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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Glaubens-Bekentnis.
lerne aus deinem Wort und Gesetze/ die
Ehr- und Lieb-Gebühr gegen dir und
meinem Neben Menschen/ befleißige mich/
soviel Menschlicher Schwachheit mög-
lich/ mein Leben darnach anzustellen/ und
des Glaubens-Früchte zu bringen. Jch
erkenne aber zugleich daraus meine sünd-
liche Unvollkommenheit/ und halte mich
an die allgültige Genugthuung meines
Erlösers: den ich/ um seinen Geist und
Beistand zum Guten/ inständig anruffe.

Jch glaube endlich/ mein Gott und
HErr/ daß du bist das
höchste Gut/ und der
ewige Brunn aller Güter: daß du auch
in die höchste vollkommene
Seeligkeit/ die
du von Ewigkeit her besitzest/ mich einmal
zu dir holen und beruffen werdest. Also
tröste ich mein zeitliches Leiden/ mit Hoff-
nung der himlischen Freude/ und gehe
durch den Tod in das ewige Leben. Jnzwi-
schen bitte ich meinen himlischen Vatter/ in
dem
Gebet/ welches uns sein liebster Sohn
auf Erden gelehret/ um
Heiligung seines
Namens/ Mehrung seines Reichs/ und Erfül-
lung seines Willens/ um des Leibes Notturft/
um Vergebung der Sünden/ um Schutz wider
meine Geist- und leibliche Feinde/ und um
ein seeliges Ende meines zeitlichen Le-

bens

Glaubens-Bekentnis.
lerne aus deinem Wort und Geſetze/ die
Ehr- und Lieb-Gebuͤhr gegen dir und
meinem Neben Menſchen/ befleißige mich/
ſoviel Menſchlicher Schwachheit moͤg-
lich/ mein Leben darnach anzuſtellen/ und
des Glaubens-Fruͤchte zu bringen. Jch
erkenne aber zugleich daraus meine ſuͤnd-
liche Unvollkommenheit/ und halte mich
an die allguͤltige Genugthuung meines
Erloͤſers: den ich/ um ſeinen Geiſt und
Beiſtand zum Guten/ inſtaͤndig anruffe.

Jch glaube endlich/ mein Gott und
HErꝛ/ daß du biſt das
hoͤchſte Gut/ und der
ewige Brunn aller Guͤter: daß du auch
in die hoͤchſte vollkommene
Seeligkeit/ die
du von Ewigkeit her beſitzeſt/ mich einmal
zu dir holen und beruffen werdeſt. Alſo
troͤſte ich mein zeitliches Leiden/ mit Hoff-
nung der himliſchen Freude/ und gehe
durch den Tod in das ewige Leben. Jnzwi-
ſchen bitte ich meinen himliſchen Vatter/ in
dem
Gebet/ welches uns ſein liebſter Sohn
auf Erden gelehret/ um
Heiligung ſeines
Namens/ Mehrung ſeines Reichs/ und Erfuͤl-
lung ſeines Willens/ um des Leibes Notturft/
um Vergebung der Suͤnden/ um Schutz wider
meine Geiſt- und leibliche Feinde/ und um
ein ſeeliges Ende meines zeitlichen Le-

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[173/0201] Glaubens-Bekentnis. lerne aus deinem Wort und Geſetze/ die Ehr- und Lieb-Gebuͤhr gegen dir und meinem Neben Menſchen/ befleißige mich/ ſoviel Menſchlicher Schwachheit moͤg- lich/ mein Leben darnach anzuſtellen/ und des Glaubens-Fruͤchte zu bringen. Jch erkenne aber zugleich daraus meine ſuͤnd- liche Unvollkommenheit/ und halte mich an die allguͤltige Genugthuung meines Erloͤſers: den ich/ um ſeinen Geiſt und Beiſtand zum Guten/ inſtaͤndig anruffe. Jch glaube endlich/ mein Gott und HErꝛ/ daß du biſt das hoͤchſte Gut/ und der ewige Brunn aller Guͤter: daß du auch in die hoͤchſte vollkommene Seeligkeit/ die du von Ewigkeit her beſitzeſt/ mich einmal zu dir holen und beruffen werdeſt. Alſo troͤſte ich mein zeitliches Leiden/ mit Hoff- nung der himliſchen Freude/ und gehe durch den Tod in das ewige Leben. Jnzwi- ſchen bitte ich meinen himliſchen Vatter/ in dem Gebet/ welches uns ſein liebſter Sohn auf Erden gelehret/ um Heiligung ſeines Namens/ Mehrung ſeines Reichs/ und Erfuͤl- lung ſeines Willens/ um des Leibes Notturft/ um Vergebung der Suͤnden/ um Schutz wider meine Geiſt- und leibliche Feinde/ und um ein ſeeliges Ende meines zeitlichen Le- bens

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/201>, abgerufen am 29.04.2024.