Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Gottes Will Welt/ den Stricken des Satans/ auf ewigentgangen sind. Diese/ wie sie/ auf Got- tes Angesicht/ also sehen sie auch auf seinen Willen. Dieser seeligen Seelen Geschäf- te bestehen in Verwunderung der Gött- lichen Güte/ und herrlichen Freude; in Dank- und Lobsagung wegen der Erlösung aus dem Jammervollen Erden-Thal; in dem Rach-Ge- schrey/ wider die Kirchen-Feinde; welches letztere die geheime Offenbarung also ent- decket: Ach! du Heiliger und Warhafti- ger/ wie lang richtest du/ und rächest nicht unser Blut/ an denen die auf Erden woh- nen? (z) Wie können wir anderst/ wann wir thun wollen/ was wir bitten/ als über die grosse GOttes Güte/ mit Verwunderung zu ruffen: O! wie ist die Barmhertzigkeit des HErrn so groß. (a) Die uns aus Gna- den bereitete Freude ist unaussprechlich. (b) Der Dank ist billig ein Gefärt dieser Ver- wunderung/ welcher sich/ wegen der vielfäl- tigen Wolthaten/ mit diesen Davidischen Worten erkläret: Jch danke dem HErrn von ganzem Hertzen/ und erzähle alle dei- ne Wunder. (c) und/ mit Jacob hinzuse- tzet: HErr ich bin zu gering aller Barm- hertzigkeit/ und aller Treue/ die du an mir ge- (z) Offenb. Joh. 6. v. 10. (a) Sir. 18. v. 27. (b) 1. Petr. 1. v. 8. (c) Psalm 9. v. 1. 2.
Gottes Will Welt/ den Stricken des Satans/ auf ewigentgangen ſind. Dieſe/ wie ſie/ auf Got- tes Angeſicht/ alſo ſehen ſie auch auf ſeinen Willen. Dieſer ſeeligen Seelen Geſchaͤf- te beſtehen in Verwunderung der Goͤtt- lichen Guͤte/ und herꝛlichen Freude; in Dank- uñ Lobſagung wegen der Erloͤſung aus dem Jam̃ervollen Erdẽ-Thal; in dem Rach-Ge- ſchrey/ wider die Kirchen-Feinde; welches letztere die geheime Offenbarung alſo ent- decket: Ach! du Heiliger und Warhafti- ger/ wie lang richteſt du/ und raͤcheſt nicht unſer Blut/ an denen die auf Erden woh- nen? (z) Wie koͤnnen wir anderſt/ wann wiꝛ thun wollẽ/ was wir bitten/ als uͤbeꝛ die groſſe GOttes Guͤte/ mit Verwunderung zu ruffen: O! wie iſt die Barmhertzigkeit des HErꝛn ſo groß. (a) Die uns aus Gna- den bereitete Freude iſt unausſprechlich. (b) Der Dank iſt billig ein Gefaͤrt dieſer Ver- wunderung/ welcher ſich/ wegen der vielfaͤl- tigen Wolthaten/ mit dieſen Davidiſchen Worten erklaͤret: Jch danke dem HErꝛn von ganzem Hertzen/ und erzaͤhle alle dei- ne Wunder. (c) und/ mit Jacob hinzuſe- tzet: HErꝛ ich bin zu gering aller Barm- hertzigkeit/ und aller Treue/ die du an mir ge- (z) Offenb. Joh. 6. v. 10. (a) Sir. 18. v. 27. (b) 1. Petr. 1. v. 8. (c) Pſalm 9. v. 1. 2.
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Gottes Will
Welt/ den Stricken des Satans/ auf ewig
entgangen ſind. Dieſe/ wie ſie/ auf Got-
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Willen. Dieſer ſeeligen Seelen Geſchaͤf-
te beſtehen in Verwunderung der Goͤtt-
lichen Guͤte/ und herꝛlichen Freude; in Dank-
uñ Lobſagung wegen der Erloͤſung aus dem
Jam̃ervollen Erdẽ-Thal; in dem Rach-Ge-
ſchrey/ wider die Kirchen-Feinde; welches
letztere die geheime Offenbarung alſo ent-
decket: Ach! du Heiliger und Warhafti-
ger/ wie lang richteſt du/ und raͤcheſt nicht
unſer Blut/ an denen die auf Erden woh-
nen? (z) Wie koͤnnen wir anderſt/ wann
wiꝛ thun wollẽ/ was wir bitten/ als uͤbeꝛ die
groſſe GOttes Guͤte/ mit Verwunderung
zu ruffen: O! wie iſt die Barmhertzigkeit
des HErꝛn ſo groß. (a) Die uns aus Gna-
den bereitete Freude iſt unausſprechlich. (b)
Der Dank iſt billig ein Gefaͤrt dieſer Ver-
wunderung/ welcher ſich/ wegen der vielfaͤl-
tigen Wolthaten/ mit dieſen Davidiſchen
Worten erklaͤret: Jch danke dem HErꝛn
von ganzem Hertzen/ und erzaͤhle alle dei-
ne Wunder. (c) und/ mit Jacob hinzuſe-
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hertzigkeit/ und aller Treue/ die du an mir
ge-
(z) Offenb. Joh. 6. v. 10.
(a) Sir. 18. v. 27.
(b) 1. Petr. 1. v. 8.
(c) Pſalm 9. v. 1. 2.
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