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Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867.

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Capea, Alaria.
dilatatis, longitudinaliter rugulosis, regulariter dentatis,
2--3' longis, apice obtusis.
Hellbraun, getrocknet dunkelbraun, nicht an das Papier
klebend, die stumpfen Zähne wagerecht abstehend. Unter-
scheidet sich von C. flabelliformis durch die nicht regel-
mässig gefiederten und nicht sichelförmig aufsteigenden,
stärker gezähnten, vier bis sechs Mal längeren Blätter oder
Lappen. Die erhaltenen Exemplare, ohne Stamm, im
Winter 1860/1 in Yeddo auf dem Gemüsemarkt gekauft. W.
Capea Richardiana J. Ag.? Derber, schwärzer, einfach bis
doppelt gefiedert, ungefurcht, glatt. In Bruchstücken als
Esswaare auf dem Markte von Yokohama gekauft. M.
Alaria amplexicaulis n. sp. costa solida complanata stipite
brevi latiore; lamina tenuissima profunde pinnatifida, basi
demum cordata; foliola basilaria brevissima, crassiuscula,
amplexicaulia, margine crispata.
Die Wurzel besteht aus vielverzweigten, 1--11/2" langen,
zähen Klammern, von Bory den Wurzeln der Monocotyle-
donen verglichen, mit welchen sich die Alge sehr fest an
Felsen, Korallen, Muscheln und Geröll anklammert; der
stielrunde Stamm ist nur 3" lang, von der Dicke eines
Schwanenkiels und grösstentheils durch einen sonderbaren,
in der Jugend fehlenden Kragen bedeckt; dieser Kragen
besteht aus etwa zehn derben, festen, glatten, am Rande
krausen Blättern von 11/2" Durchmesser, welche, in wage-
rechter Stellung dicht über einander sitzend, den Stamm
ringförmig so umfassen, dass derselbe nur auf einer Seite
frei bleibt und durch Umbiegung ihrer sich kreuzenden
Endlappen blossgelegt werden kann. Ueber und unter
diesem Kragen bleibt der Stamm nur wenige Linien lang
frei, setzt sich aber als einfache Rippe doppelt so breit
durch das Hauptblatt bis an dessen Spitze fort.
Das im Hauptumriss eirunde Blatt ist 11/2' lang und etwas
über 1 ' breit, so dünn und lebend oder aufgeweicht auch
beinahe so zähe, wie japanisches Papier, mehr oder minder
tief fiederspaltig eingeschnitten, die zahlreichen Lappen,
durch abgerundete Buchten getrennt, etwas sichelförmig
aufsteigend, unregelmässig gezähnt und an der Spitze stumpf
abgerundet.

Capea, Alaria.
dilatatis, longitudinaliter rugulosis, regulariter dentatis,
2—3′ longis, apice obtusis.
Hellbraun, getrocknet dunkelbraun, nicht an das Papier
klebend, die stumpfen Zähne wagerecht abstehend. Unter-
scheidet sich von C. flabelliformis durch die nicht regel-
mässig gefiederten und nicht sichelförmig aufsteigenden,
stärker gezähnten, vier bis sechs Mal längeren Blätter oder
Lappen. Die erhaltenen Exemplare, ohne Stamm, im
Winter 1860/1 in Yeddo auf dem Gemüsemarkt gekauft. W.
Capea Richardiana J. Ag.? Derber, schwärzer, einfach bis
doppelt gefiedert, ungefurcht, glatt. In Bruchstücken als
Esswaare auf dem Markte von Yokohama gekauft. M.
Alaria amplexicaulis n. sp. costa solida complanata stipite
brevi latiore; lamina tenuissima profunde pinnatifida, basi
demum cordata; foliola basilaria brevissima, crassiuscula,
amplexicaulia, margine crispata.
Die Wurzel besteht aus vielverzweigten, 1—1½″ langen,
zähen Klammern, von Bory den Wurzeln der Monocotyle-
donen verglichen, mit welchen sich die Alge sehr fest an
Felsen, Korallen, Muscheln und Geröll anklammert; der
stielrunde Stamm ist nur 3″ lang, von der Dicke eines
Schwanenkiels und grösstentheils durch einen sonderbaren,
in der Jugend fehlenden Kragen bedeckt; dieser Kragen
besteht aus etwa zehn derben, festen, glatten, am Rande
krausen Blättern von 1½″ Durchmesser, welche, in wage-
rechter Stellung dicht über einander sitzend, den Stamm
ringförmig so umfassen, dass derselbe nur auf einer Seite
frei bleibt und durch Umbiegung ihrer sich kreuzenden
Endlappen blossgelegt werden kann. Ueber und unter
diesem Kragen bleibt der Stamm nur wenige Linien lang
frei, setzt sich aber als einfache Rippe doppelt so breit
durch das Hauptblatt bis an dessen Spitze fort.
Das im Hauptumriss eirunde Blatt ist 1½′ lang und etwas
über 1 ′ breit, so dünn und lebend oder aufgeweicht auch
beinahe so zähe, wie japanisches Papier, mehr oder minder
tief fiederspaltig eingeschnitten, die zahlreichen Lappen,
durch abgerundete Buchten getrennt, etwas sichelförmig
aufsteigend, unregelmässig gezähnt und an der Spitze stumpf
abgerundet.

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[114/0124] Capea, Alaria. dilatatis, longitudinaliter rugulosis, regulariter dentatis, 2—3′ longis, apice obtusis. Hellbraun, getrocknet dunkelbraun, nicht an das Papier klebend, die stumpfen Zähne wagerecht abstehend. Unter- scheidet sich von C. flabelliformis durch die nicht regel- mässig gefiederten und nicht sichelförmig aufsteigenden, stärker gezähnten, vier bis sechs Mal längeren Blätter oder Lappen. Die erhaltenen Exemplare, ohne Stamm, im Winter 1860/1 in Yeddo auf dem Gemüsemarkt gekauft. W. Capea Richardiana J. Ag.? Derber, schwärzer, einfach bis doppelt gefiedert, ungefurcht, glatt. In Bruchstücken als Esswaare auf dem Markte von Yokohama gekauft. M. Alaria amplexicaulis n. sp. costa solida complanata stipite brevi latiore; lamina tenuissima profunde pinnatifida, basi demum cordata; foliola basilaria brevissima, crassiuscula, amplexicaulia, margine crispata. Die Wurzel besteht aus vielverzweigten, 1—1½″ langen, zähen Klammern, von Bory den Wurzeln der Monocotyle- donen verglichen, mit welchen sich die Alge sehr fest an Felsen, Korallen, Muscheln und Geröll anklammert; der stielrunde Stamm ist nur 3″ lang, von der Dicke eines Schwanenkiels und grösstentheils durch einen sonderbaren, in der Jugend fehlenden Kragen bedeckt; dieser Kragen besteht aus etwa zehn derben, festen, glatten, am Rande krausen Blättern von 1½″ Durchmesser, welche, in wage- rechter Stellung dicht über einander sitzend, den Stamm ringförmig so umfassen, dass derselbe nur auf einer Seite frei bleibt und durch Umbiegung ihrer sich kreuzenden Endlappen blossgelegt werden kann. Ueber und unter diesem Kragen bleibt der Stamm nur wenige Linien lang frei, setzt sich aber als einfache Rippe doppelt so breit durch das Hauptblatt bis an dessen Spitze fort. Das im Hauptumriss eirunde Blatt ist 1½′ lang und etwas über 1 ′ breit, so dünn und lebend oder aufgeweicht auch beinahe so zähe, wie japanisches Papier, mehr oder minder tief fiederspaltig eingeschnitten, die zahlreichen Lappen, durch abgerundete Buchten getrennt, etwas sichelförmig aufsteigend, unregelmässig gezähnt und an der Spitze stumpf abgerundet.

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Zitationshilfe: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienbotanik_1866/124>, abgerufen am 29.04.2024.