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Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789.

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bey der ersten Schöpfung gleich in
die ersten Stammeltern gelegt seyn
sollten, so dass nun eine Generation
derselben nach der andern durch
die Paarung oder Befruchtung zur
Entwickelung gelange. Der Unter-
schied zwischen beiden Theorien
war blos der, dass diese Keime nach
der einen beym Vater, nach der
andern aber bey der Mutter liegen
sollten.

Wie nemlich im vorigen Jahr-
hundert die Vergrösserungsgläser
erfunden waren, und sich hiedurch
Aussichten in eine neue Welt von
microscopischen Geschöpfen öffneten,
so war bey der Neuheit dieser Er-
findung und der Leichtigkeit ihres
Gebrauchs nichts natürlicher als dass
man nun aufs gerathewohl tausend-
erley Objecte unters Microscop
brachte, das so sehr mannichfaltige
grosse Ueberraschungen gewährte.

bey der ersten Schöpfung gleich in
die ersten Stammeltern gelegt seyn
sollten, so dass nun eine Generation
derselben nach der andern durch
die Paarung oder Befruchtung zur
Entwickelung gelange. Der Unter-
schied zwischen beiden Theorien
war blos der, dass diese Keime nach
der einen beym Vater, nach der
andern aber bey der Mutter liegen
sollten.

Wie nemlich im vorigen Jahr-
hundert die Vergrösserungsgläser
erfunden waren, und sich hiedurch
Aussichten in eine neue Welt von
microscopischen Geschöpfen öffneten,
so war bey der Neuheit dieser Er-
findung und der Leichtigkeit ihres
Gebrauchs nichts natürlicher als dass
man nun aufs gerathewohl tausend-
erley Objecte unters Microscop
brachte, das so sehr mannichfaltige
grosse Ueberraschungen gewährte.

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[9/0021] bey der ersten Schöpfung gleich in die ersten Stammeltern gelegt seyn sollten, so dass nun eine Generation derselben nach der andern durch die Paarung oder Befruchtung zur Entwickelung gelange. Der Unter- schied zwischen beiden Theorien war blos der, dass diese Keime nach der einen beym Vater, nach der andern aber bey der Mutter liegen sollten. Wie nemlich im vorigen Jahr- hundert die Vergrösserungsgläser erfunden waren, und sich hiedurch Aussichten in eine neue Welt von microscopischen Geschöpfen öffneten, so war bey der Neuheit dieser Er- findung und der Leichtigkeit ihres Gebrauchs nichts natürlicher als dass man nun aufs gerathewohl tausend- erley Objecte unters Microscop brachte, das so sehr mannichfaltige grosse Ueberraschungen gewährte.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1789/21>, abgerufen am 29.04.2024.