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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Christliche
Der uns bewahrt und allen Feinden wehret.
Deß Allgewalt herscht ewig aller Orten
mit Vatter-Güt/ nach seiner Warheit Worten.
Der auch gerecht im Straffen und Belohnen:
doch Liebe-voll uns richtet mit verschonen.
Jch glaub' an GOtt/ den Sohn/ von GOtt ge-
bohren/
der JEsus heist/ zum Christus uns erkohren.
Der wurde Mensch/ gezeugt im Mutterleibe/
durch Gottes Geist/ von einem Jungfer-Weibe.
Er litt für uns/ nahm auf sich unsre Plagen/
starb an dem Creutz/ und ward zu Grab getragen.
Er stieg hinab/ warf Tod und Hölle nieder.
Am dritten Tag sah man ihn leben wieder.
Dann fuhr er auf gen Himmel/ da er nützet
mit Fürbitt uns/ zur rechten Gottes sitzet.
Doch ließ er sich in seinem Mahl auf Erden:
dadurch in ihn wir eingepflanzet werden.
Von Himmel er wird endlich wiederkehren/
und alle Welt sein Urtheil lassen hören.
Jch glaub' an GOtt/ den Gottes Odem wehet/
der/ als ein Geist/ aus dessen Wesen gehet.
Der sammlet uns in eine Kirch' auf Erden:
nach Christo wir darinn genennet werden.
Er heiligt uns zur wahren Christ-Gemeine/
die heilig ist: GOtt kennet hier sonst keine.
Er ist es auch/ der uns von allen Sünden/
durch Tauf und Wort/ kan lösen und entbinden.
Der Leib/ muß er im Tod schon schlaffen gehen/
soll wachen auf und lebendig erstehen.
Dann fähet an ein ewig-seeligs Leben.
Das wird uns GOTT/ als wir dann glauben/
geben.
Jch
Chriſtliche
Der uns bewahrt und allen Feinden wehret.
Deß Allgewalt herſcht ewig aller Orten
mit Vatter-Guͤt/ nach ſeiner Warheit Worten.
Der auch gerecht im Straffen und Belohnen:
doch Liebe-voll uns richtet mit verſchonen.
Jch glaub’ an GOtt/ den Sohn/ von GOtt ge-
bohren/
der JEſus heiſt/ zum Chriſtus uns erkohren.
Der wurde Menſch/ gezeugt im Mutterleibe/
durch Gottes Geiſt/ von einem Jungfer-Weibe.
Er litt fuͤr uns/ nahm auf ſich unſre Plagen/
ſtarb an dem Creutz/ und ward zu Grab getragen.
Er ſtieg hinab/ warf Tod und Hoͤlle nieder.
Am dritten Tag ſah man ihn leben wieder.
Dann fuhr er auf gen Himmel/ da er nuͤtzet
mit Fuͤrbitt uns/ zur rechten Gottes ſitzet.
Doch ließ er ſich in ſeinem Mahl auf Erden:
dadurch in ihn wir eingepflanzet werden.
Von Himmel er wird endlich wiederkehren/
und alle Welt ſein Urtheil laſſen hoͤren.
Jch glaub’ an GOtt/ den Gottes Odem wehet/
der/ als ein Geiſt/ aus deſſen Weſen gehet.
Der ſammlet uns in eine Kirch’ auf Erden:
nach Chriſto wir dariñ genennet werden.
Er heiligt uns zur wahren Chriſt-Gemeine/
die heilig iſt: GOtt kennet hier ſonſt keine.
Er iſt es auch/ der uns von allen Suͤnden/
durch Tauf und Wort/ kan loͤſen und entbinden.
Der Leib/ muß er im Tod ſchon ſchlaffen gehen/
ſoll wachen auf und lebendig erſtehen.
Dann faͤhet an ein ewig-ſeeligs Leben.
Das wird uns GOTT/ als wir dann glauben/
geben.
Jch
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[164/0192] Chriſtliche Der uns bewahrt und allen Feinden wehret. Deß Allgewalt herſcht ewig aller Orten mit Vatter-Guͤt/ nach ſeiner Warheit Worten. Der auch gerecht im Straffen und Belohnen: doch Liebe-voll uns richtet mit verſchonen. Jch glaub’ an GOtt/ den Sohn/ von GOtt ge- bohren/ der JEſus heiſt/ zum Chriſtus uns erkohren. Der wurde Menſch/ gezeugt im Mutterleibe/ durch Gottes Geiſt/ von einem Jungfer-Weibe. Er litt fuͤr uns/ nahm auf ſich unſre Plagen/ ſtarb an dem Creutz/ und ward zu Grab getragen. Er ſtieg hinab/ warf Tod und Hoͤlle nieder. Am dritten Tag ſah man ihn leben wieder. Dann fuhr er auf gen Himmel/ da er nuͤtzet mit Fuͤrbitt uns/ zur rechten Gottes ſitzet. Doch ließ er ſich in ſeinem Mahl auf Erden: dadurch in ihn wir eingepflanzet werden. Von Himmel er wird endlich wiederkehren/ und alle Welt ſein Urtheil laſſen hoͤren. Jch glaub’ an GOtt/ den Gottes Odem wehet/ der/ als ein Geiſt/ aus deſſen Weſen gehet. Der ſammlet uns in eine Kirch’ auf Erden: nach Chriſto wir dariñ genennet werden. Er heiligt uns zur wahren Chriſt-Gemeine/ die heilig iſt: GOtt kennet hier ſonſt keine. Er iſt es auch/ der uns von allen Suͤnden/ durch Tauf und Wort/ kan loͤſen und entbinden. Der Leib/ muß er im Tod ſchon ſchlaffen gehen/ ſoll wachen auf und lebendig erſtehen. Dann faͤhet an ein ewig-ſeeligs Leben. Das wird uns GOTT/ als wir dann glauben/ geben. Jch

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/192>, abgerufen am 30.04.2024.