können nicht argwöhnen, dass ich sie jetzt noch betrügen werde; -- und doch geb' ich diesen einzigen, mir übrigen Trost auf, wenn dieser weinende Knabe nicht der rechtmäßige Erbe ihrer Güter und ihres Namens ist. -- Nun ist es gesagt! -- Hier sank sie in eine lange Ohnmacht zu- rück.
Herr von Z*** hatte dieser ganzen Anrede in einer unbeweglichen Stellung, aber nicht mit einem unbewegten Herzen zugehört. Er versicherte, nachdem er eine geraume Zeit mit sich selbst zu Rathe gegangen war, dass er in einer Art von Verblendung gewesen seyn müße, und be- zeugte, unter Vergießung vieler Thränen, seine aufrichtige Reue. So bald seine Gemahlinn sich ihrer selbst wieder bewußt zu werden anfing, näherte er sich ihrem Bette von neuem. -- Meine theuerste
können nicht argwöhnen, daſs ich ſie jetzt noch betrügen werde; — und doch geb’ ich dieſen einzigen, mir übrigen Troſt auf, wenn dieſer weinende Knabe nicht der rechtmäßige Erbe ihrer Güter und ihres Namens iſt. — Nun iſt es geſagt! — Hier ſank ſie in eine lange Ohnmacht zu- rück.
Herr von Z*** hatte dieſer ganzen Anrede in einer unbeweglichen Stellung, aber nicht mit einem unbewegten Herzen zugehört. Er verſicherte, nachdem er eine geraume Zeit mit ſich ſelbſt zu Rathe gegangen war, daſs er in einer Art von Verblendung geweſen ſeyn müße, und be- zeugte, unter Vergießung vieler Thränen, ſeine aufrichtige Reue. So bald ſeine Gemahlinn ſich ihrer ſelbſt wieder bewußt zu werden anfing, näherte er ſich ihrem Bette von neuem. — Meine theuerſte
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können nicht argwöhnen, daſs ich ſie jetzt
noch betrügen werde; — und doch geb’
ich dieſen einzigen, mir übrigen Troſt auf,
wenn dieſer weinende Knabe nicht der
rechtmäßige Erbe ihrer Güter und ihres
Namens iſt. — Nun iſt es geſagt! —
Hier ſank ſie in eine lange Ohnmacht zu-
rück.
Herr von Z*** hatte dieſer ganzen
Anrede in einer unbeweglichen Stellung,
aber nicht mit einem unbewegten Herzen
zugehört. Er verſicherte, nachdem er
eine geraume Zeit mit ſich ſelbſt zu Rathe
gegangen war, daſs er in einer Art von
Verblendung geweſen ſeyn müße, und be-
zeugte, unter Vergießung vieler Thränen,
ſeine aufrichtige Reue. So bald ſeine
Gemahlinn ſich ihrer ſelbſt wieder bewußt
zu werden anfing, näherte er ſich ihrem
Bette von neuem. — Meine theuerſte
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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/76>, abgerufen am 14.05.2024.
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