Fabrikation und Bearbeitung des Stahles, in deutscher Übersetzung herausgegeben wurde, und das vortreffliche Werk über Eisengiesserei von A. Guettier, De la Fonderie, telle qu'elle existe aujourdh'ui en France et de ses nombreuses Applications a l'Industrie; avec 11 grandes Planches, Paris 1844; ferner Delvaux de Fenffe, De la situation de l'industrie de fer en Prusse etc., Liege 1844, und von demselben Du travail du fer au moyen des gaz produits par des combustibles de peu de valeur, Brüssel 1845.
Eine grosse Anzahl vortrefflicher französischer Abhandlungen über einzelne Gegenstände aus dem Gebiete der Eisenindustrie finden sich in den Annales des mines, der umfangreichsten und reichhaltigsten unter den berg- und hüttenmännischen Fachzeitschriften jener Zeit. Wir nennen die bemerkenswerten Arbeiten von Berthier, Dufrenoy, Ebelmen, Francois, Rolin, Guenyveau, Sauvage, Bineau, Reg- nault, Le Play, Gruner, welche wir nicht alle einzeln aufführen können.
Von den in deutscher Sprache in dieser Periode erschienenen Werken ist bei weitem das wichtigste die dritte Auflage von Kar- stens Handbuch der Eisenhüttenkunde von 1841. Dasselbe war wieder gegenüber der zweiten Auflage ein ganz neues Werk ge- worden, in welchem alle Fortschritte seit dem Jahre 1828 gründlich berücksichtigt sind, so namentlich die Anwendung des erhitzten Ge- bläsewindes, die Benutzung der Hochofengase, die Fortschritte des Walzwerksbetriebes u. s. w. Äusserlich hatte die neue Auflage dadurch eine Veränderung erfahren, dass der Text 5 Bände umfasst und dem Werke ein grosser Atlas von 63 Kupfertafeln beigegeben ist. Dieses ausgezeichnete Tafelwerk kann als die charakteristischste und bedeu- tendste Verbesserung der neuen Auflage angesehen werden. Karsten hat damit den gesteigerten Anforderungen Rechnung getragen und eine Sammlung von Illustrationen zu seinem vortrefflichen Werke geliefert, welche wie dieses von bleibendem Werte ist.
1831 war auch Karstens System der Metallurgie in 5 Bänden erschienen, welches in seinem allgemeinen Teile ebenfalls für die Eisenhüttenkunde von grosser Bedeutung ist.
Der fruchtbarste Schriftsteller dieser und der nächstfolgenden Periode war der bereits genannte Dr. Karl Hartmann. Er be- schäftigte sich hauptsächlich damit, fremde Werke ins Deutsche zu übersetzen, und haben wir ihn bereits von dieser Seite als Übersetzer der Werke von Walther de St. Ange und Le Blanc, von Flachat, Barrault und Petiet, von Valerius und Anderer kennen gelernt.
Beck, Geschichte des Eisens. 25
Litteratur 1831 bis 1850.
Fabrikation und Bearbeitung des Stahles, in deutscher Übersetzung herausgegeben wurde, und das vortreffliche Werk über Eisengieſserei von A. Guettier, De la Fonderie, telle qu’elle existe aujourdh’ui en France et de ses nombreuses Applications à l’Industrie; avec 11 grandes Planches, Paris 1844; ferner Delvaux de Fenffe, De la situation de l’industrie de fer en Prusse etc., Liège 1844, und von demselben Du travail du fer au moyen des gaz produits par des combustibles de peu de valeur, Brüssel 1845.
Eine groſse Anzahl vortrefflicher französischer Abhandlungen über einzelne Gegenstände aus dem Gebiete der Eisenindustrie finden sich in den Annales des mines, der umfangreichsten und reichhaltigsten unter den berg- und hüttenmännischen Fachzeitschriften jener Zeit. Wir nennen die bemerkenswerten Arbeiten von Berthier, Dufrénoy, Ebelmen, François, Rolin, Guenyveau, Sauvage, Bineau, Reg- nault, Le Play, Gruner, welche wir nicht alle einzeln aufführen können.
Von den in deutscher Sprache in dieser Periode erschienenen Werken ist bei weitem das wichtigste die dritte Auflage von Kar- stens Handbuch der Eisenhüttenkunde von 1841. Dasselbe war wieder gegenüber der zweiten Auflage ein ganz neues Werk ge- worden, in welchem alle Fortschritte seit dem Jahre 1828 gründlich berücksichtigt sind, so namentlich die Anwendung des erhitzten Ge- bläsewindes, die Benutzung der Hochofengase, die Fortschritte des Walzwerksbetriebes u. s. w. Äuſserlich hatte die neue Auflage dadurch eine Veränderung erfahren, daſs der Text 5 Bände umfaſst und dem Werke ein groſser Atlas von 63 Kupfertafeln beigegeben ist. Dieses ausgezeichnete Tafelwerk kann als die charakteristischste und bedeu- tendste Verbesserung der neuen Auflage angesehen werden. Karsten hat damit den gesteigerten Anforderungen Rechnung getragen und eine Sammlung von Illustrationen zu seinem vortrefflichen Werke geliefert, welche wie dieses von bleibendem Werte ist.
1831 war auch Karstens System der Metallurgie in 5 Bänden erschienen, welches in seinem allgemeinen Teile ebenfalls für die Eisenhüttenkunde von groſser Bedeutung ist.
Der fruchtbarste Schriftsteller dieser und der nächstfolgenden Periode war der bereits genannte Dr. Karl Hartmann. Er be- schäftigte sich hauptsächlich damit, fremde Werke ins Deutsche zu übersetzen, und haben wir ihn bereits von dieser Seite als Übersetzer der Werke von Walther de St. Ange und Le Blanc, von Flachat, Barrault und Petiet, von Valerius und Anderer kennen gelernt.
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von A. Guettier, De la Fonderie, telle qu’elle existe aujourdh’ui en
France et de ses nombreuses Applications à l’Industrie; avec 11 grandes
Planches, Paris 1844; ferner Delvaux de Fenffe, De la situation de
l’industrie de fer en Prusse etc., Liège 1844, und von demselben Du
travail du fer au moyen des gaz produits par des combustibles de
peu de valeur, Brüssel 1845.
Eine groſse Anzahl vortrefflicher französischer Abhandlungen über
einzelne Gegenstände aus dem Gebiete der Eisenindustrie finden sich in
den Annales des mines, der umfangreichsten und reichhaltigsten unter
den berg- und hüttenmännischen Fachzeitschriften jener Zeit. Wir
nennen die bemerkenswerten Arbeiten von Berthier, Dufrénoy,
Ebelmen, François, Rolin, Guenyveau, Sauvage, Bineau, Reg-
nault, Le Play, Gruner, welche wir nicht alle einzeln aufführen
können.
Von den in deutscher Sprache in dieser Periode erschienenen
Werken ist bei weitem das wichtigste die dritte Auflage von Kar-
stens Handbuch der Eisenhüttenkunde von 1841. Dasselbe
war wieder gegenüber der zweiten Auflage ein ganz neues Werk ge-
worden, in welchem alle Fortschritte seit dem Jahre 1828 gründlich
berücksichtigt sind, so namentlich die Anwendung des erhitzten Ge-
bläsewindes, die Benutzung der Hochofengase, die Fortschritte des
Walzwerksbetriebes u. s. w. Äuſserlich hatte die neue Auflage dadurch
eine Veränderung erfahren, daſs der Text 5 Bände umfaſst und dem
Werke ein groſser Atlas von 63 Kupfertafeln beigegeben ist. Dieses
ausgezeichnete Tafelwerk kann als die charakteristischste und bedeu-
tendste Verbesserung der neuen Auflage angesehen werden. Karsten
hat damit den gesteigerten Anforderungen Rechnung getragen und
eine Sammlung von Illustrationen zu seinem vortrefflichen Werke
geliefert, welche wie dieses von bleibendem Werte ist.
1831 war auch Karstens System der Metallurgie in 5 Bänden
erschienen, welches in seinem allgemeinen Teile ebenfalls für die
Eisenhüttenkunde von groſser Bedeutung ist.
Der fruchtbarste Schriftsteller dieser und der nächstfolgenden
Periode war der bereits genannte Dr. Karl Hartmann. Er be-
schäftigte sich hauptsächlich damit, fremde Werke ins Deutsche zu
übersetzen, und haben wir ihn bereits von dieser Seite als Übersetzer
der Werke von Walther de St. Ange und Le Blanc, von Flachat,
Barrault und Petiet, von Valerius und Anderer kennen gelernt.
Beck, Geschichte des Eisens. 25
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/401>, abgerufen am 31.10.2024.
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