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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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durch das kielartige Gefüge ihrer Wurzel
schon dem Bau der Federn als der all-
gemeinen und ausschliesslichen Beklei-
dung dieser Thierclasse, nähern. Die
besondern Verschiedenheiten des Gefie-
ders sind unzählbar. Zu den merk wür-
digern gehören z. B. die schuppenähnli-
chen kleinen Federchen (gleichsam squa-
mulae ciliatae)
an den zum rudern be-
stimmten Stummelflügeln der Pinguine;
die lanzettförmigen Blättchen an der
Spitze der Hals- und Flügelfedern des
wilden Stammhahns, und an den hintern
Schwungfedern des Seidenschwanzes;
auch dass gar mancherley Vögel aus ver-
schiedenen Ordnungen Doppelfedern ha-
ben, bey welchen nämlich immer zwey
oder auch mehrere*) Schafte aus Einem

*) An den Rückenfedern eines so eben aus
dem Ey gekrochenen jungen Stranses in
meiner Sammlung, sind theils bis 20 in
einem gemeinschaftlichen Kiele verbun-
den. s. Abbild. n. h. Gegenst. VIII. H.
tab. 77. fig. 2.

durch das kielartige Gefüge ihrer Wurzel
schon dem Bau der Federn als der all-
gemeinen und ausschliesslichen Beklei-
dung dieser Thierclasse, nähern. Die
besondern Verschiedenheiten des Gefie-
ders sind unzählbar. Zu den merk wür-
digern gehören z. B. die schuppenähnli-
chen kleinen Federchen (gleichsam squa-
mulae ciliatae)
an den zum rudern be-
stimmten Stummelflügeln der Pinguine;
die lanzettförmigen Blättchen an der
Spitze der Hals- und Flügelfedern des
wilden Stammhahns, und an den hintern
Schwungfedern des Seidenschwanzes;
auch dass gar mancherley Vögel aus ver-
schiedenen Ordnungen Doppelfedern ha-
ben, bey welchen nämlich immer zwey
oder auch mehrere*) Schafte aus Einem

*) An den Rückenfedern eines so eben aus
dem Ey gekrochenen jungen Stranses in
meiner Sammlung, sind theils bis 20 in
einem gemeinschaftlichen Kiele verbun-
den. s. Abbild. n. h. Gegenst. VIII. H.
tab. 77. fig. 2.
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[204/0224] durch das kielartige Gefüge ihrer Wurzel schon dem Bau der Federn als der all- gemeinen und ausschliesslichen Beklei- dung dieser Thierclasse, nähern. Die besondern Verschiedenheiten des Gefie- ders sind unzählbar. Zu den merk wür- digern gehören z. B. die schuppenähnli- chen kleinen Federchen (gleichsam squa- mulae ciliatae) an den zum rudern be- stimmten Stummelflügeln der Pinguine; die lanzettförmigen Blättchen an der Spitze der Hals- und Flügelfedern des wilden Stammhahns, und an den hintern Schwungfedern des Seidenschwanzes; auch dass gar mancherley Vögel aus ver- schiedenen Ordnungen Doppelfedern ha- ben, bey welchen nämlich immer zwey oder auch mehrere *) Schafte aus Einem *) An den Rückenfedern eines so eben aus dem Ey gekrochenen jungen Stranses in meiner Sammlung, sind theils bis 20 in einem gemeinschaftlichen Kiele verbun- den. s. Abbild. n. h. Gegenst. VIII. H. tab. 77. fig. 2.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/224>, abgerufen am 27.04.2024.