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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Laß Gott sorgen/ Er versorget.
Land ist mein/ und ihr seit Fremdlinge und
Gäste vor mir.
(a) Er hats auch gehal-
ten/ und wirds ewig halten. Er wird er-
halten/ die an ihn sich halten. Ein glaubi-
ger Christ denket: der mich von Mutter-
Leib an lebendig erhalten/ und mir alles
gutes gethan.
(b) der mich versorget/ ehe
ich noch von einer Sorge gewust! der
schon so viel tausend Jahre Haus gehalten
und vor mir so viel tausend Millionen
Menschen ernehret: derselbe alte und all-
mächtige GOtt lebet noch/ und wird ferner
thun/ was er so lang gethan hat. Der den
Kindern Jsrael Manna und Brod vom
Himmel regnen lassen/ den Profeten
Eliam durch die rauberische Raben gespei-
set/ der beiden armen Witwen Oel und
Meel gesegnet: der wird auch mich spei-
sen und segnen.

26 Und wie solte/ der das Leben gege-
ben/ seinen Lieben nicht auch zu leben ge-
ben? Der das größere/ die Seele/ versor-
get/ und seinen Ewigen Sohn für sie in den
Tod gegeben/ der wird auch für den Leib/
als das geringere/ sorgen. Der das höhere/
das Ewige Leben/ versprochen/ wird auch
das kleinere/ das irdische Leben/ erhalten.
Auf den aller Augen warten/ der täglich

eine
(a) 3. Mos. 25. v. 20. 23.
(b) Sir. 50. v. 24.

Laß Gott ſorgen/ Er verſorget.
Land iſt mein/ und ihr ſeit Fremdlinge und
Gaͤſte vor mir.
(a) Er hats auch gehal-
ten/ und wirds ewig halten. Er wird er-
halten/ die an ihn ſich halten. Ein glaubi-
ger Chriſt denket: der mich von Mutter-
Leib an lebendig erhalten/ und mir alles
gutes gethan.
(b) der mich verſorget/ ehe
ich noch von einer Sorge gewuſt! der
ſchon ſo viel tauſend Jahre Haus gehalten
und vor mir ſo viel tauſend Millionen
Menſchen ernehret: derſelbe alte und all-
maͤchtige GOtt lebet noch/ und wird ferner
thun/ was er ſo lang gethan hat. Der den
Kindern Jſrael Manna und Brod vom
Himmel regnen laſſen/ den Profeten
Eliam durch die rauberiſche Raben geſpei-
ſet/ der beiden armen Witwen Oel und
Meel geſegnet: der wird auch mich ſpei-
ſen und ſegnen.

26 Und wie ſolte/ der das Leben gege-
ben/ ſeinen Lieben nicht auch zu leben ge-
ben? Der das groͤßere/ die Seele/ verſor-
get/ und ſeinen Ewigen Sohn fuͤr ſie in den
Tod gegeben/ der wird auch fuͤr den Leib/
als das geringere/ ſorgen. Der das hoͤheꝛe/
das Ewige Leben/ verſprochen/ wird auch
das kleinere/ das irdiſche Leben/ erhalten.
Auf den aller Augen warten/ der taͤglich

eine
(a) 3. Moſ. 25. v. 20. 23.
(b) Sir. 50. v. 24.
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[256/0284] Laß Gott ſorgen/ Er verſorget. Land iſt mein/ und ihr ſeit Fremdlinge und Gaͤſte vor mir. (a) Er hats auch gehal- ten/ und wirds ewig halten. Er wird er- halten/ die an ihn ſich halten. Ein glaubi- ger Chriſt denket: der mich von Mutter- Leib an lebendig erhalten/ und mir alles gutes gethan. (b) der mich verſorget/ ehe ich noch von einer Sorge gewuſt! der ſchon ſo viel tauſend Jahre Haus gehalten und vor mir ſo viel tauſend Millionen Menſchen ernehret: derſelbe alte und all- maͤchtige GOtt lebet noch/ und wird ferner thun/ was er ſo lang gethan hat. Der den Kindern Jſrael Manna und Brod vom Himmel regnen laſſen/ den Profeten Eliam durch die rauberiſche Raben geſpei- ſet/ der beiden armen Witwen Oel und Meel geſegnet: der wird auch mich ſpei- ſen und ſegnen. 26 Und wie ſolte/ der das Leben gege- ben/ ſeinen Lieben nicht auch zu leben ge- ben? Der das groͤßere/ die Seele/ verſor- get/ und ſeinen Ewigen Sohn fuͤr ſie in den Tod gegeben/ der wird auch fuͤr den Leib/ als das geringere/ ſorgen. Der das hoͤheꝛe/ das Ewige Leben/ verſprochen/ wird auch das kleinere/ das irdiſche Leben/ erhalten. Auf den aller Augen warten/ der taͤglich eine (a) 3. Moſ. 25. v. 20. 23. (b) Sir. 50. v. 24.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/284>, abgerufen am 28.04.2024.