Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite
Das XL. Hauptstück.

Von der grünen Johannes-Beer-Lauß oder Wantze.

I.

DEn letzten Graß-Monat/ 1686. sahe ich daß ein schwartzer Johannes-Beer Strauch in meinen Gärtgen gantz abgefressen war/ und dieses von einer Arth grüner Läuse oder Wantzen/ welche die Größe hatten einer gemeinen Lauß/ solche sassen häuffig rund umb die Blätter; Ich pflickte ein Blätgen ab/ und zeichnete sie durch das Vergrösserungs-Glaß ab. Als ich die andern drey biß vier Stunden in ein Büchsgen mit grünen Blättern verwahrte/ fand ich etliche die das Fell abgeleget hatten/ andere waren noch darüber begriffen/ sie streifften es von vorn nach hinten zu ab. Man konte die Hörngen/ Füßgen und alles in dem abgestreifften weißen Felle sehen/ wie bey der Ephemera.

II. Sie hatten zwey lange Hörngen/ welche sie artig hinten über sich konten legen; sechs lange Füßgen/ zwey vorragende pinnas hinten auf dem Leibe/ an ieder Seite eine/ wie auch ein klein Schwäntzgen/ die Augen waren schwartz / der Kopff wie eine Heu-

Das XL. Hauptstück.

Von der grünen Johannes-Beer-Lauß oder Wantze.

I.

DEn letzten Graß-Monat/ 1686. sahe ich daß ein schwartzer Johannes-Beer Strauch in meinen Gärtgen gantz abgefressen war/ und dieses von einer Arth grüner Läuse oder Wantzen/ welche die Größe hatten einer gemeinen Lauß/ solche sassen häuffig rund umb die Blätter; Ich pflickte ein Blätgen ab/ und zeichnete sie durch das Vergrösserungs-Glaß ab. Als ich die andern drey biß vier Stunden in ein Büchsgen mit grünen Blättern verwahrte/ fand ich etliche die das Fell abgeleget hatten/ andere waren noch darüber begriffen/ sie streifften es von vorn nach hinten zu ab. Man konte die Hörngen/ Füßgen und alles in dem abgestreifften weißen Felle sehen/ wie bey der Ephemera.

II. Sie hatten zwey lange Hörngen/ welche sie artig hinten über sich konten legen; sechs lange Füßgen/ zwey vorragende pinnas hinten auf dem Leibe/ an ieder Seite eine/ wie auch ein klein Schwäntzgen/ die Augen waren schwartz / der Kopff wie eine Heu-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0149" n="127"/>
        <head>Das XL. Hauptstück.</head>
        <p>Von der grünen Johannes-Beer-Lauß oder Wantze.</p>
        <p>I.</p>
        <p>DEn letzten Graß-Monat/ 1686. sahe ich daß ein schwartzer Johannes-Beer Strauch                      in meinen Gärtgen gantz abgefressen war/ und dieses von einer Arth grüner Läuse                      oder Wantzen/ welche die Größe hatten einer gemeinen Lauß/ solche sassen                      häuffig rund umb die Blätter; Ich pflickte ein Blätgen ab/ und zeichnete sie                      durch das Vergrösserungs-Glaß ab. Als ich die andern drey biß vier Stunden in                      ein Büchsgen mit grünen Blättern verwahrte/ fand ich etliche die das Fell                      abgeleget hatten/ andere waren noch darüber begriffen/ sie streifften es von                      vorn nach hinten zu ab. Man konte die Hörngen/ Füßgen und alles in dem                      abgestreifften weißen Felle sehen/ wie bey der Ephemera.</p>
        <p>II. Sie hatten zwey lange Hörngen/ welche sie artig hinten über sich konten                      legen; sechs lange Füßgen/ zwey vorragende pinnas hinten auf dem Leibe/ an                      ieder Seite eine/ wie auch ein klein Schwäntzgen/ die Augen waren schwartz /                      der Kopff wie eine Heu-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0149] Das XL. Hauptstück. Von der grünen Johannes-Beer-Lauß oder Wantze. I. DEn letzten Graß-Monat/ 1686. sahe ich daß ein schwartzer Johannes-Beer Strauch in meinen Gärtgen gantz abgefressen war/ und dieses von einer Arth grüner Läuse oder Wantzen/ welche die Größe hatten einer gemeinen Lauß/ solche sassen häuffig rund umb die Blätter; Ich pflickte ein Blätgen ab/ und zeichnete sie durch das Vergrösserungs-Glaß ab. Als ich die andern drey biß vier Stunden in ein Büchsgen mit grünen Blättern verwahrte/ fand ich etliche die das Fell abgeleget hatten/ andere waren noch darüber begriffen/ sie streifften es von vorn nach hinten zu ab. Man konte die Hörngen/ Füßgen und alles in dem abgestreifften weißen Felle sehen/ wie bey der Ephemera. II. Sie hatten zwey lange Hörngen/ welche sie artig hinten über sich konten legen; sechs lange Füßgen/ zwey vorragende pinnas hinten auf dem Leibe/ an ieder Seite eine/ wie auch ein klein Schwäntzgen/ die Augen waren schwartz / der Kopff wie eine Heu-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/149
Zitationshilfe: Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/149>, abgerufen am 05.05.2024.