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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

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**) auch beym Hahne selbst, und gerade
bey diesem ohne Vergleich grösser, als
bey den Hühnern findet, ja dass sie bey
den letztern oft so sehr klein ist, dass
sie daher sogar neuerlich denselben ab-
gesprochen worden. Doch diess mit
Unrecht. Denn ich habe sie allerdings,
wenigstens bey jungen Hühnern, so oft
ich sie gesucht, auch jedesmahl gefun-
den. Nur hat sie oft bloss die Grösse
eines Gerstenkorns; liegt auch nicht so
frey, wie beym Hahn, sondern ist im
Schleimgewebe wie verwachsen, daher
es dann einige Uebung und Vorsicht er-
fordert, sie auszupräpariren. Ihre Mün-
dung, wodurch sie sich sogar aufblasen
lässt, findet sich an der obern Seite der
cloaca, hinter der Oeffnung des Mast-
darms, am vordern Rande einer kleinen
schildförmigen Erhabenheit (scutellum),
deren Grösse und scharfe Ausbildung
mit der bursa ihrer in umgekehrtem
Verhältniss zu stehen scheint.Ueberhaupt aber ist es mir, nach
allem was ich über diesen Theil (den

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**) auch beym Hahne selbst, und gerade
bey diesem ohne Vergleich grösser, als
bey den Hühnern findet, ja dass sie bey
den letztern oft so sehr klein ist, dass
sie daher sogar neuerlich denselben ab-
gesprochen worden. Doch diess mit
Unrecht. Denn ich habe sie allerdings,
wenigstens bey jungen Hühnern, so oft
ich sie gesucht, auch jedesmahl gefun-
den. Nur hat sie oft bloss die Grösse
eines Gerstenkorns; liegt auch nicht so
frey, wie beym Hahn, sondern ist im
Schleimgewebe wie verwachsen, daher
es dann einige Uebung und Vorsicht er-
fordert, sie auszupräpariren. Ihre Mün-
dung, wodurch sie sich sogar aufblasen
lässt, findet sich an der obern Seite der
cloaca, hinter der Oeffnung des Mast-
darms, am vordern Rande einer kleinen
schildförmigen Erhabenheit (scutellum),
deren Grösse und scharfe Ausbildung
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Verhältniss zu stehen scheint.Ueberhaupt aber ist es mir, nach
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[492/0514] **) **) auch beym Hahne selbst, und gerade bey diesem ohne Vergleich grösser, als bey den Hühnern findet, ja dass sie bey den letztern oft so sehr klein ist, dass sie daher sogar neuerlich denselben ab- gesprochen worden. Doch diess mit Unrecht. Denn ich habe sie allerdings, wenigstens bey jungen Hühnern, so oft ich sie gesucht, auch jedesmahl gefun- den. Nur hat sie oft bloss die Grösse eines Gerstenkorns; liegt auch nicht so frey, wie beym Hahn, sondern ist im Schleimgewebe wie verwachsen, daher es dann einige Uebung und Vorsicht er- fordert, sie auszupräpariren. Ihre Mün- dung, wodurch sie sich sogar aufblasen lässt, findet sich an der obern Seite der cloaca, hinter der Oeffnung des Mast- darms, am vordern Rande einer kleinen schildförmigen Erhabenheit (scutellum), deren Grösse und scharfe Ausbildung mit der bursa ihrer in umgekehrtem Verhältniss zu stehen scheint. Ueberhaupt aber ist es mir, nach allem was ich über diesen Theil (den

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/514>, abgerufen am 15.05.2024.