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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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[Beginn Spaltensatz]
Doch wehr' ich euch den Eingang in das p3b_171.002
Grab. p3b_171.003
Erhob für Freiheit, für den heil'gen Herd, p3b_171.004
Nicht Greis und Jüngling rachentglüht das p3b_171.005
Schwert? p3b_171.006
Zog nicht entbrannt zu fahrvoll hartem p3b_171.007
Strauß p3b_171.008
Der deutsche Knabe mit dem Vater aus? p3b_171.009
Doch jedem ward die höchste Weihe nicht -
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Führer.

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Der Phönix stürzt sich ahnend in die Glut, p3b_171.012
Sucht Tod, und findet ihn! - Ehrwürd'= p3b_171.013
ger Greis, p3b_171.014
Sieh unsern Toten, sieh sein rotes Blut! p3b_171.015
Er sang, er stritt, er starb fürs Vaterland!
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Er wirft die Decke des Sargs zurück. Einige p3b_171.017
Krieger mit Fackeln treten näher. Man erblickt p3b_171.018
den blutigen Leichnam, mit Eichenblättern p3b_171.019
umgeben.

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Greis, p3b_171.021
nach einer Pause.

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So legt den Edlen hier zu edlem Staub, p3b_171.023
Und - gebt ein Schwert dem Tapfern p3b_171.024
mit hinab, p3b_171.025
Daß einst, nach mancher Sonne trägem p3b_171.026
Lauf, p3b_171.027
Wenn Deutschland jemals Joch und Schande p3b_171.028
droht, p3b_171.029
Das Schwert ein Pflüger ackre aus dem p3b_171.030
Feld, p3b_171.031
Und wisse, was die Ahnen einst gethan! p3b_171.032
Doch nicht sein Schwert - kein Schwert p3b_171.033
ist jetzt zu viel, p3b_171.034
Des Spitz' und Schärfe noch zum Kampfe p3b_171.035
taugt! - p3b_171.036
Ein andres wird sich finden, auch erprobt -
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Ein Gräber, p3b_171.038
zu dem Führer.

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Ja, Herr! im Zwielicht gruben wir dies Grab p3b_171.040
Und trafen tief versunken Stein bei Stein,
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Doch wehr' ich euch den Eingang in das p3b_171.102
Grab. p3b_171.103
Erhob für Freiheit, für den heil'gen Herd, p3b_171.104
Nicht Greis und Jüngling rachentglüht das p3b_171.105
Schwert? p3b_171.106
Zog nicht entbrannt zu fahrvoll hartem p3b_171.107
Strauß p3b_171.108
Der deutsche Knabe mit dem Vater aus? p3b_171.109
Doch jedem ward die dritte Weihe nicht -
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Führer.

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Der Phönix stürzt sich ahnend in die Glut, p3b_171.112
Sucht Tod - und findet ihn! - Du p3b_171.113
ernster Greis, p3b_171.114
Sieh unsern Toten, sieh sein rotes Blut! p3b_171.115
Er sang, er stritt, er starb fürs p3b_171.116
Vaterland!
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Er wirft die Decke des Sargs zurück. Einige p3b_171.118
Fackelträger treten näher. Mehrere Krieger p3b_171.119
umringen den Sarg und beugen sich darüber p3b_171.120
hin.

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nach einer Pause.

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So bergt den Edlen hier zu edlem Staub, p3b_171.124
Und - gebt ein Schwert dem Tapfern p3b_171.125
mit hinab, p3b_171.126
Daß einst, wenn jemals Schmach und p3b_171.127
Sklavenjoch p3b_171.128
Den Gauen meines Deutschlands wieder p3b_171.129
droht, p3b_171.130
Das Schwert ein Pflüger ackre aus dem p3b_171.131
Feld, p3b_171.132
Und wisse, was die Ahnen einst gethan - p3b_171.133
Doch nicht sein Schwert - kein Schwert p3b_171.134
gelt' euch zu viel, p3b_171.135
Des Spitz' und Schärfe noch zum Kampfe p3b_171.136
taugt, p3b_171.137
Ein andres wird sich finden, auch erprobt, p3b_171.138
Ein gutes Schwert, das auch ein Barde p3b_171.139
schwang. -
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Ein Schanzgräber, p3b_171.141
zu dem Führer.

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Ja, Herr! im Zwielicht gruben wir dies Grab p3b_171.143
Und trafen tief versunken Stein bei Stein,
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Doch wehr' ich euch den Eingang in das p3b_171.002
Grab. p3b_171.003
Erhob für Freiheit, für den heil'gen Herd, p3b_171.004
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Der Phönix stürzt sich ahnend in die Glut, p3b_171.012
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Er wirft die Decke des Sargs zurück. Einige p3b_171.017
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Greis, p3b_171.021
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Ja, Herr! im Zwielicht gruben wir dies Grab p3b_171.040
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[171/0197] p3b_171.001 Doch wehr' ich euch den Eingang in das p3b_171.002 Grab. p3b_171.003 Erhob für Freiheit, für den heil'gen Herd, p3b_171.004 Nicht Greis und Jüngling rachentglüht das p3b_171.005 Schwert? p3b_171.006 Zog nicht entbrannt zu fahrvoll hartem p3b_171.007 Strauß p3b_171.008 Der deutsche Knabe mit dem Vater aus? p3b_171.009 Doch jedem ward die höchste Weihe nicht ─ p3b_171.010 Führer. p3b_171.011 Der Phönix stürzt sich ahnend in die Glut, p3b_171.012 Sucht Tod, und findet ihn! ─ Ehrwürd'= p3b_171.013 ger Greis, p3b_171.014 Sieh unsern Toten, sieh sein rotes Blut! p3b_171.015 Er sang, er stritt, er starb fürs Vaterland! p3b_171.016 Er wirft die Decke des Sargs zurück. Einige p3b_171.017 Krieger mit Fackeln treten näher. Man erblickt p3b_171.018 den blutigen Leichnam, mit Eichenblättern p3b_171.019 umgeben. p3b_171.020 Greis, p3b_171.021 nach einer Pause. p3b_171.022 So legt den Edlen hier zu edlem Staub, p3b_171.023 Und ─ gebt ein Schwert dem Tapfern p3b_171.024 mit hinab, p3b_171.025 Daß einst, nach mancher Sonne trägem p3b_171.026 Lauf, p3b_171.027 Wenn Deutschland jemals Joch und Schande p3b_171.028 droht, p3b_171.029 Das Schwert ein Pflüger ackre aus dem p3b_171.030 Feld, p3b_171.031 Und wisse, was die Ahnen einst gethan! p3b_171.032 Doch nicht sein Schwert ─ kein Schwert p3b_171.033 ist jetzt zu viel, p3b_171.034 Des Spitz' und Schärfe noch zum Kampfe p3b_171.035 taugt! ─ p3b_171.036 Ein andres wird sich finden, auch erprobt ─ p3b_171.037 Ein Gräber, p3b_171.038 zu dem Führer. p3b_171.039 Ja, Herr! im Zwielicht gruben wir dies Grab p3b_171.040 Und trafen tief versunken Stein bei Stein, p3b_171.101 Doch wehr' ich euch den Eingang in das p3b_171.102 Grab. p3b_171.103 Erhob für Freiheit, für den heil'gen Herd, p3b_171.104 Nicht Greis und Jüngling rachentglüht das p3b_171.105 Schwert? p3b_171.106 Zog nicht entbrannt zu fahrvoll hartem p3b_171.107 Strauß p3b_171.108 Der deutsche Knabe mit dem Vater aus? p3b_171.109 Doch jedem ward die dritte Weihe nicht ─ p3b_171.110 Führer. p3b_171.111 Der Phönix stürzt sich ahnend in die Glut, p3b_171.112 Sucht Tod ─ und findet ihn! ─ Du p3b_171.113 ernster Greis, p3b_171.114 Sieh unsern Toten, sieh sein rotes Blut! p3b_171.115 Er sang, er stritt, er starb fürs p3b_171.116 Vaterland! p3b_171.117 Er wirft die Decke des Sargs zurück. Einige p3b_171.118 Fackelträger treten näher. Mehrere Krieger p3b_171.119 umringen den Sarg und beugen sich darüber p3b_171.120 hin. p3b_171.121 Greis, p3b_171.122 nach einer Pause. p3b_171.123 So bergt den Edlen hier zu edlem Staub, p3b_171.124 Und ─ gebt ein Schwert dem Tapfern p3b_171.125 mit hinab, p3b_171.126 Daß einst, wenn jemals Schmach und p3b_171.127 Sklavenjoch p3b_171.128 Den Gauen meines Deutschlands wieder p3b_171.129 droht, p3b_171.130 Das Schwert ein Pflüger ackre aus dem p3b_171.131 Feld, p3b_171.132 Und wisse, was die Ahnen einst gethan ─ p3b_171.133 Doch nicht sein Schwert ─ kein Schwert p3b_171.134 gelt' euch zu viel, p3b_171.135 Des Spitz' und Schärfe noch zum Kampfe p3b_171.136 taugt, p3b_171.137 Ein andres wird sich finden, auch erprobt, p3b_171.138 Ein gutes Schwert, das auch ein Barde p3b_171.139 schwang. ─ p3b_171.140 Ein Schanzgräber, p3b_171.141 zu dem Führer. p3b_171.142 Ja, Herr! im Zwielicht gruben wir dies Grab p3b_171.143 Und trafen tief versunken Stein bei Stein,

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/197>, abgerufen am 05.05.2024.