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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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von dem vorsetzlichen Meineid.
unschuldig zu seyn begehre. Kan auch
der HErr, nach seiner grosen Men-
schenliebe, mehr thun, als er an ei-
ner solchen Seele thut? Gewiß, die
gantze Heilsordnung hat keine Züge,
welche nicht in diesem Geschäfte an das
Hertz ergehen. Aber der Sünder
verachtet sie nicht allein, und wieder-
strebet ihnen boshaftiglich, sondern er
treibet auch seinen Spott damit. Ja
er thut ein Bekentnis daß er alle Gna-
denarbeit des heiligen Geistes, an sei-
ner Seele, und alle Frucht der Erlö-
sung JESU Christi, auf nun und
ewig nicht begehre. Man vergleiche
dieses, mit der Sünde in den hei-
ligen Geist,
und sage hernach, wie
man beydes befinde. Du aberRöm. 2. 5
nach deinem verstockten und
unbusfertigen Hertzen, häu-
fest dir selbst den Zorn auf den

Tag

von dem vorſetzlichen Meineid.
unſchuldig zu ſeyn begehre. Kan auch
der HErr, nach ſeiner groſen Men-
ſchenliebe, mehr thun, als er an ei-
ner ſolchen Seele thut? Gewiß, die
gantze Heilsordnung hat keine Zuͤge,
welche nicht in dieſem Geſchaͤfte an das
Hertz ergehen. Aber der Suͤnder
verachtet ſie nicht allein, und wieder-
ſtrebet ihnen boshaftiglich, ſondern er
treibet auch ſeinen Spott damit. Ja
er thut ein Bekentnis daß er alle Gna-
denarbeit des heiligen Geiſtes, an ſei-
ner Seele, und alle Frucht der Erloͤ-
ſung JESU Chriſti, auf nun und
ewig nicht begehre. Man vergleiche
dieſes, mit der Suͤnde in den hei-
ligen Geiſt,
und ſage hernach, wie
man beydes befinde. Du aberRoͤm. 2. 5
nach deinem verſtockten und
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[79/0083] von dem vorſetzlichen Meineid. unſchuldig zu ſeyn begehre. Kan auch der HErr, nach ſeiner groſen Men- ſchenliebe, mehr thun, als er an ei- ner ſolchen Seele thut? Gewiß, die gantze Heilsordnung hat keine Zuͤge, welche nicht in dieſem Geſchaͤfte an das Hertz ergehen. Aber der Suͤnder verachtet ſie nicht allein, und wieder- ſtrebet ihnen boshaftiglich, ſondern er treibet auch ſeinen Spott damit. Ja er thut ein Bekentnis daß er alle Gna- denarbeit des heiligen Geiſtes, an ſei- ner Seele, und alle Frucht der Erloͤ- ſung JESU Chriſti, auf nun und ewig nicht begehre. Man vergleiche dieſes, mit der Suͤnde in den hei- ligen Geiſt, und ſage hernach, wie man beydes befinde. Du aber nach deinem verſtockten und unbusfertigen Hertzen, haͤu- feſt dir ſelbſt den Zorn auf den Tag Roͤm. 2. 5

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/83>, abgerufen am 28.04.2024.