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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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LobGesang

deine Ruhm-Posaune werden.
Dieser Orgel Wind verleih:
daß dich mögen alle Röhren/
von dir angeblasen/ ehren.

2 Geist/ den Sohn und Vatter wehet/
der da GOtt von GOtt ausgehet
und mit ihm Drei Einig ist/
Raht der Gottheit/ ewigs weben!
du bist aller Dinge leben.
Aller Seelen Seel du bist.
Ach! beleb auch hier die meine:
daß mein Geist sei auch der deine.
3 Als ein Seyn zu seyn an fienge/
der vermengte Ball der Dinge:
schwebtest du auf deiner Brut/

wie die Taube auf dem Eye/
machtest/ daß GOtt wonhaft seye
hier/ wo tobt des Satans Wut.
Jn des Menschen Fleisches-Höle/
bliesest du die Himmel-Seele.
4 Als der Satan uns vergiftet/
Sünd und Tod auf Erd gestiftet/
bliebest du der Seelen Trost.
Du hast/ daß von GOtt sie schrieben/
heil'ge Männer angetrieben/
labest uns mit dieser Kost.
Du selbst predigst in den Herzen/
stillst die Noht- und Sünden-Schmerzen.
5 Als GOtt wolt/ uns zu entquälen/
mit der Menschheit sich vermählen:
fürtest du ihm zu die Braut.
Jn dem auserwehlten Weibe/
in dem keuschen Jungfrau-Leibe/
hast du dieses Paar getraut.
Thu

LobGeſang

deine Ruhm-Poſaune werden.
Dieſer Orgel Wind verleih:
daß dich moͤgen alle Roͤhren/
von dir angeblaſen/ ehren.

2 Geiſt/ den Sohn und Vatter wehet/
der da GOtt von GOtt ausgehet
und mit ihm Drei Einig iſt/
Raht der Gottheit/ ewigs weben!
du biſt aller Dinge leben.
Aller Seelen Seel du biſt.
Ach! beleb auch hier die meine:
daß mein Geiſt ſei auch der deine.
3 Als ein Seyn zu ſeyn an fienge/
der vermengte Ball der Dinge:
ſchwebteſt du auf deiner Brut/

wie die Taube auf dem Eye/
machteſt/ daß GOtt wonhaft ſeye
hier/ wo tobt des Satans Wut.
Jn des Menſchen Fleiſches-Hoͤle/
blieſeſt du die Himmel-Seele.
4 Als der Satan uns vergiftet/
Suͤnd und Tod auf Erd geſtiftet/
bliebeſt du der Seelen Troſt.
Du haſt/ daß von GOtt ſie ſchrieben/
heil’ge Maͤnner angetrieben/
labeſt uns mit dieſer Koſt.
Du ſelbſt predigſt in den Herzen/
ſtillſt die Noht- und Suͤnden-Schmerzen.
5 Als GOtt wolt/ uns zu entquaͤlen/
mit der Menſchheit ſich vermaͤhlen:
fuͤrteſt du ihm zu die Braut.
Jn dem auserwehlten Weibe/
in dem keuſchen Jungfrau-Leibe/
haſt du dieſes Paar getraut.
Thu
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[92/0120] LobGeſang deine Ruhm-Poſaune werden. Dieſer Orgel Wind verleih: daß dich moͤgen alle Roͤhren/ von dir angeblaſen/ ehren. 2 Geiſt/ den Sohn und Vatter wehet/ der da GOtt von GOtt ausgehet und mit ihm Drei Einig iſt/ Raht der Gottheit/ ewigs weben! du biſt aller Dinge leben. Aller Seelen Seel du biſt. Ach! beleb auch hier die meine: daß mein Geiſt ſei auch der deine. 3 Als ein Seyn zu ſeyn an fienge/ der vermengte Ball der Dinge: ſchwebteſt du auf deiner Brut/ wie die Taube auf dem Eye/ machteſt/ daß GOtt wonhaft ſeye hier/ wo tobt des Satans Wut. Jn des Menſchen Fleiſches-Hoͤle/ blieſeſt du die Himmel-Seele. 4 Als der Satan uns vergiftet/ Suͤnd und Tod auf Erd geſtiftet/ bliebeſt du der Seelen Troſt. Du haſt/ daß von GOtt ſie ſchrieben/ heil’ge Maͤnner angetrieben/ labeſt uns mit dieſer Koſt. Du ſelbſt predigſt in den Herzen/ ſtillſt die Noht- und Suͤnden-Schmerzen. 5 Als GOtt wolt/ uns zu entquaͤlen/ mit der Menſchheit ſich vermaͤhlen: fuͤrteſt du ihm zu die Braut. Jn dem auserwehlten Weibe/ in dem keuſchen Jungfrau-Leibe/ haſt du dieſes Paar getraut. Thu

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/120>, abgerufen am 07.05.2024.