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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

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gehörige Zeichen und Grade, auch jeden Grad in 4. gleiche Theile, welchen
man ebeusalls die eigentliche Characteres und Zahlen, wie sienach der Ord-
nung der 12. Himmelszeichen gehen, richtig beysügen muß.

Man nimmt ferner aus den obigen Maasstab von 10000. Theilen
8066, und beschreibet mit selbigen als einem Semidiameter aus dem Schei-
bencentro einen Zirkel, welcher der Aequans Lunä genennet wird. Aus
eben diesem Centro träget man auch aus obbemeldeten Maasstab aus die
Lineam Apogäi gegen dem Perigäo zu 218 Theile, und ziehet mit selcher
Grösse, als dem Radio, durch das Centrum der Scheibe einen kleinen Zir-
kel, den man den Circellum Evertionis nennet.

Nachdeme ziehet man aus der Linie des Apogäi durch das Centrum
der Mondsorbitä eine zu beyden Seiten perpendikulare Linie, durch die-
se aber, als einen Diameter, aus eben dem Centro zween bis drey
Zirkel von einer beliebigen Grösse, jedoch daß solche innerhalb dem Ae-
quante Lunä annoch begriffen, und diesen nirgend berühren. Jene theilet
man nun wiederum von der Linie des Apogäi in die bekannte Zeichen Gra-
de, und ihre Theile, nach der Ordnung der 12. Himmelszeichen, alsdann
aber jeden halben Diameter von dem innersten dieser Zirkel in 37 gleiche
Theile und einen halben, da man den Anfang dazu von dem Centro macht,
durch einen jeden solchen Theil ziehet man zu beyden Seiten eine mit dem
Diameter perpendikulare und gegen die andere parallele Linie bis an den
Umfang, doch daß noch auf einer Seite gegen das Perigäum ein Spa-
tium vor einen andern halben Zirkel leer bleibe, solchen Zirkel heisset man
den Reflexionszirkel.

Man beschreibet weiter durch das Centrum der Scheibe eine mit
der Linea Apogäi winkelrechte Linie, und aus demselben darauf gegen die
Gegend hin, wo das Perigäum stehet, etliche concentrische halbe Zir-
kel von beliebiger Grösse, daß sie aber doch den Circulum Reflexionis nicht
berühren, diese halbe Zirkel theilet man nun in 6 gleiche Theile, und dann
in ihre gehörige Grade und kleinere Theile, denen man nach Ordnung der
Himmelszeichen zwey und zwey Zeichen, wie die [irrelevantes Material] Figur in der IX. Tabell,
anweiset, beyfüget, diese Vorstellung mögen wir nennen den Circulum Ano-
malia Evectionis.

Endlich werden so wol aus dem Centro der Scheibe zween zar-
te Seidenfäden mit kleinen Kügelein, als aus dem Centro der Orbitä
ebensalls einer gezogen, an welche man über die grosse Scheibe hinab klei-
ne Gewichter, bey deren Gebrauch hänget.

Zum Beschluß ist noch dasjenige zu zeigen, wobey man jede
Breite des Mondes auch zu bestimmen vermag, hierzu hat man nun
ein Lineal von ungefehr 2. Schuhen in der Länge nöthig, an dessen ei-
nem Rande man von einem Ende zu dem andern eine gerade Linie, als
Grunfldäche, hinab ziehet, und von solcher ungesehr den funfzehenden Theil

gehörige Zeichen und Grade, auch jeden Grad in 4. gleiche Theile, welchen
man ebeuſalls die eigentliche Characteres und Zahlen, wie ſienach der Ord-
nung der 12. Himmelszeichen gehen, richtig beyſügen muß.

Man nimmt ferner aus den obigen Maasſtab von 10000. Theilen
8066, und beſchreibet mit ſelbigen als einem Semidiameter aus dem Schei-
bencentro einen Zirkel, welcher der Aequans Lunä genennet wird. Aus
eben dieſem Centro träget man auch aus obbemeldeten Maasſtab auſ die
Lineam Apogäi gegen dem Perigäo zu 218 Theile, und ziehet mit ſelcher
Gröſſe, als dem Radio, durch das Centrum der Scheibe einen kleinen Zir-
kel, den man den Circellum Evertionis nennet.

Nachdeme ziehet man auſ der Linie des Apogäi durch das Centrum
der Mondsorbitä eine zu beyden Seiten perpendikulare Linie, durch die-
ſe aber, als einen Diameter, aus eben dem Centro zween bis drey
Zirkel von einer beliebigen Gröſſe, jedoch daß ſolche innerhalb dem Ae-
quante Lunä annoch begriffen, und dieſen nirgend berühren. Jene theilet
man nun wiederum von der Linie des Apogäi in die bekannte Zeichen Gra-
de, und ihre Theile, nach der Ordnung der 12. Himmelszeichen, alsdann
aber jeden halben Diameter von dem innerſten dieſer Zirkel in 37 gleiche
Theile und einen halben, da man den Anfang dazu von dem Centro macht,
durch einen jeden ſolchen Theil ziehet man zu beyden Seiten eine mit dem
Diameter perpendikulare und gegen die andere parallele Linie bis an den
Umfang, doch daß noch auf einer Seite gegen das Perigäum ein Spa-
tium vor einen andern halben Zirkel leer bleibe, ſolchen Zirkel heiſſet man
den Reflexionszirkel.

Man beſchreibet weiter durch das Centrum der Scheibe eine mit
der Linea Apogäi winkelrechte Linie, und aus demſelben darauf gegen die
Gegend hin, wo das Perigäum ſtehet, etliche concentriſche halbe Zir-
kel von beliebiger Gröſſe, daß ſie aber doch den Circulum Reflexionis nicht
berühren, dieſe halbe Zirkel theilet man nun in 6 gleiche Theile, und dann
in ihre gehörige Grade und kleinere Theile, denen man nach Ordnung der
Himmelszeichen zwey und zwey Zeichen, wie die [irrelevantes Material] Figur in der IX. Tabell,
anweiſet, beyfüget, dieſe Vorſtellung mögen wir nennen den Circulum Ano-
malia Evectionis.

Endlich werden ſo wol aus dem Centro der Scheibe zween zar-
te Seidenfäden mit kleinen Kügelein, als aus dem Centro der Orbitä ☾
ebenſalls einer gezogen, an welche man über die groſſe Scheibe hinab klei-
ne Gewichter, bey deren Gebrauch hänget.

Zum Beſchluß iſt noch dasjenige zu zeigen, wobey man jede
Breite des Mondes auch zu beſtimmen vermag, hierzu hat man nun
ein Lineal von ungefehr 2. Schuhen in der Länge nöthig, an deſſen ei-
nem Rande man von einem Ende zu dem andern eine gerade Linie, als
Grunfldäche, hinab ziehet, und von ſolcher ungeſehr den funfzehenden Theil

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[768/0111] gehörige Zeichen und Grade, auch jeden Grad in 4. gleiche Theile, welchen man ebeuſalls die eigentliche Characteres und Zahlen, wie ſienach der Ord- nung der 12. Himmelszeichen gehen, richtig beyſügen muß. Man nimmt ferner aus den obigen Maasſtab von 10000. Theilen 8066, und beſchreibet mit ſelbigen als einem Semidiameter aus dem Schei- bencentro einen Zirkel, welcher der Aequans Lunä genennet wird. Aus eben dieſem Centro träget man auch aus obbemeldeten Maasſtab auſ die Lineam Apogäi gegen dem Perigäo zu 218 [FORMEL] Theile, und ziehet mit ſelcher Gröſſe, als dem Radio, durch das Centrum der Scheibe einen kleinen Zir- kel, den man den Circellum Evertionis nennet. Nachdeme ziehet man auſ der Linie des Apogäi durch das Centrum der Mondsorbitä eine zu beyden Seiten perpendikulare Linie, durch die- ſe aber, als einen Diameter, aus eben dem Centro zween bis drey Zirkel von einer beliebigen Gröſſe, jedoch daß ſolche innerhalb dem Ae- quante Lunä annoch begriffen, und dieſen nirgend berühren. Jene theilet man nun wiederum von der Linie des Apogäi in die bekannte Zeichen Gra- de, und ihre Theile, nach der Ordnung der 12. Himmelszeichen, alsdann aber jeden halben Diameter von dem innerſten dieſer Zirkel in 37 gleiche Theile und einen halben, da man den Anfang dazu von dem Centro macht, durch einen jeden ſolchen Theil ziehet man zu beyden Seiten eine mit dem Diameter perpendikulare und gegen die andere parallele Linie bis an den Umfang, doch daß noch auf einer Seite gegen das Perigäum ein Spa- tium vor einen andern halben Zirkel leer bleibe, ſolchen Zirkel heiſſet man den Reflexionszirkel. Man beſchreibet weiter durch das Centrum der Scheibe eine mit der Linea Apogäi winkelrechte Linie, und aus demſelben darauf gegen die Gegend hin, wo das Perigäum ſtehet, etliche concentriſche halbe Zir- kel von beliebiger Gröſſe, daß ſie aber doch den Circulum Reflexionis nicht berühren, dieſe halbe Zirkel theilet man nun in 6 gleiche Theile, und dann in ihre gehörige Grade und kleinere Theile, denen man nach Ordnung der Himmelszeichen zwey und zwey Zeichen, wie die _ Figur in der IX. Tabell, anweiſet, beyfüget, dieſe Vorſtellung mögen wir nennen den Circulum Ano- malia Evectionis. Endlich werden ſo wol aus dem Centro der Scheibe zween zar- te Seidenfäden mit kleinen Kügelein, als aus dem Centro der Orbitä ☾ ebenſalls einer gezogen, an welche man über die groſſe Scheibe hinab klei- ne Gewichter, bey deren Gebrauch hänget. Zum Beſchluß iſt noch dasjenige zu zeigen, wobey man jede Breite des Mondes auch zu beſtimmen vermag, hierzu hat man nun ein Lineal von ungefehr 2. Schuhen in der Länge nöthig, an deſſen ei- nem Rande man von einem Ende zu dem andern eine gerade Linie, als Grunfldäche, hinab ziehet, und von ſolcher ungeſehr den funfzehenden Theil

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 768. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/111>, abgerufen am 29.04.2024.