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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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versehenen Geschöpfe; und davon sind
doch auch die mehresten von denen
ausgenommen, die im Wasser oder un-
ter der Erde leben. So fehlen sie
z. B. den mehresten Gattungen des Rob-
bengeschlechts, dem Wallross und der
Seekuh, dem Schnabelthier und dem
Maulwurf. Hingegen sind sie manchen
andern mit Unrecht abgesprochen wor-
den, wie dem Erdzeiselchen (Marmota
citillus).
Eben so irrig werden insge-
mein die nur ungeheuer grossen Ohren
der einen hieländischen Fledermaus
(Vespertilio auritus) für doppelt ausge-
geben*). In den wesentlichen Thei-
len kommen sie wohl durchgehends
mit dem menschlichen überein; nur
ist ihre Totalform sehr vielartig ver-
schieden. Ausser den Quadrumanen
haben wenige andre, wie z. B. das ge-
meine Stachelschwein, menschenähn-

*) Das sind sie eben so wenig als dass sie,
wie es Hrn. v. Haller entfallen, eine
zufällige Monstrosität seyn sollten.

versehenen Geschöpfe; und davon sind
doch auch die mehresten von denen
ausgenommen, die im Wasser oder un-
ter der Erde leben. So fehlen sie
z. B. den mehresten Gattungen des Rob-
bengeschlechts, dem Wallross und der
Seekuh, dem Schnabelthier und dem
Maulwurf. Hingegen sind sie manchen
andern mit Unrecht abgesprochen wor-
den, wie dem Erdzeiselchen (Marmota
citillus).
Eben so irrig werden insge-
mein die nur ungeheuer grossen Ohren
der einen hieländischen Fledermaus
(Vespertilio auritus) für doppelt ausge-
geben*). In den wesentlichen Thei-
len kommen sie wohl durchgehends
mit dem menschlichen überein; nur
ist ihre Totalform sehr vielartig ver-
schieden. Ausser den Quadrumanen
haben wenige andre, wie z. B. das ge-
meine Stachelschwein, menschenähn-

*) Das sind sie eben so wenig als dass sie,
wie es Hrn. v. Haller entfallen, eine
zufällige Monstrosität seyn sollten.
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[370/0390] versehenen Geschöpfe; und davon sind doch auch die mehresten von denen ausgenommen, die im Wasser oder un- ter der Erde leben. So fehlen sie z. B. den mehresten Gattungen des Rob- bengeschlechts, dem Wallross und der Seekuh, dem Schnabelthier und dem Maulwurf. Hingegen sind sie manchen andern mit Unrecht abgesprochen wor- den, wie dem Erdzeiselchen (Marmota citillus). Eben so irrig werden insge- mein die nur ungeheuer grossen Ohren der einen hieländischen Fledermaus (Vespertilio auritus) für doppelt ausge- geben *). In den wesentlichen Thei- len kommen sie wohl durchgehends mit dem menschlichen überein; nur ist ihre Totalform sehr vielartig ver- schieden. Ausser den Quadrumanen haben wenige andre, wie z. B. das ge- meine Stachelschwein, menschenähn- *) Das sind sie eben so wenig als dass sie, wie es Hrn. v. Haller entfallen, eine zufällige Monstrosität seyn sollten.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/390>, abgerufen am 30.04.2024.