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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.

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verrichten gesonnen ist. In der That
war ich auch schon für einen andern Gang
entschloßen, wenn nicht einige schätzbare
Leute in den Weg getreten wären und
mir ihre Begleitung auf meinen fernern
Spatziergängen erlaubt hätten.

Ich gestehe, dass ich mich durch ei-
nen so wenig erwarteten Antrag außer-
ordentlich geschmeichelt fand. Ich wand-
te zwar noch ein, dass man mit mir rei-
sen, dass man mich

In Wälder, wo kein Licht durch fin-
stre Tannen stralt,
Wo sich in jedem Busch die Nacht des
Grabes mahlt,

verrichten geſonnen iſt. In der That
war ich auch ſchon für einen andern Gang
entſchloßen, wenn nicht einige ſchätzbare
Leute in den Weg getreten wären und
mir ihre Begleitung auf meinen fernern
Spatziergängen erlaubt hätten.

Ich geſtehe, daſs ich mich durch ei-
nen ſo wenig erwarteten Antrag außer-
ordentlich geſchmeichelt fand. Ich wand-
te zwar noch ein, daſs man mit mir rei-
ſen, daſs man mich

In Wälder, wo kein Licht durch fin-
ſtre Tannen ſtralt,
Wo ſich in jedem Buſch die Nacht des
Grabes mahlt,

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[4/0010] verrichten geſonnen iſt. In der That war ich auch ſchon für einen andern Gang entſchloßen, wenn nicht einige ſchätzbare Leute in den Weg getreten wären und mir ihre Begleitung auf meinen fernern Spatziergängen erlaubt hätten. Ich geſtehe, daſs ich mich durch ei- nen ſo wenig erwarteten Antrag außer- ordentlich geſchmeichelt fand. Ich wand- te zwar noch ein, daſs man mit mir rei- ſen, daſs man mich In Wälder, wo kein Licht durch fin- ſtre Tannen ſtralt, Wo ſich in jedem Buſch die Nacht des Grabes mahlt,

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Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/10>, abgerufen am 28.04.2024.