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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Verlangen nach Gottes Reich.
beruffet/ der Alles ist und alles mitbringet?

11 Zur Zeit der Sündflut/ steckte und
schwebte Noah in den Kasten/ und sahe/
außer denen die bei ihm waren/ alles
Fleisch untergehen/ in der großen Zornflut
Gottes. Da war die Welt/ als des Teu-
fels Reich von Tod überschwemmet. Gott
redte nicht mit Noah/ wie zuvor/ und schie-
ne er nun ganz verlassen. Doch glaubte
er an das/ was ihm Gott vorgesagt/ und
schickte endlich eine Taube aus: die kame
mit einem Oelzweig wieder/ und verkün-
digte ihm den neuen Frieden mit Gott.
Ach! der H. Geist/ ist diese Taube: die
bringet uns den Frieden mit Gott ins Her-
ze/ wann wir ihm dasselbe reinigen/ und Ge-
bet-Boten nach ihm senden.

12 Und damit man diese Briefe und
deren innhalt recht erlerne/ so lese man fleis-
sig/ am Sonntag und in der Kirche/ diese
und dergleichen Andacht/ und erbitte also
den himlischen Beistand. Es kan ja nicht
fehlen: man wird alsdann wider alle Ge-
fahr sich versichert achten/ und in Beruffs-
werken lauter Segen hoffen können/ auch
von Gott/ weil man erstlich nach seinem
Reich getrachtet/ den Zufall aller andern
Notturft gewiß zu erwarten
haben.

Gebet

Verlangen nach Gottes Reich.
beruffet/ der Alles iſt und alles mitbringet?

11 Zur Zeit der Suͤndflut/ ſteckte und
ſchwebte Noah in den Kaſten/ und ſahe/
außer denen die bei ihm waren/ alles
Fleiſch untergehen/ in der großen Zornflut
Gottes. Da war die Welt/ als des Teu-
fels Reich von Tod uͤberſchwemmet. Gott
redte nicht mit Noah/ wie zuvor/ und ſchie-
ne er nun ganz verlaſſen. Doch glaubte
er an das/ was ihm Gott vorgeſagt/ und
ſchickte endlich eine Taube aus: die kame
mit einem Oelzweig wieder/ und verkuͤn-
digte ihm den neuen Frieden mit Gott.
Ach! der H. Geiſt/ iſt dieſe Taube: die
bringet uns den Frieden mit Gott ins Her-
ze/ wañ wir ihm daſſelbe reinigen/ und Ge-
bet-Boten nach ihm ſenden.

12 Und damit man dieſe Briefe und
deren innhalt recht erlerne/ ſo leſe man fleiſ-
ſig/ am Sonntag und in der Kirche/ dieſe
und dergleichen Andacht/ und erbitte alſo
den himliſchen Beiſtand. Es kan ja nicht
fehlen: man wird alsdañ wider alle Ge-
fahr ſich verſichert achten/ und in Beruffs-
werken lauter Segen hoffen koͤnnen/ auch
von Gott/ weil man erſtlich nach ſeinem
Reich getrachtet/ den Zufall aller andern
Notturft gewiß zu erwarten
haben.

Gebet
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[182/0210] Verlangen nach Gottes Reich. beruffet/ der Alles iſt und alles mitbringet? 11 Zur Zeit der Suͤndflut/ ſteckte und ſchwebte Noah in den Kaſten/ und ſahe/ außer denen die bei ihm waren/ alles Fleiſch untergehen/ in der großen Zornflut Gottes. Da war die Welt/ als des Teu- fels Reich von Tod uͤberſchwemmet. Gott redte nicht mit Noah/ wie zuvor/ und ſchie- ne er nun ganz verlaſſen. Doch glaubte er an das/ was ihm Gott vorgeſagt/ und ſchickte endlich eine Taube aus: die kame mit einem Oelzweig wieder/ und verkuͤn- digte ihm den neuen Frieden mit Gott. Ach! der H. Geiſt/ iſt dieſe Taube: die bringet uns den Frieden mit Gott ins Her- ze/ wañ wir ihm daſſelbe reinigen/ und Ge- bet-Boten nach ihm ſenden. 12 Und damit man dieſe Briefe und deren innhalt recht erlerne/ ſo leſe man fleiſ- ſig/ am Sonntag und in der Kirche/ dieſe und dergleichen Andacht/ und erbitte alſo den himliſchen Beiſtand. Es kan ja nicht fehlen: man wird alsdañ wider alle Ge- fahr ſich verſichert achten/ und in Beruffs- werken lauter Segen hoffen koͤnnen/ auch von Gott/ weil man erſtlich nach ſeinem Reich getrachtet/ den Zufall aller andern Notturft gewiß zu erwarten haben. Gebet

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/210>, abgerufen am 29.04.2024.