfe: Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel. Ulm, 1681. , S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bauller_lasterspiegel_1681/492>, abgerufen am 29.04.2024.