Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804.

Bild:
<< vorherige Seite

Seitenranb (- b. c. -) von der Rechten
zur Linken schief herabzulaufen scheint. Der
ganze Muskel hat beinahe die Gestalt eines
Triangels, dessen fleischige und starke Basis
und Kathete aus dem Fleische der Herzkam-
mer selbst in der Nähe des sehnigten Ringes
erwachsen, die Hypothenuse aber, welche
ein dünnerer Rand des Muskels ist, sich mit-
ten durch die Holung der Kammer in diago-
naler Richtung hinzieht.

Diesen Rand selbst aber sieht man, wenn
man bey der Section also zu Werke geht,
so dicht und genau auf der Scheidewand der
Herzkammern aufliegen, daß daraus auf
den ersten Anblick schon erhellt, auf welche
Weiße er zwar dem aus dem rechten Herz-
ohre in die Kammer derselben Seite eindrin-
genden venösen Blutstrome folgsam nach-
giebt; bey dem folgenden Zusammenziehen
der Kammer aber von dem eben jetzt in der
rechten Herzkammer enthaltenen Blute
schwellend so vollkommen an die benannte
Scheidewand angedrängt wird, daß es auf kei-
ne Weise wieder in das Ohr strömen kann,

Seitenranb (– b. c. –) von der Rechten
zur Linken schief herabzulaufen scheint. Der
ganze Muskel hat beinahe die Gestalt eines
Triangels, dessen fleischige und starke Basis
und Kathete aus dem Fleische der Herzkam-
mer selbst in der Nähe des sehnigten Ringes
erwachsen, die Hypothenuse aber, welche
ein dünnerer Rand des Muskels ist, sich mit-
ten durch die Holung der Kammer in diago-
naler Richtung hinzieht.

Diesen Rand selbst aber sieht man, wenn
man bey der Section also zu Werke geht,
so dicht und genau auf der Scheidewand der
Herzkammern aufliegen, daß daraus auf
den ersten Anblick schon erhellt, auf welche
Weiße er zwar dem aus dem rechten Herz-
ohre in die Kammer derselben Seite eindrin-
genden venösen Blutstrome folgsam nach-
giebt; bey dem folgenden Zusammenziehen
der Kammer aber von dem eben jetzt in der
rechten Herzkammer enthaltenen Blute
schwellend so vollkommen an die benannte
Scheidewand angedrängt wird, daß es auf kei-
ne Weise wieder in das Ohr strömen kann,

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000149">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0038" xml:id="pb031_0001" n="31"/>
Seitenranb (&#x2013; <hi rendition="#aq">b. c</hi>. &#x2013;) von der Rechten<lb/>
zur Linken schief herabzulaufen scheint. Der<lb/>
ganze Muskel hat beinahe die Gestalt eines<lb/>
Triangels, dessen fleischige und starke Basis<lb/>
und Kathete aus dem Fleische der Herzkam-<lb/>
mer selbst in der Nähe des sehnigten Ringes<lb/>
erwachsen, die Hypothenuse aber, welche<lb/>
ein dünnerer Rand des Muskels ist, sich mit-<lb/>
ten durch die Holung der Kammer in diago-<lb/>
naler Richtung hinzieht.</p>
          <p>Diesen Rand selbst aber sieht man, wenn<lb/>
man bey der Section also zu Werke geht,<lb/>
so dicht und genau auf der Scheidewand der<lb/>
Herzkammern aufliegen, daß daraus auf<lb/>
den ersten Anblick schon erhellt, auf welche<lb/>
Weiße er zwar dem aus dem rechten Herz-<lb/>
ohre in die Kammer derselben Seite eindrin-<lb/>
genden venösen Blutstrome folgsam nach-<lb/>
giebt; bey dem folgenden Zusammenziehen<lb/>
der Kammer aber von dem eben jetzt in der<lb/>
rechten Herzkammer enthaltenen Blute<lb/>
schwellend so vollkommen an die benannte<lb/>
Scheidewand angedrängt wird, daß es auf kei-<lb/>
ne Weise wieder in das Ohr strömen kann,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0038] Seitenranb (– b. c. –) von der Rechten zur Linken schief herabzulaufen scheint. Der ganze Muskel hat beinahe die Gestalt eines Triangels, dessen fleischige und starke Basis und Kathete aus dem Fleische der Herzkam- mer selbst in der Nähe des sehnigten Ringes erwachsen, die Hypothenuse aber, welche ein dünnerer Rand des Muskels ist, sich mit- ten durch die Holung der Kammer in diago- naler Richtung hinzieht. Diesen Rand selbst aber sieht man, wenn man bey der Section also zu Werke geht, so dicht und genau auf der Scheidewand der Herzkammern aufliegen, daß daraus auf den ersten Anblick schon erhellt, auf welche Weiße er zwar dem aus dem rechten Herz- ohre in die Kammer derselben Seite eindrin- genden venösen Blutstrome folgsam nach- giebt; bey dem folgenden Zusammenziehen der Kammer aber von dem eben jetzt in der rechten Herzkammer enthaltenen Blute schwellend so vollkommen an die benannte Scheidewand angedrängt wird, daß es auf kei- ne Weise wieder in das Ohr strömen kann,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/38
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/38>, abgerufen am 27.04.2024.