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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Gebet zum himlischen Vatter/
und geben ihnen zu ihrer Notturft/ was
sie geben können. Soltest dann du/ du
höchster und bäster Vatter/ von dem auch
alle Vatter-Liebe fließet/ weniger thun/
der du doch überschwenglich mehr thun
kanst?

O du König Himmels und der Erden!
schaue doch/ wie ich hier wohne im Reich
des Satans/ des Fürsten dieser Welt.
Dieser will sein Reich in mir haben/ hält
mich gefangen durch die Sünde/ zu seinem
Mutwillen/ und ich soll ihme dienen mit
Werken der Finsternis. Ach! dieser star-
ke Gewaffnete drenget sich in die Herzen
hinein/ und bewahret seinen Palast.

Du hast uns ja errettet von der Ob-
rigkeit der Finsternis/ und versetzet in das
Gnaden-Reich deines Sohnes JESU
Christi. Wir haben dir/ in der Tauffe/
unsre Namen gegeben/ und dir gehuldigt:
und du hast uns/ als deine Bürger/ in dein
himlisches Stadt Buch/ ja in deine Hände/
eingezeichnet. Ach! so wollest du dan
nicht zulassen/ daß dieser dein abgesagter
Feind mich aus deiner Hand reisse/ den du/
druch deines Sohns Blut und Tod/ theuer
wieder erkauffet hast.

Jch weiß auch/ und glaube/ daß er iezt
vor dir stehet/ und für mich und diese höchste

Ga-

Gebet zum himliſchen Vatter/
und geben ihnen zu ihrer Notturft/ was
ſie geben koͤnnen. Solteſt dañ du/ du
hoͤchſter und baͤſter Vatter/ von dem auch
alle Vatter-Liebe fließet/ weniger thun/
der du doch uͤberſchwenglich mehr thun
kanſt?

O du Koͤnig Himmels und der Erden!
ſchaue doch/ wie ich hier wohne im Reich
des Satans/ des Fuͤrſten dieſer Welt.
Dieſer will ſein Reich in mir haben/ haͤlt
mich gefangen durch die Suͤnde/ zu ſeinem
Mutwillen/ und ich ſoll ihme dienen mit
Werken der Finſternis. Ach! dieſer ſtar-
ke Gewaffnete drenget ſich in die Herzen
hinein/ und bewahret ſeinen Palaſt.

Du haſt uns ja errettet von der Ob-
rigkeit der Finſternis/ und verſetzet in das
Gnaden-Reich deines Sohnes JESU
Chriſti. Wir haben dir/ in der Tauffe/
unſre Namen gegeben/ und dir gehuldigt:
und du haſt uns/ als deine Buͤrger/ in dein
himliſches Stadt Buch/ ja in deine Haͤnde/
eingezeichnet. Ach! ſo wolleſt du dan
nicht zulaſſen/ daß dieſer dein abgeſagter
Feind mich aus deiner Hand reiſſe/ den du/
druch deines Sohns Blut und Tod/ theuer
wieder erkauffet haſt.

Jch weiß auch/ und glaube/ daß er iezt
vor dir ſtehet/ uñ fuͤr mich und dieſe hoͤchſte

Ga-
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[186/0214] Gebet zum himliſchen Vatter/ und geben ihnen zu ihrer Notturft/ was ſie geben koͤnnen. Solteſt dañ du/ du hoͤchſter und baͤſter Vatter/ von dem auch alle Vatter-Liebe fließet/ weniger thun/ der du doch uͤberſchwenglich mehr thun kanſt? O du Koͤnig Himmels und der Erden! ſchaue doch/ wie ich hier wohne im Reich des Satans/ des Fuͤrſten dieſer Welt. Dieſer will ſein Reich in mir haben/ haͤlt mich gefangen durch die Suͤnde/ zu ſeinem Mutwillen/ und ich ſoll ihme dienen mit Werken der Finſternis. Ach! dieſer ſtar- ke Gewaffnete drenget ſich in die Herzen hinein/ und bewahret ſeinen Palaſt. Du haſt uns ja errettet von der Ob- rigkeit der Finſternis/ und verſetzet in das Gnaden-Reich deines Sohnes JESU Chriſti. Wir haben dir/ in der Tauffe/ unſre Namen gegeben/ und dir gehuldigt: und du haſt uns/ als deine Buͤrger/ in dein himliſches Stadt Buch/ ja in deine Haͤnde/ eingezeichnet. Ach! ſo wolleſt du dan nicht zulaſſen/ daß dieſer dein abgeſagter Feind mich aus deiner Hand reiſſe/ den du/ druch deines Sohns Blut und Tod/ theuer wieder erkauffet haſt. Jch weiß auch/ und glaube/ daß er iezt vor dir ſtehet/ uñ fuͤr mich und dieſe hoͤchſte Ga-

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/214>, abgerufen am 30.04.2024.