Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

[Abbildung]
Von der Zubereitung und dem Ge-
brauche der zur Astronomie gehörigen
Instrumenten.
Das erste Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Erd-
und Himmelskugeln, auch sonsten von allerhand
Gattungen der (Globorum) Kugeln.

Unter den astronomischen Instrumenten, die am bekanntesten sind,
haben wir vor allen so wohl die Erd - als Himmelskugeln oder
die Globos vorzustellen: Auf jenen werden die vornehmsten Oer-
ter der Erde, so viel es möglich, nach ihren eigentlichen Längen
und Breiten, nebst einigen Zirkeln beschrieben, auf diesen aber
die Fixsterne nach den Weiten, in welchen sie in dem Himmel voneinan-
der stehen, samt den vornehmsten Zirkeln, proportionirt angeordnet, wobey
man dasjenige, was in der Betrachtung der ersten Bewegung von den Fix-
sternen und der Sonne vorkommet, und sonsten durch die mühsame Rech-
nung sich richtig ergiebet, auf eine leichte, ob schon nicht eben so accurate Art
erlanget. Beydes hat man ganz wohl auf Kugeln darthun können, inde-
me alle Oerter der Erde auf einer kugelrunden Fläche, wie es die Erfah-
rung lehret, sich befinden, dann aber alle Sterne nach der Erscheinung
bey einerley Weite von der Erde, wie sie gleichsam in einer concaven Run-
dung sich bewegen, uns in die Augen fallen. Ob nun aber gleich die also con-


[Abbildung]
Von der Zubereitung und dem Ge-
brauche der zur Aſtronomie gehörigen
Inſtrumenten.
Das erſte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Erd-
und Himmelskugeln, auch ſonſten von allerhand
Gattungen der (Globorum) Kugeln.

Unter den aſtronomiſchen Inſtrumenten, die am bekannteſten ſind,
haben wir vor allen ſo wohl die Erd - als Himmelskugeln oder
die Globos vorzuſtellen: Auf jenen werden die vornehmſten Oer-
ter der Erde, ſo viel es möglich, nach ihren eigentlichen Längen
und Breiten, nebſt einigen Zirkeln beſchrieben, auf dieſen aber
die Fixſterne nach den Weiten, in welchen ſie in dem Himmel voneinan-
der ſtehen, ſamt den vornehmſten Zirkeln, proportionirt angeordnet, wobey
man dasjenige, was in der Betrachtung der erſten Bewegung von den Fix-
ſternen und der Sonne vorkommet, und ſonſten durch die mühſame Rech-
nung ſich richtig ergiebet, auf eine leichte, ob ſchon nicht eben ſo accurate Art
erlanget. Beydes hat man ganz wohl auf Kugeln darthun können, inde-
me alle Oerter der Erde auf einer kugelrunden Fläche, wie es die Erfah-
rung lehret, ſich befinden, dann aber alle Sterne nach der Erſcheinung
bey einerley Weite von der Erde, wie ſie gleichſam in einer concaven Run-
dung ſich bewegen, uns in die Augen fallen. Ob nun aber gleich die alſo con-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0013" n="[1]"/>
        <figure/><lb/>
        <head>Von der Zubereitung und dem Ge-<lb/>
brauche der zur A&#x017F;tronomie gehörigen<lb/>
In&#x017F;trumenten.</head><lb/>
        <head> <hi rendition="#g">Das er&#x017F;te Capitel.</hi> </head><lb/>
        <head>Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Erd-<lb/>
und Himmelskugeln, auch &#x017F;on&#x017F;ten von allerhand<lb/>
Gattungen der (Globorum) Kugeln.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">U</hi>nter den a&#x017F;tronomi&#x017F;chen In&#x017F;trumenten, die am bekannte&#x017F;ten &#x017F;ind,<lb/>
haben wir vor allen &#x017F;o wohl die Erd - als Himmelskugeln oder<lb/>
die Globos vorzu&#x017F;tellen: Auf jenen werden die vornehm&#x017F;ten Oer-<lb/>
ter der Erde, &#x017F;o viel es möglich, nach ihren eigentlichen Längen<lb/>
und Breiten, neb&#x017F;t einigen Zirkeln be&#x017F;chrieben, auf die&#x017F;en aber<lb/>
die Fix&#x017F;terne nach den Weiten, in welchen &#x017F;ie in dem Himmel voneinan-<lb/>
der &#x017F;tehen, &#x017F;amt den vornehm&#x017F;ten Zirkeln, proportionirt angeordnet, wobey<lb/>
man dasjenige, was in der Betrachtung der er&#x017F;ten Bewegung von den Fix-<lb/>
&#x017F;ternen und der Sonne vorkommet, und &#x017F;on&#x017F;ten durch die müh&#x017F;ame Rech-<lb/>
nung &#x017F;ich richtig ergiebet, auf eine leichte, ob &#x017F;chon nicht eben &#x017F;o accurate Art<lb/>
erlanget. Beydes hat man ganz wohl auf Kugeln darthun können, inde-<lb/>
me alle Oerter der Erde auf einer kugelrunden Fläche, wie es die Erfah-<lb/>
rung lehret, &#x017F;ich befinden, dann aber alle Sterne nach der Er&#x017F;cheinung<lb/>
bey einerley Weite von der Erde, wie &#x017F;ie gleich&#x017F;am in einer concaven Run-<lb/>
dung &#x017F;ich bewegen, uns in die Augen fallen. Ob nun aber gleich die al&#x017F;o con-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[1]/0013] [Abbildung] Von der Zubereitung und dem Ge- brauche der zur Aſtronomie gehörigen Inſtrumenten. Das erſte Capitel. Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Erd- und Himmelskugeln, auch ſonſten von allerhand Gattungen der (Globorum) Kugeln. Unter den aſtronomiſchen Inſtrumenten, die am bekannteſten ſind, haben wir vor allen ſo wohl die Erd - als Himmelskugeln oder die Globos vorzuſtellen: Auf jenen werden die vornehmſten Oer- ter der Erde, ſo viel es möglich, nach ihren eigentlichen Längen und Breiten, nebſt einigen Zirkeln beſchrieben, auf dieſen aber die Fixſterne nach den Weiten, in welchen ſie in dem Himmel voneinan- der ſtehen, ſamt den vornehmſten Zirkeln, proportionirt angeordnet, wobey man dasjenige, was in der Betrachtung der erſten Bewegung von den Fix- ſternen und der Sonne vorkommet, und ſonſten durch die mühſame Rech- nung ſich richtig ergiebet, auf eine leichte, ob ſchon nicht eben ſo accurate Art erlanget. Beydes hat man ganz wohl auf Kugeln darthun können, inde- me alle Oerter der Erde auf einer kugelrunden Fläche, wie es die Erfah- rung lehret, ſich befinden, dann aber alle Sterne nach der Erſcheinung bey einerley Weite von der Erde, wie ſie gleichſam in einer concaven Run- dung ſich bewegen, uns in die Augen fallen. Ob nun aber gleich die alſo con-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

ECHO: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-10-09T11:08:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-10-09T11:08:35Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde beibehalten.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
  • Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/13
Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/13>, abgerufen am 30.04.2024.