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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

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§. 163.

Noch anders aber verhält es sich in
den Schildkröten, über deren Herz und
dessen Theile mehr als über das irgend
einer andern Ordnung von Thieren, ge-
stritten worden.

Die Haupteinrichtung desselben kommt
auf folgendes hinaus:

Ihr Herz hat zwey Ohren*), die so
wie bey den warmblütigen Thieren durch
eine verschlossene Scheidewand von ein-
ander abgesondert sind, und ihr Blut
auch durch eben die Wege wie bey die-
sen, empfangen; das rechte Ohr nämlich
aus den beiden Hohladern, das linke

*) Eine auffallende Verschiedenheit finde
ich hier zwischen der Testudo caretta,
und der mydas, von welchen beiden
ich die Herzen vor mir habe. - Bey
jener sind die Ohren, wie bey den
warmblütigen Thieren, dünnhäutig,
schlapp; bey dieser hingegen ausneh-
mend derb, ihre äusseren Wände fast
dicker und robuster als selbst an den
Ventrikeln.
§. 163.

Noch anders aber verhält es sich in
den Schildkröten, über deren Herz und
dessen Theile mehr als über das irgend
einer andern Ordnung von Thieren, ge-
stritten worden.

Die Haupteinrichtung desselben kommt
auf folgendes hinaus:

Ihr Herz hat zwey Ohren*), die so
wie bey den warmblütigen Thieren durch
eine verschlossene Scheidewand von ein-
ander abgesondert sind, und ihr Blut
auch durch eben die Wege wie bey die-
sen, empfangen; das rechte Ohr nämlich
aus den beiden Hohladern, das linke

*) Eine auffallende Verschiedenheit finde
ich hier zwischen der Testudo caretta,
und der mydas, von welchen beiden
ich die Herzen vor mir habe. – Bey
jener sind die Ohren, wie bey den
warmblütigen Thieren, dünnhäutig,
schlapp; bey dieser hingegen ausneh-
mend derb, ihre äusseren Wände fast
dicker und robuster als selbst an den
Ventrikeln.
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[236/0258] §. 163. Noch anders aber verhält es sich in den Schildkröten, über deren Herz und dessen Theile mehr als über das irgend einer andern Ordnung von Thieren, ge- stritten worden. Die Haupteinrichtung desselben kommt auf folgendes hinaus: Ihr Herz hat zwey Ohren *), die so wie bey den warmblütigen Thieren durch eine verschlossene Scheidewand von ein- ander abgesondert sind, und ihr Blut auch durch eben die Wege wie bey die- sen, empfangen; das rechte Ohr nämlich aus den beiden Hohladern, das linke *) Eine auffallende Verschiedenheit finde ich hier zwischen der Testudo caretta, und der mydas, von welchen beiden ich die Herzen vor mir habe. – Bey jener sind die Ohren, wie bey den warmblütigen Thieren, dünnhäutig, schlapp; bey dieser hingegen ausneh- mend derb, ihre äusseren Wände fast dicker und robuster als selbst an den Ventrikeln.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/258>, abgerufen am 15.05.2024.