Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 265.

Unter den Reptilien haben die Schild-
kröten, Frösche, und die mehresten Gat-
tungen des Eidexengeschlechts, ausser
den Bogengängen des Labyrinths, auch
noch, wie die warmblütigen Thiere,
eine Pauke mit der Eustachischen Rohre,
welches beides aber, so wie auch die
eigentlichen Gehörbeinchen, den Sala-
mandern abgeht.

Bey den Schildkröten hat das Pau-
kenfell eher das Ansehen eines knorpe-
ligen Deckels, der selbst wieder mit
den gemeinschaftlichen Integumenten be-
kleidet ist. Ihr einzelnes Gehörbein-
chen ähnelt der Vögel ihrem.

Die Frösche haben bekanntlich ein
grosses, frey zu Tage liegendes Pauken-
fell, und weite Gaumenmündung ihrer
kurzen Eustachischen Röhre, zwey
knorpelartige Gehörbeinchen, und in
dem Säckchen am Vorhofe des Laby-
rinths, schon ein Rudiment eines sol-
chen kleinen weichen Steinchens, der-
gleichen bey den Eidexen und Schlan-

§. 265.

Unter den Reptilien haben die Schild-
kröten, Frösche, und die mehresten Gat-
tungen des Eidexengeschlechts, ausser
den Bogengängen des Labyrinths, auch
noch, wie die warmblütigen Thiere,
eine Pauke mit der Eustachischen Rohre,
welches beides aber, so wie auch die
eigentlichen Gehörbeinchen, den Sala-
mandern abgeht.

Bey den Schildkröten hat das Pau-
kenfell eher das Ansehen eines knorpe-
ligen Deckels, der selbst wieder mit
den gemeinschaftlichen Integumenten be-
kleidet ist. Ihr einzelnes Gehörbein-
chen ähnelt der Vögel ihrem.

Die Frösche haben bekanntlich ein
grosses, frey zu Tage liegendes Pauken-
fell, und weite Gaumenmündung ihrer
kurzen Eustachischen Röhre, zwey
knorpelartige Gehörbeinchen, und in
dem Säckchen am Vorhofe des Laby-
rinths, schon ein Rudiment eines sol-
chen kleinen weichen Steinchens, der-
gleichen bey den Eidexen und Schlan-

<TEI>
  <text xml:id="blume_000103">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0411" xml:id="pb389_0001" n="389"/>
            <head rendition="#c">§. 265.</head><lb/>
            <p>Unter den <hi rendition="#i">Reptilien</hi> haben die Schild-<lb/>
kröten, Frösche, und die mehresten Gat-<lb/>
tungen des Eidexengeschlechts, ausser<lb/>
den Bogengängen des Labyrinths, auch<lb/>
noch, wie die warmblütigen Thiere,<lb/>
eine Pauke mit der Eustachischen Rohre,<lb/>
welches beides aber, so wie auch die<lb/>
eigentlichen Gehörbeinchen, den Sala-<lb/>
mandern abgeht.</p>
            <p>Bey den Schildkröten hat das Pau-<lb/>
kenfell eher das Ansehen eines knorpe-<lb/>
ligen Deckels, der selbst wieder mit<lb/>
den gemeinschaftlichen Integumenten be-<lb/>
kleidet ist. Ihr einzelnes Gehörbein-<lb/>
chen ähnelt der Vögel ihrem.</p>
            <p>Die Frösche haben bekanntlich ein<lb/>
grosses, frey zu Tage liegendes Pauken-<lb/>
fell, und weite Gaumenmündung ihrer<lb/>
kurzen Eustachischen Röhre, zwey<lb/>
knorpelartige Gehörbeinchen, und in<lb/>
dem Säckchen am Vorhofe des Laby-<lb/>
rinths, schon ein Rudiment eines sol-<lb/>
chen kleinen weichen Steinchens, der-<lb/>
gleichen bey den Eidexen und Schlan-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[389/0411] §. 265. Unter den Reptilien haben die Schild- kröten, Frösche, und die mehresten Gat- tungen des Eidexengeschlechts, ausser den Bogengängen des Labyrinths, auch noch, wie die warmblütigen Thiere, eine Pauke mit der Eustachischen Rohre, welches beides aber, so wie auch die eigentlichen Gehörbeinchen, den Sala- mandern abgeht. Bey den Schildkröten hat das Pau- kenfell eher das Ansehen eines knorpe- ligen Deckels, der selbst wieder mit den gemeinschaftlichen Integumenten be- kleidet ist. Ihr einzelnes Gehörbein- chen ähnelt der Vögel ihrem. Die Frösche haben bekanntlich ein grosses, frey zu Tage liegendes Pauken- fell, und weite Gaumenmündung ihrer kurzen Eustachischen Röhre, zwey knorpelartige Gehörbeinchen, und in dem Säckchen am Vorhofe des Laby- rinths, schon ein Rudiment eines sol- chen kleinen weichen Steinchens, der- gleichen bey den Eidexen und Schlan-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/411
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/411>, abgerufen am 15.05.2024.