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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

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Unter den Theilen der Zergliederungskunde
aber ist wiederum die Osteologie die Basis
aller übrigen, da es die Hauptbestimmung
der Knochen ist, den weichen Theilen zur An-
lage und Stütze zu dienen, und folglich die
feste Grundlage des ganzen Körperbaues zu
machen.

Ohne solide osteologische Kentnis kan
daher gar keine gesunde Einsicht in die übrige
Anatomie gedacht werden, so wie hingegen
ein tüchtiger Grund von jener das sonst so
schwierig scheinende Studium dieser übrigen
zum Wunder erleichtert.

Die unabbittliche Verpflichtung jedes an-
gehenden Arztes oder Wundarztes zur ernsten
Betreibung der Knochenlehre ergiebt sich also
wohl von selbst; und Boerhaave's Be-
hauptung ist wahrer als sie vielleicht man-
chem unkundigen Anfänger auf den ersten
Blick scheinen möchte: "Ossium cognitio

Unter den Theilen der Zergliederungskunde
aber ist wiederum die Osteologie die Basis
aller übrigen, da es die Hauptbestimmung
der Knochen ist, den weichen Theilen zur An-
lage und Stütze zu dienen, und folglich die
feste Grundlage des ganzen Körperbaues zu
machen.

Ohne solide osteologische Kentnis kan
daher gar keine gesunde Einsicht in die übrige
Anatomie gedacht werden, so wie hingegen
ein tüchtiger Grund von jener das sonst so
schwierig scheinende Studium dieser übrigen
zum Wunder erleichtert.

Die unabbittliche Verpflichtung jedes an-
gehenden Arztes oder Wundarztes zur ernsten
Betreibung der Knochenlehre ergiebt sich also
wohl von selbst; und Boerhaave's Be-
hauptung ist wahrer als sie vielleicht man-
chem unkundigen Anfänger auf den ersten
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[VI/0010] Unter den Theilen der Zergliederungskunde aber ist wiederum die Osteologie die Basis aller übrigen, da es die Hauptbestimmung der Knochen ist, den weichen Theilen zur An- lage und Stütze zu dienen, und folglich die feste Grundlage des ganzen Körperbaues zu machen. Ohne solide osteologische Kentnis kan daher gar keine gesunde Einsicht in die übrige Anatomie gedacht werden, so wie hingegen ein tüchtiger Grund von jener das sonst so schwierig scheinende Studium dieser übrigen zum Wunder erleichtert. Die unabbittliche Verpflichtung jedes an- gehenden Arztes oder Wundarztes zur ernsten Betreibung der Knochenlehre ergiebt sich also wohl von selbst; und Boerhaave's Be- hauptung ist wahrer als sie vielleicht man- chem unkundigen Anfänger auf den ersten Blick scheinen möchte: „Ossium cognitio

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/10>, abgerufen am 28.04.2024.