Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite

dem Pauckenfelle parallel, sondern vertical.
Es stößt auf den untern Gang (scala inf.) der
Schnecke; und ist durch eine überaus zarte
Haut verschlossen.

Gerade unter dem eyförmigen Fenster,
und vor dem rundlichen, liegt das sogenannte
Vorgebürge (promontorium), eine ansehn-
liche ziemlich glatte Erhöhung, unter welcher
sich die größte Windung der Schnecke endigt.

Ueber dem eyförmigen Fenster hingegen,
und mehr hinterwärts, also fast in der
Diagonale vom Vorgebirge liegt eine andre än-
liche Erhöhung, die von den vordern Schen-
keln des obern und äußern Bogenganges (canal.
semicircular. super
. und exterior) verursacht
wird.

Neben dem gleichen Fenster nach vorn
fängt sich eine ansehnliche Rinne an, die der
Spitze einer Hohlsonde änelt, und von da längst
des Felsenbeins vorwärts schräg hinabsteigt.
In ihr liegt der tensor tympani dessen zarte
Sehne am Stiel des Hammers ansitzt.

Ebenfalls neben der fenestra ouali aber
nach hinten, also meist jener Rinne gegen
über, zeigt sich ein kleines wie mit einer Nadel
eingebohrtes Löchelgen, aus welchem die faden-
förmige Sehne des stapedius heraustritt und
sich an den Kopf des Steigbügels befestigt.

dem Pauckenfelle parallel, sondern vertical.
Es stößt auf den untern Gang (scala inf.) der
Schnecke; und ist durch eine überaus zarte
Haut verschlossen.

Gerade unter dem eyförmigen Fenster,
und vor dem rundlichen, liegt das sogenannte
Vorgebürge (promontorium), eine ansehn-
liche ziemlich glatte Erhöhung, unter welcher
sich die größte Windung der Schnecke endigt.

Ueber dem eyförmigen Fenster hingegen,
und mehr hinterwärts, also fast in der
Diagonale vom Vorgebirge liegt eine andre än-
liche Erhöhung, die von den vordern Schen-
keln des obern und äußern Bogenganges (canal.
semicircular. super
. und exterior) verursacht
wird.

Neben dem gleichen Fenster nach vorn
fängt sich eine ansehnliche Rinne an, die der
Spitze einer Hohlsonde änelt, und von da längst
des Felsenbeins vorwärts schräg hinabsteigt.
In ihr liegt der tensor tympani dessen zarte
Sehne am Stiel des Hammers ansitzt.

Ebenfalls neben der fenestra ouali aber
nach hinten, also meist jener Rinne gegen
über, zeigt sich ein kleines wie mit einer Nadel
eingebohrtes Löchelgen, aus welchem die faden-
förmige Sehne des stapedius heraustritt und
sich an den Kopf des Steigbügels befestigt.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000062">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0169" xml:id="pb137_0001" n="137"/>
dem Pauckenfelle parallel, sondern vertical.<lb/>
Es stößt auf den untern Gang (<hi rendition="#aq">scala inf</hi>.) der<lb/>
Schnecke; und ist durch eine überaus zarte<lb/>
Haut verschlossen.</p>
            <p>Gerade unter dem eyförmigen Fenster,<lb/>
und <hi rendition="#g">vor</hi> dem rundlichen, liegt das sogenannte<lb/>
Vorgebürge (<hi rendition="#aq">promontorium</hi>), eine ansehn-<lb/>
liche ziemlich glatte Erhöhung, unter welcher<lb/>
sich die größte Windung der Schnecke endigt.</p>
            <p>Ueber dem eyförmigen Fenster hingegen,<lb/>
und mehr hinterwärts, also fast in der<lb/>
Diagonale vom Vorgebirge liegt eine andre än-<lb/>
liche Erhöhung, die von den vordern Schen-<lb/>
keln des obern und äußern Bogenganges (<hi rendition="#aq">canal.<lb/>
semicircular. super</hi>. und <hi rendition="#aq">exterior</hi>) verursacht<lb/>
wird.</p>
            <p>Neben dem gleichen Fenster nach vorn<lb/>
fängt sich eine ansehnliche Rinne an, die der<lb/>
Spitze einer Hohlsonde änelt, und von da längst<lb/>
des Felsenbeins vorwärts schräg hinabsteigt.<lb/>
In ihr liegt der <hi rendition="#aq">tensor tympani</hi> dessen zarte<lb/>
Sehne am Stiel des Hammers ansitzt.</p>
            <p>Ebenfalls neben der <hi rendition="#aq">fenestra ouali</hi> aber<lb/>
nach hinten, also meist jener Rinne gegen<lb/>
über, zeigt sich ein kleines wie mit einer Nadel<lb/>
eingebohrtes Löchelgen, aus welchem die faden-<lb/>
förmige Sehne des <hi rendition="#aq">stapedius</hi> heraustritt und<lb/>
sich an den Kopf des Steigbügels befestigt.<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0169] dem Pauckenfelle parallel, sondern vertical. Es stößt auf den untern Gang (scala inf.) der Schnecke; und ist durch eine überaus zarte Haut verschlossen. Gerade unter dem eyförmigen Fenster, und vor dem rundlichen, liegt das sogenannte Vorgebürge (promontorium), eine ansehn- liche ziemlich glatte Erhöhung, unter welcher sich die größte Windung der Schnecke endigt. Ueber dem eyförmigen Fenster hingegen, und mehr hinterwärts, also fast in der Diagonale vom Vorgebirge liegt eine andre än- liche Erhöhung, die von den vordern Schen- keln des obern und äußern Bogenganges (canal. semicircular. super. und exterior) verursacht wird. Neben dem gleichen Fenster nach vorn fängt sich eine ansehnliche Rinne an, die der Spitze einer Hohlsonde änelt, und von da längst des Felsenbeins vorwärts schräg hinabsteigt. In ihr liegt der tensor tympani dessen zarte Sehne am Stiel des Hammers ansitzt. Ebenfalls neben der fenestra ouali aber nach hinten, also meist jener Rinne gegen über, zeigt sich ein kleines wie mit einer Nadel eingebohrtes Löchelgen, aus welchem die faden- förmige Sehne des stapedius heraustritt und sich an den Kopf des Steigbügels befestigt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/169
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/169>, abgerufen am 14.05.2024.