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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Preussen 1801 bis 1815.

Erzeugung:

46 Hochöfen     315018 Ctr. Roheisen
150 Frischfeuer     192930 " Stabeisen
1 Löschfeuer     7350 " Renneisen
9 Cementwerke     500 " Cementstahl
2 Stahlraffinierhämmer     400 " raffinierten Stahl
2 Schwarzblechhämmer     1230 " Sturzblech
1 Weissblechhammer     400 Fass Weissblech
20 Zain-, Zeug- und Breithämmer
11814 Ctr. Zaineisen
10600 Stück Schaufeln
5000 " Sägen
200 Ctr. Ambosse
7000 Stück Pfannen
1 Strohmesser- und Sensenwerk     150000 Ctr. Strohmesser und Sensen
1 Eisendrahtwerk     200 " Eisendraht
10 Schlackenpochwerke     4466 " Wascheisen.

Von dem erzeugten Roh- und Wascheisen wurden 295577 Ctr. zu
Stabeisen verfrischt, wovon etwa 90000 Ctr. ausser Land gingen 1).

Der Wert der auf den königlichen Werken erzeugten Eisen- und
Stahlsorten betrug 1143440 Thlr.

Auf den zahlreichen Privathütten Oberschlesiens zählte man
1816 40 Hochöfen, 127 Frischfeuer, 26 Zainhämmer, 1 Schwarzblech-
walzwerk, 1 Weissblechwalzwerk und 2 Drahtzüge. Unter den 40 Hoch-
öfen befand sich nur einer, welcher mit Koks betrieben wurde, auf
der Hohenlohhütte, der von dem Engländer Baildon erbaut und
1805 in Betrieb gesetzt wurde. Der im Jahre 1808 auf der Antonien-
hütte bei Neudorf, die dem Grafen von Henkel gehörte, errichtete
Hochofen wurde erst von 1820 an regelmässig mit Koks betrieben.
Um die Holzkohlenhochöfen hat sich der Oberhütteninspektor Voss
grosse Verdienste erworben; ebenso um Verbesserung der Frischhütten
auf vielen Privatwerken. Zwei Holzkohlenhochöfen hatten eiserne
Cylindergebläse. Alle neuen von Voss gebauten Frischhütten hatten
hölzerne Kastengebläse. Die Privatwerke produzierten 1816 nach
ihren (wahrscheinlich zu niedrigen) Angaben:


[Spaltenumbruch]
181863 Ctr. Roheisen,
122800 " Stabeisen,
13334 " Zain- und Bandeisen,

[Spaltenumbruch]
2089 Ctr. Schwarzblech,
251 Fass Weissblech,
110 Ctr. Eisendraht.

Sie beschäftigten dabei 1222 Arbeiter. Wird der Preis des Roh-
eisens mit 11/2 Thlr., des Stabeisens mit 4 Thlr., des Zaineisens mit
5 Thlr. für den Centner in Ansatz gebracht, so betrug der Produktions-

1) Aus Journal für Fabriken u. s. w. 1810, S. 265.
Preuſsen 1801 bis 1815.

Erzeugung:

46 Hochöfen     315018 Ctr. Roheisen
150 Frischfeuer     192930 „ Stabeisen
1 Löschfeuer     7350 „ Renneisen
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2 Stahlraffinierhämmer     400 „ raffinierten Stahl
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1 Weiſsblechhammer     400 Faſs Weiſsblech
20 Zain-, Zeug- und Breithämmer
11814 Ctr. Zaineisen
10600 Stück Schaufeln
5000 „ Sägen
200 Ctr. Amboſse
7000 Stück Pfannen
1 Strohmesser- und Sensenwerk     150000 Ctr. Strohmesser und Sensen
1 Eisendrahtwerk     200 „ Eisendraht
10 Schlackenpochwerke     4466 „ Wascheisen.

Von dem erzeugten Roh- und Wascheisen wurden 295577 Ctr. zu
Stabeisen verfrischt, wovon etwa 90000 Ctr. auſser Land gingen 1).

Der Wert der auf den königlichen Werken erzeugten Eisen- und
Stahlsorten betrug 1143440 Thlr.

Auf den zahlreichen Privathütten Oberschlesiens zählte man
1816 40 Hochöfen, 127 Frischfeuer, 26 Zainhämmer, 1 Schwarzblech-
walzwerk, 1 Weiſsblechwalzwerk und 2 Drahtzüge. Unter den 40 Hoch-
öfen befand sich nur einer, welcher mit Koks betrieben wurde, auf
der Hohenlohhütte, der von dem Engländer Baildon erbaut und
1805 in Betrieb gesetzt wurde. Der im Jahre 1808 auf der Antonien-
hütte bei Neudorf, die dem Grafen von Henkel gehörte, errichtete
Hochofen wurde erst von 1820 an regelmäſsig mit Koks betrieben.
Um die Holzkohlenhochöfen hat sich der Oberhütteninspektor Voſs
groſse Verdienste erworben; ebenso um Verbesserung der Frischhütten
auf vielen Privatwerken. Zwei Holzkohlenhochöfen hatten eiserne
Cylindergebläse. Alle neuen von Voſs gebauten Frischhütten hatten
hölzerne Kastengebläse. Die Privatwerke produzierten 1816 nach
ihren (wahrscheinlich zu niedrigen) Angaben:


[Spaltenumbruch]
181863 Ctr. Roheisen,
122800 „ Stabeisen,
13334 „ Zain- und Bandeisen,

[Spaltenumbruch]
2089 Ctr. Schwarzblech,
251 Faſs Weiſsblech,
110 Ctr. Eisendraht.

Sie beschäftigten dabei 1222 Arbeiter. Wird der Preis des Roh-
eisens mit 1½ Thlr., des Stabeisens mit 4 Thlr., des Zaineisens mit
5 Thlr. für den Centner in Ansatz gebracht, so betrug der Produktions-

1) Aus Journal für Fabriken u. s. w. 1810, S. 265.
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[181/0197] Preuſsen 1801 bis 1815. Erzeugung: 46 Hochöfen 315018 Ctr. Roheisen 150 Frischfeuer 192930 „ Stabeisen 1 Löschfeuer 7350 „ Renneisen 9 Cementwerke 500 „ Cementstahl 2 Stahlraffinierhämmer 400 „ raffinierten Stahl 2 Schwarzblechhämmer 1230 „ Sturzblech 1 Weiſsblechhammer 400 Faſs Weiſsblech 20 Zain-, Zeug- und Breithämmer 11814 Ctr. Zaineisen 10600 Stück Schaufeln 5000 „ Sägen 200 Ctr. Amboſse 7000 Stück Pfannen 1 Strohmesser- und Sensenwerk 150000 Ctr. Strohmesser und Sensen 1 Eisendrahtwerk 200 „ Eisendraht 10 Schlackenpochwerke 4466 „ Wascheisen. Von dem erzeugten Roh- und Wascheisen wurden 295577 Ctr. zu Stabeisen verfrischt, wovon etwa 90000 Ctr. auſser Land gingen 1). Der Wert der auf den königlichen Werken erzeugten Eisen- und Stahlsorten betrug 1143440 Thlr. Auf den zahlreichen Privathütten Oberschlesiens zählte man 1816 40 Hochöfen, 127 Frischfeuer, 26 Zainhämmer, 1 Schwarzblech- walzwerk, 1 Weiſsblechwalzwerk und 2 Drahtzüge. Unter den 40 Hoch- öfen befand sich nur einer, welcher mit Koks betrieben wurde, auf der Hohenlohhütte, der von dem Engländer Baildon erbaut und 1805 in Betrieb gesetzt wurde. Der im Jahre 1808 auf der Antonien- hütte bei Neudorf, die dem Grafen von Henkel gehörte, errichtete Hochofen wurde erst von 1820 an regelmäſsig mit Koks betrieben. Um die Holzkohlenhochöfen hat sich der Oberhütteninspektor Voſs groſse Verdienste erworben; ebenso um Verbesserung der Frischhütten auf vielen Privatwerken. Zwei Holzkohlenhochöfen hatten eiserne Cylindergebläse. Alle neuen von Voſs gebauten Frischhütten hatten hölzerne Kastengebläse. Die Privatwerke produzierten 1816 nach ihren (wahrscheinlich zu niedrigen) Angaben: 181863 Ctr. Roheisen, 122800 „ Stabeisen, 13334 „ Zain- und Bandeisen, 2089 Ctr. Schwarzblech, 251 Faſs Weiſsblech, 110 Ctr. Eisendraht. Sie beschäftigten dabei 1222 Arbeiter. Wird der Preis des Roh- eisens mit 1½ Thlr., des Stabeisens mit 4 Thlr., des Zaineisens mit 5 Thlr. für den Centner in Ansatz gebracht, so betrug der Produktions- 1) Aus Journal für Fabriken u. s. w. 1810, S. 265.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/197>, abgerufen am 16.05.2024.