Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 98. Das Wort Ausgebären, welches nach daher seine sinnliche Dreieinigkeit schnitzen lässet.
Alsdann wird ein Vater mit seiner Frau, die eine Mutter vorstellet, und ein Bräu- tigam zum Vorschein kommen. Wann er diese in dem Saal der Gemeine auf- stellen lässet, so werden die hertzliche Leu- te, das ist, die blos an der Sinnlich- keit kleben und fantastische Rührungen, ohne eine wahre und gründliche Erkent- nis, aus Aberglauben und Gaukeleyen empfinden, (§. 26.) gewiß so sehr dadurch gerühret werden, als im Herdenthum ge- schahe, und durch verschiedene Herrnhu- tische Gauckelspiele bereits geschehen ist. Hier hätten wir dann den Schlüssel darzu, was im Zinzendorfischen Reich hertzliche Leute sind. Mit dem Heiland ist es schon ziemlich weit bey den Herrn- hutern gekommen. Dann er wechselt mit den Gemeinältesten im Jahrgang, und umarmet die Brüder und Schwe- stern um die Achseln etc. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 98. Das Wort Ausgebaͤren, welches nach daher ſeine ſinnliche Dreieinigkeit ſchnitzen laͤſſet.
Alsdann wird ein Vater mit ſeiner Frau, die eine Mutter vorſtellet, und ein Braͤu- tigam zum Vorſchein kommen. Wann er dieſe in dem Saal der Gemeine auf- ſtellen laͤſſet, ſo werden die hertzliche Leu- te, das iſt, die blos an der Sinnlich- keit kleben und fantaſtiſche Ruͤhrungen, ohne eine wahre und gruͤndliche Erkent- nis, aus Aberglauben und Gaukeleyen empfinden, (§. 26.) gewiß ſo ſehr dadurch geruͤhret werden, als im Herdenthum ge- ſchahe, und durch verſchiedene Herrnhu- tiſche Gauckelſpiele bereits geſchehen iſt. Hier haͤtten wir dann den Schluͤſſel darzu, was im Zinzendorfiſchen Reich hertzliche Leute ſind. Mit dem Heiland iſt es ſchon ziemlich weit bey den Herrn- hutern gekommen. Dann er wechſelt mit den Gemeinaͤlteſten im Jahrgang, und umarmet die Bruͤder und Schwe- ſtern um die Achſeln ꝛc. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0194" n="178"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head>§. 98.</head><lb/> <p>Das Wort <hi rendition="#fr">Ausgebaͤren,</hi> welches nach<lb/> dem Zinzendorfiſchen Methodismo, von GOtt<lb/> gebrauchet wird, iſt (2) an ſich unſchicklich den<lb/> ihm beygelegten Begrif zu bezeichnen; und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daher</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_30_6" prev="#seg2pn_30_5" place="foot" n="(*)">ſeine ſinnliche Dreieinigkeit ſchnitzen laͤſſet.<lb/> Alsdann wird ein Vater mit ſeiner Frau,<lb/> die eine Mutter vorſtellet, und ein Braͤu-<lb/> tigam zum Vorſchein kommen. Wann<lb/> er dieſe in dem Saal der Gemeine auf-<lb/> ſtellen laͤſſet, ſo werden die hertzliche Leu-<lb/> te, das iſt, die blos an der Sinnlich-<lb/> keit kleben und fantaſtiſche Ruͤhrungen,<lb/> ohne eine wahre und gruͤndliche Erkent-<lb/> nis, aus Aberglauben und Gaukeleyen<lb/> empfinden, (§. 26.) gewiß ſo ſehr dadurch<lb/> geruͤhret werden, als im Herdenthum ge-<lb/> ſchahe, und durch verſchiedene Herrnhu-<lb/> tiſche Gauckelſpiele bereits geſchehen iſt.<lb/> Hier haͤtten wir dann den Schluͤſſel<lb/> darzu, was im Zinzendorfiſchen Reich<lb/> hertzliche Leute ſind. Mit dem Heiland<lb/> iſt es ſchon ziemlich weit bey den Herrn-<lb/> hutern gekommen. Dann er wechſelt<lb/> mit den Gemeinaͤlteſten im Jahrgang,<lb/> und umarmet die Bruͤder und Schwe-<lb/> ſtern um die Achſeln ꝛc.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0194]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 98.
Das Wort Ausgebaͤren, welches nach
dem Zinzendorfiſchen Methodismo, von GOtt
gebrauchet wird, iſt (2) an ſich unſchicklich den
ihm beygelegten Begrif zu bezeichnen; und
daher
(*)
(*) ſeine ſinnliche Dreieinigkeit ſchnitzen laͤſſet.
Alsdann wird ein Vater mit ſeiner Frau,
die eine Mutter vorſtellet, und ein Braͤu-
tigam zum Vorſchein kommen. Wann
er dieſe in dem Saal der Gemeine auf-
ſtellen laͤſſet, ſo werden die hertzliche Leu-
te, das iſt, die blos an der Sinnlich-
keit kleben und fantaſtiſche Ruͤhrungen,
ohne eine wahre und gruͤndliche Erkent-
nis, aus Aberglauben und Gaukeleyen
empfinden, (§. 26.) gewiß ſo ſehr dadurch
geruͤhret werden, als im Herdenthum ge-
ſchahe, und durch verſchiedene Herrnhu-
tiſche Gauckelſpiele bereits geſchehen iſt.
Hier haͤtten wir dann den Schluͤſſel
darzu, was im Zinzendorfiſchen Reich
hertzliche Leute ſind. Mit dem Heiland
iſt es ſchon ziemlich weit bey den Herrn-
hutern gekommen. Dann er wechſelt
mit den Gemeinaͤlteſten im Jahrgang,
und umarmet die Bruͤder und Schwe-
ſtern um die Achſeln ꝛc.
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/194>, abgerufen am 10.12.2023. |