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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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worauf man durch Glühen des Drahtes ihn wieder weicher und
dehnbarer macht9). Auf diese Art im Allgemeinen, jedoch mit
Abweichungen in der Zubereitung des Metalles, wird aller Draht
fabricirt10).

1) Prechtl Encyclopädie. IV. S. 141. Poppe Handbuch der Technologie. I.
S. 254. Altmütter Beschreibung der Werkzeugsammlung. S. 176. (Werkzeuge
zum Drahtziehen). Karmarsch Mechanik in ihrer Anwendung auf Gewerbe. I.
228. II. 49.
2) Prechtl a. a. O. IV. S. 143. Man hat zur Messung eigene Draht-
maaße (Drahtklinken, Drahtlehren), welche aus einem Stücke Metall
bestehen, das mit Einschnitten oder Löchern verschiedener Größe und Nummer ver-
sehen ist, die den verschiedenen Drahtdurchmessern entsprechen; oder sie bestehen aus
einzelnen am Ende gekrümmten und mit einer Oeffnung oder Spalte versehenen
Drahtstäbchen, und heißen Meß- oder Probering, haben aber jedes für sich ihre
Nummern; oder sie bestehen, besonders zur Messung des englischen Stahldrahtes,
aus einem mit mehreren Löchern versehenen Stahlbleche. Eine sinnreiche Erfindung
des Engländers Robison, womit man den Drahtdurchmesser in Hunderttheilen eines
Zolls bestimmen kann, so wie noch ein anderes Meßinstrument ist auch bei Prechtl
S. 151. u. 152. beschrieben.
3) Die Walzenpaare sind sämmtlich aneinander gekuppelt, damit sie sich wech-
selseitig ihre Bewegung mittheilen. Bei einem Walzwerke, dessen Walzen 8 Zolle
Durchmesser haben, kommen in einer Sekunde 8 Fuße 41/2 Zolle Wiener Maaß
Draht aus dem Lezteren hervor; die Walzen machen 240 Umläufe in der Minute
und die Kraft der Maschine ist der von 8-10 Pferden gleich.
4) Die kleinsten Zieheisen sind 5-6 Zolle lang und enthalten bis 400 Löcher.
Die größten haben eine Länge von 18-24, eine Breite von 3-6 und eine Dicke
von 1 Zoll. Ueber die Fertigung solcher Zieheisen s. m. Prechtl a. a. O. IV.
158-164. Aber an die Stelle der Zieheisen nimmt man neuerdings auch gebohrte
Edelsteine, als Diamante, Rubine, Saphire, Chrysolithe u. dgl. "Durch ein
Rubinloch von 0,0033 Zoll Durchmesser hat man einen, 170 Deutsche Meilen lan-
gen Silberdraht gezogen, dessen beide Enden noch keinen meßbaren Unterschied in
der Dicke zeigten. Ein gewöhnliches, in weichem Stahl gebohrtes Ziehloch wird
von dem Durchgange eines, nur 1400 Klafter langen Drahtes schon so sehr erwei-
tert, daß es wieder kleiner gemacht werden muß." Prechtl a. a. O. S. 165.
5) Nähere Beschreibung eines solchen Werkes bei Prechtl a. a. O. IV. 176.
In der Regel besteht eine solche Drahtmühle aus 2 Stockwerken, wovon das untere
die bewegende Maschinerie, das obere aber die Ziehbänke hat. Diese Stoßzangen
passen nur für größeren Draht, da sie den dünneren zu sehr beschädigen würden,
denn schon der Druck derselben auf einen starken Draht in verschiedenen Abständen
verändert dessen regelmäßige Gestalt und gibt ihm eine unregelmäßige Dichtigkeit.
6) Genaue Darstellung eines Werkes dieser Art auch bei Prechtl a. a. O.
181. Die Schleppzangen haben einen Zug von 5-30 Fuß Länge und dienen be-
sonders zu feinem Silber- und Golddrahte.
7) Diese Einrichtungen nennt man Rollen, Scheiben oder Leiern, und man
unterscheidet, je nachdem sie das Wasser oder die Menschenhand bewegt, die Was-
ser- und Handleiern. Der sogenannte Abführtisch ist nur eine stark gebaute
Handleier für stärkere Silber- und Golddrähte. Die Ziehscheibe aber ist ein für
die Fabrikation des feinsten Drahtes bestimmte, vom Arbeiter selbst bewegte Leier
von eigenthümlicher Form und Zusammensetzung. Prechtl a. a. O. IV. 188.
8) Eine Beschreibung eines solchen Mechanismus bei Prechtl a. a. O.
195 folg.
9) Prechtl a. a. O. IV. S. 201.
10) Darüber und von den Drahtverarbeitungen handelt auch Prechtl's Ency-
clopädie. IV. 204. 233. 256.

worauf man durch Glühen des Drahtes ihn wieder weicher und
dehnbarer macht9). Auf dieſe Art im Allgemeinen, jedoch mit
Abweichungen in der Zubereitung des Metalles, wird aller Draht
fabricirt10).

1) Prechtl Encyclopädie. IV. S. 141. Poppe Handbuch der Technologie. I.
S. 254. Altmütter Beſchreibung der Werkzeugſammlung. S. 176. (Werkzeuge
zum Drahtziehen). Karmarſch Mechanik in ihrer Anwendung auf Gewerbe. I.
228. II. 49.
2) Prechtl a. a. O. IV. S. 143. Man hat zur Meſſung eigene Draht-
maaße (Drahtklinken, Drahtlehren), welche aus einem Stücke Metall
beſtehen, das mit Einſchnitten oder Löchern verſchiedener Größe und Nummer ver-
ſehen iſt, die den verſchiedenen Drahtdurchmeſſern entſprechen; oder ſie beſtehen aus
einzelnen am Ende gekrümmten und mit einer Oeffnung oder Spalte verſehenen
Drahtſtäbchen, und heißen Meß- oder Probering, haben aber jedes für ſich ihre
Nummern; oder ſie beſtehen, beſonders zur Meſſung des engliſchen Stahldrahtes,
aus einem mit mehreren Löchern verſehenen Stahlbleche. Eine ſinnreiche Erfindung
des Engländers Robiſon, womit man den Drahtdurchmeſſer in Hunderttheilen eines
Zolls beſtimmen kann, ſo wie noch ein anderes Meßinſtrument iſt auch bei Prechtl
S. 151. u. 152. beſchrieben.
3) Die Walzenpaare ſind ſämmtlich aneinander gekuppelt, damit ſie ſich wech-
ſelſeitig ihre Bewegung mittheilen. Bei einem Walzwerke, deſſen Walzen 8 Zolle
Durchmeſſer haben, kommen in einer Sekunde 8 Fuße 4½ Zolle Wiener Maaß
Draht aus dem Lezteren hervor; die Walzen machen 240 Umläufe in der Minute
und die Kraft der Maſchine iſt der von 8–10 Pferden gleich.
4) Die kleinſten Zieheiſen ſind 5–6 Zolle lang und enthalten bis 400 Löcher.
Die größten haben eine Länge von 18–24, eine Breite von 3–6 und eine Dicke
von 1 Zoll. Ueber die Fertigung ſolcher Zieheiſen ſ. m. Prechtl a. a. O. IV.
158–164. Aber an die Stelle der Zieheiſen nimmt man neuerdings auch gebohrte
Edelſteine, als Diamante, Rubine, Saphire, Chryſolithe u. dgl. „Durch ein
Rubinloch von 0,0033 Zoll Durchmeſſer hat man einen, 170 Deutſche Meilen lan-
gen Silberdraht gezogen, deſſen beide Enden noch keinen meßbaren Unterſchied in
der Dicke zeigten. Ein gewöhnliches, in weichem Stahl gebohrtes Ziehloch wird
von dem Durchgange eines, nur 1400 Klafter langen Drahtes ſchon ſo ſehr erwei-
tert, daß es wieder kleiner gemacht werden muß.“ Prechtl a. a. O. S. 165.
5) Nähere Beſchreibung eines ſolchen Werkes bei Prechtl a. a. O. IV. 176.
In der Regel beſteht eine ſolche Drahtmühle aus 2 Stockwerken, wovon das untere
die bewegende Maſchinerie, das obere aber die Ziehbänke hat. Dieſe Stoßzangen
paſſen nur für größeren Draht, da ſie den dünneren zu ſehr beſchädigen würden,
denn ſchon der Druck derſelben auf einen ſtarken Draht in verſchiedenen Abſtänden
verändert deſſen regelmäßige Geſtalt und gibt ihm eine unregelmäßige Dichtigkeit.
6) Genaue Darſtellung eines Werkes dieſer Art auch bei Prechtl a. a. O.
181. Die Schleppzangen haben einen Zug von 5–30 Fuß Länge und dienen be-
ſonders zu feinem Silber- und Golddrahte.
7) Dieſe Einrichtungen nennt man Rollen, Scheiben oder Leiern, und man
unterſcheidet, je nachdem ſie das Waſſer oder die Menſchenhand bewegt, die Waſ-
ſer- und Handleiern. Der ſogenannte Abführtiſch iſt nur eine ſtark gebaute
Handleier für ſtärkere Silber- und Golddrähte. Die Ziehſcheibe aber iſt ein für
die Fabrikation des feinſten Drahtes beſtimmte, vom Arbeiter ſelbſt bewegte Leier
von eigenthümlicher Form und Zuſammenſetzung. Prechtl a. a. O. IV. 188.
8) Eine Beſchreibung eines ſolchen Mechanismus bei Prechtl a. a. O.
195 folg.
9) Prechtl a. a. O. IV. S. 201.
10) Darüber und von den Drahtverarbeitungen handelt auch Prechtl's Ency-
clopädie. IV. 204. 233. 256.

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[372/0394] worauf man durch Glühen des Drahtes ihn wieder weicher und dehnbarer macht9). Auf dieſe Art im Allgemeinen, jedoch mit Abweichungen in der Zubereitung des Metalles, wird aller Draht fabricirt10). ¹⁾ Prechtl Encyclopädie. IV. S. 141. Poppe Handbuch der Technologie. I. S. 254. Altmütter Beſchreibung der Werkzeugſammlung. S. 176. (Werkzeuge zum Drahtziehen). Karmarſch Mechanik in ihrer Anwendung auf Gewerbe. I. 228. II. 49. ²⁾ Prechtl a. a. O. IV. S. 143. Man hat zur Meſſung eigene Draht- maaße (Drahtklinken, Drahtlehren), welche aus einem Stücke Metall beſtehen, das mit Einſchnitten oder Löchern verſchiedener Größe und Nummer ver- ſehen iſt, die den verſchiedenen Drahtdurchmeſſern entſprechen; oder ſie beſtehen aus einzelnen am Ende gekrümmten und mit einer Oeffnung oder Spalte verſehenen Drahtſtäbchen, und heißen Meß- oder Probering, haben aber jedes für ſich ihre Nummern; oder ſie beſtehen, beſonders zur Meſſung des engliſchen Stahldrahtes, aus einem mit mehreren Löchern verſehenen Stahlbleche. Eine ſinnreiche Erfindung des Engländers Robiſon, womit man den Drahtdurchmeſſer in Hunderttheilen eines Zolls beſtimmen kann, ſo wie noch ein anderes Meßinſtrument iſt auch bei Prechtl S. 151. u. 152. beſchrieben. ³⁾ Die Walzenpaare ſind ſämmtlich aneinander gekuppelt, damit ſie ſich wech- ſelſeitig ihre Bewegung mittheilen. Bei einem Walzwerke, deſſen Walzen 8 Zolle Durchmeſſer haben, kommen in einer Sekunde 8 Fuße 4½ Zolle Wiener Maaß Draht aus dem Lezteren hervor; die Walzen machen 240 Umläufe in der Minute und die Kraft der Maſchine iſt der von 8–10 Pferden gleich. ⁴⁾ Die kleinſten Zieheiſen ſind 5–6 Zolle lang und enthalten bis 400 Löcher. Die größten haben eine Länge von 18–24, eine Breite von 3–6 und eine Dicke von 1 Zoll. Ueber die Fertigung ſolcher Zieheiſen ſ. m. Prechtl a. a. O. IV. 158–164. Aber an die Stelle der Zieheiſen nimmt man neuerdings auch gebohrte Edelſteine, als Diamante, Rubine, Saphire, Chryſolithe u. dgl. „Durch ein Rubinloch von 0,0033 Zoll Durchmeſſer hat man einen, 170 Deutſche Meilen lan- gen Silberdraht gezogen, deſſen beide Enden noch keinen meßbaren Unterſchied in der Dicke zeigten. Ein gewöhnliches, in weichem Stahl gebohrtes Ziehloch wird von dem Durchgange eines, nur 1400 Klafter langen Drahtes ſchon ſo ſehr erwei- tert, daß es wieder kleiner gemacht werden muß.“ Prechtl a. a. O. S. 165. ⁵⁾ Nähere Beſchreibung eines ſolchen Werkes bei Prechtl a. a. O. IV. 176. In der Regel beſteht eine ſolche Drahtmühle aus 2 Stockwerken, wovon das untere die bewegende Maſchinerie, das obere aber die Ziehbänke hat. Dieſe Stoßzangen paſſen nur für größeren Draht, da ſie den dünneren zu ſehr beſchädigen würden, denn ſchon der Druck derſelben auf einen ſtarken Draht in verſchiedenen Abſtänden verändert deſſen regelmäßige Geſtalt und gibt ihm eine unregelmäßige Dichtigkeit. ⁶⁾ Genaue Darſtellung eines Werkes dieſer Art auch bei Prechtl a. a. O. 181. Die Schleppzangen haben einen Zug von 5–30 Fuß Länge und dienen be- ſonders zu feinem Silber- und Golddrahte. ⁷⁾ Dieſe Einrichtungen nennt man Rollen, Scheiben oder Leiern, und man unterſcheidet, je nachdem ſie das Waſſer oder die Menſchenhand bewegt, die Waſ- ſer- und Handleiern. Der ſogenannte Abführtiſch iſt nur eine ſtark gebaute Handleier für ſtärkere Silber- und Golddrähte. Die Ziehſcheibe aber iſt ein für die Fabrikation des feinſten Drahtes beſtimmte, vom Arbeiter ſelbſt bewegte Leier von eigenthümlicher Form und Zuſammenſetzung. Prechtl a. a. O. IV. 188. ⁸⁾ Eine Beſchreibung eines ſolchen Mechanismus bei Prechtl a. a. O. 195 folg. ⁹⁾ Prechtl a. a. O. IV. S. 201. ¹⁰⁾ Darüber und von den Drahtverarbeitungen handelt auch Prechtl's Ency- clopädie. IV. 204. 233. 256.

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/394>, abgerufen am 28.04.2024.