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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Das frühe Mittelalter.

Bezüglich der Schwerter ist noch zu bemerken, dass die älteren
flach geschmiedete Angeln, die in die Klinge allmählich übergingen,
hatten.

Fig. 205 a u. b stellt zwei altgallische Schwerter dar von Vie de Bag-

[Abbildung] Fig. 208.
neux (a) (Cote-d'Or)
und von Monceau-
Laurent (b) 1). Wie
übereinstimmend die
Formen der Schwer-
ter und Lanzen der
gallischen und etrus-
kischen Bewaffnung
waren, geht aus vor-
stehender Zeichnung
(Fig. 208) hervor 2).

Auch der Kriegs-
wagen mit eisernen
Radreifen bediente sich
der gallische Adel und
wurden die Fürsten
auf einem zweiräderi-
gen Kriegswagen in
vollem Schmucke und
mit allen Beigaben zu
Grabe gebracht 3), Fi-
gur 207.

Die Schwerter sind
ähnlich denen von
La Tene und von
Hallstadt. Als galli-
scher Helm gilt in
Frankreich vorstehen-
de Form (Fig. 206) 4).
Diese Helme sind meist aus dünnem Bronzeblech, doch sind auch Bruch-
stücke derselben von Eisen gefunden worden. Einen gleichen Helm
besitzt das bayerische National-Museum in München und wird er dort
als hunnischer (avarischer) Helm bezeichnet.


1) Bertrand, Archeologie Celtique et Gauloise, S. 285.
2) Bertrand a. a. O.
Fig. 74 bis 78.
3) Bertrand a. a. O.
4) Les Casques de Falaise etc. p. Charles
de Linas, Paris 1869.
Das frühe Mittelalter.

Bezüglich der Schwerter ist noch zu bemerken, daſs die älteren
flach geschmiedete Angeln, die in die Klinge allmählich übergingen,
hatten.

Fig. 205 a u. b stellt zwei altgallische Schwerter dar von Vie de Bag-

[Abbildung] Fig. 208.
neux (a) (Côte-d’Or)
und von Monceau-
Laurent (b) 1). Wie
übereinstimmend die
Formen der Schwer-
ter und Lanzen der
gallischen und etrus-
kischen Bewaffnung
waren, geht aus vor-
stehender Zeichnung
(Fig. 208) hervor 2).

Auch der Kriegs-
wagen mit eisernen
Radreifen bediente sich
der gallische Adel und
wurden die Fürsten
auf einem zweiräderi-
gen Kriegswagen in
vollem Schmucke und
mit allen Beigaben zu
Grabe gebracht 3), Fi-
gur 207.

Die Schwerter sind
ähnlich denen von
La Têne und von
Hallstadt. Als galli-
scher Helm gilt in
Frankreich vorstehen-
de Form (Fig. 206) 4).
Diese Helme sind meist aus dünnem Bronzeblech, doch sind auch Bruch-
stücke derselben von Eisen gefunden worden. Einen gleichen Helm
besitzt das bayerische National-Museum in München und wird er dort
als hunnischer (avarischer) Helm bezeichnet.


1) Bertrand, Archeologie Celtique et Gauloise, S. 285.
2) Bertrand a. a. O.
Fig. 74 bis 78.
3) Bertrand a. a. O.
4) Les Casques de Falaise etc. p. Charles
de Linas, Paris 1869.
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[670/0692] Das frühe Mittelalter. Bezüglich der Schwerter ist noch zu bemerken, daſs die älteren flach geschmiedete Angeln, die in die Klinge allmählich übergingen, hatten. Fig. 205 a u. b stellt zwei altgallische Schwerter dar von Vie de Bag- [Abbildung Fig. 208.] neux (a) (Côte-d’Or) und von Monceau- Laurent (b) 1). Wie übereinstimmend die Formen der Schwer- ter und Lanzen der gallischen und etrus- kischen Bewaffnung waren, geht aus vor- stehender Zeichnung (Fig. 208) hervor 2). Auch der Kriegs- wagen mit eisernen Radreifen bediente sich der gallische Adel und wurden die Fürsten auf einem zweiräderi- gen Kriegswagen in vollem Schmucke und mit allen Beigaben zu Grabe gebracht 3), Fi- gur 207. Die Schwerter sind ähnlich denen von La Têne und von Hallstadt. Als galli- scher Helm gilt in Frankreich vorstehen- de Form (Fig. 206) 4). Diese Helme sind meist aus dünnem Bronzeblech, doch sind auch Bruch- stücke derselben von Eisen gefunden worden. Einen gleichen Helm besitzt das bayerische National-Museum in München und wird er dort als hunnischer (avarischer) Helm bezeichnet. 1) Bertrand, Archeologie Celtique et Gauloise, S. 285. 2) Bertrand a. a. O. Fig. 74 bis 78. 3) Bertrand a. a. O. 4) Les Casques de Falaise etc. p. Charles de Linas, Paris 1869.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/692>, abgerufen am 05.05.2024.