Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

**).

Und die gelben Körper, die diesen Nah-
men von der Farbe haben, die sie in
den Eyerstöcken der Kühe zeigen, fin-
den sich wohl schwerlich bey irgend

**) Widerlegung der vermeinten Präexistenz
der präformirten Keime im weiblichen
Eyerstocke abzugeben. Das Hausschwein
z. B. wirft gewöhnlich zweymahl des
Jahrs, und dann wohl eher 20 Ferken
auf einmahl. Die wilde Sau hingegen
nur einmahl im Jahre, und dann höch-
stens 10 Frischlinge, und beyde errei-
chen doch ungefähr das gleiche Alter
von circ. 20 Jahren.Eine ähnliche Differenz findet sich
zwischen der zahmen Katze und der
wilden; zwischen der Haustaube und
der wilden Holztaube u. a.m. - Wo-
her sollten nun jene Hausthiere, die
sich der Mensch durch Domestication
aus den wilden Stammrassen umgeschaf-
fen hat, eine so auffallende Majorität
von Jungen haben, wenn sie aus Kei-
men entwickelt werden müssten, die
seit der ersten Schöpfung präformirt
gewesen wären?

**).

Und die gelben Körper, die diesen Nah-
men von der Farbe haben, die sie in
den Eyerstöcken der Kühe zeigen, fin-
den sich wohl schwerlich bey irgend

**) Widerlegung der vermeinten Präexistenz
der präformirten Keime im weiblichen
Eyerstocke abzugeben. Das Hausschwein
z. B. wirft gewöhnlich zweymahl des
Jahrs, und dann wohl eher 20 Ferken
auf einmahl. Die wilde Sau hingegen
nur einmahl im Jahre, und dann höch-
stens 10 Frischlinge, und beyde errei-
chen doch ungefähr das gleiche Alter
von circ. 20 Jahren.Eine ähnliche Differenz findet sich
zwischen der zahmen Katze und der
wilden; zwischen der Haustaube und
der wilden Holztaube u. a.m. – Wo-
her sollten nun jene Hausthiere, die
sich der Mensch durch Domestication
aus den wilden Stammrassen umgeschaf-
fen hat, eine so auffallende Majorität
von Jungen haben, wenn sie aus Kei-
men entwickelt werden müssten, die
seit der ersten Schöpfung präformirt
gewesen wären?
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000101">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0487" xml:id="pb467_0002" n="467"/><lb/>
Widerlegung der vermeinten Präexistenz<lb/>
der präformirten Keime im weiblichen<lb/>
Eyerstocke abzugeben. Das Hausschwein<lb/>
z. B. wirft gewöhnlich zweymahl des<lb/>
Jahrs, und dann wohl eher 20 Ferken<lb/>
auf einmahl. Die wilde Sau hingegen<lb/>
nur einmahl im Jahre, und dann höch-<lb/>
stens 10 Frischlinge, und beyde errei-<lb/>
chen doch ungefähr das gleiche Alter<lb/>
von circ. 20 Jahren.</p><p>Eine ähnliche Differenz findet sich<lb/>
zwischen der zahmen Katze und der<lb/>
wilden; zwischen der Haustaube und<lb/>
der wilden Holztaube u. a.m. &#x2013; Wo-<lb/>
her sollten nun jene Hausthiere, die<lb/>
sich der Mensch durch Domestication<lb/>
aus den wilden Stammrassen umgeschaf-<lb/>
fen hat, eine so auffallende Majorität<lb/>
von Jungen haben, wenn sie aus Kei-<lb/>
men entwickelt werden müssten, die<lb/>
seit der ersten Schöpfung präformirt<lb/>
gewesen wären?</p></note>.</p>
              <p>Und die <hi rendition="#i">gelben Körper,</hi> die diesen Nah-<lb/>
men von der Farbe haben, die sie in<lb/>
den Eyerstöcken der Kühe zeigen, fin-<lb/>
den sich wohl schwerlich bey irgend<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[467/0487] **). Und die gelben Körper, die diesen Nah- men von der Farbe haben, die sie in den Eyerstöcken der Kühe zeigen, fin- den sich wohl schwerlich bey irgend **) Widerlegung der vermeinten Präexistenz der präformirten Keime im weiblichen Eyerstocke abzugeben. Das Hausschwein z. B. wirft gewöhnlich zweymahl des Jahrs, und dann wohl eher 20 Ferken auf einmahl. Die wilde Sau hingegen nur einmahl im Jahre, und dann höch- stens 10 Frischlinge, und beyde errei- chen doch ungefähr das gleiche Alter von circ. 20 Jahren. Eine ähnliche Differenz findet sich zwischen der zahmen Katze und der wilden; zwischen der Haustaube und der wilden Holztaube u. a.m. – Wo- her sollten nun jene Hausthiere, die sich der Mensch durch Domestication aus den wilden Stammrassen umgeschaf- fen hat, eine so auffallende Majorität von Jungen haben, wenn sie aus Kei- men entwickelt werden müssten, die seit der ersten Schöpfung präformirt gewesen wären?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/487
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie2_1805/487>, abgerufen am 26.04.2024.