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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Gott/ und Reichtum genug.
gehabt. Was thust du anders? was sam-
lest/ was gräbest du auf? Erdhaufen sind
alle deine Schätze/ die du in deiner Blind-
heit so hoch achtest. Nach dem Tod/ in
der Hölle/ da du als ein Aas ligen wirst/
da wirst du erst sehend werden/ und in dei-
ner grösten Armut sehen/ daß dich des Teu-
fels Betrug
zum Narren gemacht hat.

56 Es hat ja/ unser Heiland/ dich so
treulich gewarnet: Jhr könnet nicht Gott
dienen/ und dem Mammon.
Dieser Mam-
mon ist dein Goldgötze/ den du anbetest
und liebest. Um Gold/ ja um Koht/ ja
leider! um den Teufel/ gibst du deinen
Gott hin: der dich im Himmel/ an wahren
Schätzen/ ewig reich machen will. Ach
ja! Gott/ und Reichtum genug! Jm
Himmel soll man Schätze sammlen/ durch
Wolthat von dem das man übrig hat/ ge-
gen denen/ die nichtes haben. Was du
sammlest/ sparest und bewahrest/ das ver-
lierst du/ nämlch im Tode. Was du aber
unter die Armen wegwirfest/ das leihest
du Gott/ und behältst es
ewiglich.



Leich-

Gott/ und Reichtum genug.
gehabt. Was thuſt du anders? was ſam-
leſt/ was graͤbeſt du auf? Erdhaufen ſind
alle deine Schaͤtze/ die du in deiner Blind-
heit ſo hoch achteſt. Nach dem Tod/ in
der Hoͤlle/ da du als ein Aas ligen wirſt/
da wirſt du erſt ſehend werden/ und in dei-
ner groͤſten Armut ſehen/ daß dich des Teu-
fels Betrug
zum Narren gemacht hat.

56 Es hat ja/ unſer Heiland/ dich ſo
treulich gewarnet: Jhr koͤnnet nicht Gott
dienen/ und dem Mammon.
Dieſer Mam-
mon iſt dein Goldgoͤtze/ den du anbeteſt
und liebeſt. Um Gold/ ja um Koht/ ja
leider! um den Teufel/ gibſt du deinen
Gott hin: der dich im Himmel/ an wahren
Schaͤtzen/ ewig reich machen will. Ach
ja! Gott/ und Reichtum genug! Jm
Himmel ſoll man Schaͤtze ſammlen/ durch
Wolthat von dem das man uͤbrig hat/ ge-
gen denen/ die nichtes haben. Was du
ſam̃leſt/ ſpareſt und bewahreſt/ das ver-
lierſt du/ naͤmlch im Tode. Was du aber
unter die Armen wegwirfeſt/ das leiheſt
du Gott/ und behaͤltſt es
ewiglich.



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[158/0186] Gott/ und Reichtum genug. gehabt. Was thuſt du anders? was ſam- leſt/ was graͤbeſt du auf? Erdhaufen ſind alle deine Schaͤtze/ die du in deiner Blind- heit ſo hoch achteſt. Nach dem Tod/ in der Hoͤlle/ da du als ein Aas ligen wirſt/ da wirſt du erſt ſehend werden/ und in dei- ner groͤſten Armut ſehen/ daß dich des Teu- fels Betrug zum Narren gemacht hat. 56 Es hat ja/ unſer Heiland/ dich ſo treulich gewarnet: Jhr koͤnnet nicht Gott dienen/ und dem Mammon. Dieſer Mam- mon iſt dein Goldgoͤtze/ den du anbeteſt und liebeſt. Um Gold/ ja um Koht/ ja leider! um den Teufel/ gibſt du deinen Gott hin: der dich im Himmel/ an wahren Schaͤtzen/ ewig reich machen will. Ach ja! Gott/ und Reichtum genug! Jm Himmel ſoll man Schaͤtze ſammlen/ durch Wolthat von dem das man uͤbrig hat/ ge- gen denen/ die nichtes haben. Was du ſam̃leſt/ ſpareſt und bewahreſt/ das ver- lierſt du/ naͤmlch im Tode. Was du aber unter die Armen wegwirfeſt/ das leiheſt du Gott/ und behaͤltſt es ewiglich. Leich-

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/186>, abgerufen am 29.04.2024.