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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die chemische Untersuchung der Hochofengase.
"Über die gasförmigen Produkte des Hochofens und ihre Benutzung
als Brennmaterial." Das Auffangen der Gase geschah in der Weise,
dass er sich ein mehr oder weniger langes, aus Flintenläufen zusammen-
geschweisstes Rohr anfertigte, welches in verschiedenen Tiefen des Ofen-
schachtes von der Gicht aus niedergelassen werden konnte. An das
obere Ende des Flintenlaufes war ein gebogenes Bleirohr angelötet,
durch welches die Gase erst einem langen, mit Chlorcalcium gefüllten
Glasrohre zur Absorption der Feuchtigkeit und dann einer Reihe
kürzerer Röhren, deren Enden ausgezogen waren, zugeführt wurden.
Das vordere Ende des Apparates wurde mit einer Luftpumpe verbunden
und die Gase so lange hindurchgesogen, bis man versichert sein konnte,
das Gas aus der beabsichtigten Tiefe unvermischt erhalten zu haben.
Die einzelnen Röhrchen wurden alsdann hermetisch mit dem Lötrohr
verschlossen. Die Analyse der aufgefangenen Gase erfolgte in einem
von Bunsen selbst erfundenen kalibrierten Quecksilbereudiometer.

In der folgenden Tabelle sind die Resultate der chemischen Unter-
suchung zusammengestellt 1):

Zusammensetzung der Gase des Holzkohlenhochofens zu Veckerhagen
nach Bunsen 1839 2).

[Tabelle]
1) Dieselben sind Bunsens Abhandlung im Brit. Ass. Rep. 1845, p. 143
entnommen, indem hier die Fehler der älteren Tabelle in Poggendorfs Annalen
korrigiert sind, sowie Weddings Eisenhüttenkunde II, 217.
2) Nach der von Bunsen verbesserten Zusammenstellung im Brit. Ass. Rep.
1845, p. 143; siehe Wedding, a. a. O., Bd. II, S. 217.

Die chemische Untersuchung der Hochofengase.
„Über die gasförmigen Produkte des Hochofens und ihre Benutzung
als Brennmaterial.“ Das Auffangen der Gase geschah in der Weise,
daſs er sich ein mehr oder weniger langes, aus Flintenläufen zusammen-
geschweiſstes Rohr anfertigte, welches in verschiedenen Tiefen des Ofen-
schachtes von der Gicht aus niedergelassen werden konnte. An das
obere Ende des Flintenlaufes war ein gebogenes Bleirohr angelötet,
durch welches die Gase erst einem langen, mit Chlorcalcium gefüllten
Glasrohre zur Absorption der Feuchtigkeit und dann einer Reihe
kürzerer Röhren, deren Enden ausgezogen waren, zugeführt wurden.
Das vordere Ende des Apparates wurde mit einer Luftpumpe verbunden
und die Gase so lange hindurchgesogen, bis man versichert sein konnte,
das Gas aus der beabsichtigten Tiefe unvermischt erhalten zu haben.
Die einzelnen Röhrchen wurden alsdann hermetisch mit dem Lötrohr
verschlossen. Die Analyse der aufgefangenen Gase erfolgte in einem
von Bunsen selbst erfundenen kalibrierten Quecksilbereudiometer.

In der folgenden Tabelle sind die Resultate der chemischen Unter-
suchung zusammengestellt 1):

Zusammensetzung der Gase des Holzkohlenhochofens zu Veckerhagen
nach Bunsen 1839 2).

[Tabelle]
1) Dieselben sind Bunsens Abhandlung im Brit. Ass. Rep. 1845, p. 143
entnommen, indem hier die Fehler der älteren Tabelle in Poggendorfs Annalen
korrigiert sind, sowie Weddings Eisenhüttenkunde II, 217.
2) Nach der von Bunsen verbesserten Zusammenstellung im Brit. Ass. Rep.
1845, p. 143; siehe Wedding, a. a. O., Bd. II, S. 217.
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[439/0455] Die chemische Untersuchung der Hochofengase. „Über die gasförmigen Produkte des Hochofens und ihre Benutzung als Brennmaterial.“ Das Auffangen der Gase geschah in der Weise, daſs er sich ein mehr oder weniger langes, aus Flintenläufen zusammen- geschweiſstes Rohr anfertigte, welches in verschiedenen Tiefen des Ofen- schachtes von der Gicht aus niedergelassen werden konnte. An das obere Ende des Flintenlaufes war ein gebogenes Bleirohr angelötet, durch welches die Gase erst einem langen, mit Chlorcalcium gefüllten Glasrohre zur Absorption der Feuchtigkeit und dann einer Reihe kürzerer Röhren, deren Enden ausgezogen waren, zugeführt wurden. Das vordere Ende des Apparates wurde mit einer Luftpumpe verbunden und die Gase so lange hindurchgesogen, bis man versichert sein konnte, das Gas aus der beabsichtigten Tiefe unvermischt erhalten zu haben. Die einzelnen Röhrchen wurden alsdann hermetisch mit dem Lötrohr verschlossen. Die Analyse der aufgefangenen Gase erfolgte in einem von Bunsen selbst erfundenen kalibrierten Quecksilbereudiometer. In der folgenden Tabelle sind die Resultate der chemischen Unter- suchung zusammengestellt 1): Zusammensetzung der Gase des Holzkohlenhochofens zu Veckerhagen nach Bunsen 1839 2). 1) Dieselben sind Bunsens Abhandlung im Brit. Ass. Rep. 1845, p. 143 entnommen, indem hier die Fehler der älteren Tabelle in Poggendorfs Annalen korrigiert sind, sowie Weddings Eisenhüttenkunde II, 217. 2) Nach der von Bunsen verbesserten Zusammenstellung im Brit. Ass. Rep. 1845, p. 143; siehe Wedding, a. a. O., Bd. II, S. 217.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/455>, abgerufen am 29.04.2024.