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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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Christliches Bedencken
trug seyn. Bey dem Eidschwur wird
die Warheit feyerlich und gerichtlich,
und mit Verwarnung vor der Unwar-
heit, gefodert. Die Person welche sie
begehret, ist GOTT selbst, in dem
Amte der Obrigkeit. Die Sache ist
von der grösten Wichtigkeit, dann
der HErr ist im Gericht, wo recht
und Gerechtigkeit gehandhabet, und
ein Urtheil nach göttlich- und obrig-
keitlichen Rechten, gefället werden soll.
Die Betheurung geschiehet bey der Al-
gegenwart, Gerechtigkeit und All-
macht des grosen GOttes, und bey
der Erlösung Christi seines ewigen
Sohnes. Der Schade welcher aus
der Lüge folget, betrift den so nöthigen
Lauf der gottgefälligen Gerechtigkeit,
und die gerechte Sache des Nechsten,
deme durch den Meineid sein Recht ge-
kräncket, und ein schädliches Aerger-
Ps. 5. 7.nis gegeben wird. Der HERR

aber

Chriſtliches Bedencken
trug ſeyn. Bey dem Eidſchwur wird
die Warheit feyerlich und gerichtlich,
und mit Verwarnung vor der Unwar-
heit, gefodert. Die Perſon welche ſie
begehret, iſt GOTT ſelbſt, in dem
Amte der Obrigkeit. Die Sache iſt
von der groͤſten Wichtigkeit, dann
der HErr iſt im Gericht, wo recht
und Gerechtigkeit gehandhabet, und
ein Urtheil nach goͤttlich- und obrig-
keitlichen Rechten, gefaͤllet werden ſoll.
Die Betheurung geſchiehet bey der Al-
gegenwart, Gerechtigkeit und All-
macht des groſen GOttes, und bey
der Erloͤſung Chriſti ſeines ewigen
Sohnes. Der Schade welcher aus
der Luͤge folget, betrift den ſo noͤthigen
Lauf der gottgefaͤlligen Gerechtigkeit,
und die gerechte Sache des Nechſten,
deme durch den Meineid ſein Recht ge-
kraͤncket, und ein ſchaͤdliches Aerger-
Pſ. 5. 7.nis gegeben wird. Der HERR

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[76/0080] Chriſtliches Bedencken trug ſeyn. Bey dem Eidſchwur wird die Warheit feyerlich und gerichtlich, und mit Verwarnung vor der Unwar- heit, gefodert. Die Perſon welche ſie begehret, iſt GOTT ſelbſt, in dem Amte der Obrigkeit. Die Sache iſt von der groͤſten Wichtigkeit, dann der HErr iſt im Gericht, wo recht und Gerechtigkeit gehandhabet, und ein Urtheil nach goͤttlich- und obrig- keitlichen Rechten, gefaͤllet werden ſoll. Die Betheurung geſchiehet bey der Al- gegenwart, Gerechtigkeit und All- macht des groſen GOttes, und bey der Erloͤſung Chriſti ſeines ewigen Sohnes. Der Schade welcher aus der Luͤge folget, betrift den ſo noͤthigen Lauf der gottgefaͤlligen Gerechtigkeit, und die gerechte Sache des Nechſten, deme durch den Meineid ſein Recht ge- kraͤncket, und ein ſchaͤdliches Aerger- nis gegeben wird. Der HERR aber Pſ. 5. 7.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/80>, abgerufen am 28.04.2024.