Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

In Wäldern an Baumstämmen; ist wegen sei-
ner täuschenden Rindenartigen Gestalt und Far-
be schwer zu finden.

3. +. Baccarum. C. ovatus griseus; abdomi-
nis margine nigro maculato
. *

In Gärten, zumal an Johannisbeeren; die
daher zuweilen einen häßlichen Geschmack anneh-
men. Auch diese Wanze stinkt fürchterlich: doch
blos wenn sie berührt wird; da ihr der Gestank,
wie andern Wanzen zum Vertheidigungsmittel
dient.

4. +. Personatus. C. rostro arcuato, antennis
apice capillaceis, corpore oblongo subvillo-
so fusco
. *

Hält sich in Winkeln auf. Die Larve zumal
sieht äusserst häßlich aus, und ist immer wie
mit Staub und Kehricht bedeckt.

39. aphis. Blattlaus, Neffe, Mehl-
thau. Rostrum inflexum. Antennaetho-
race longiores. Alae
4 erectae aut nullae.
Pedes ambulatorii. Abdomen postice sae-
pius bicorne
.

Kleine wehrlose, aber bey aller ihrer Schwäche
furchtbare Thiere die theils durch den Schaden
den sie den Gewächsen zufügen, mehr aber noch
durch die Wunder die der Schöpfer in ihrer na-
türlichen Geschichte gehäuft hat, merkwürdig
werden. Es giebt oft in einer Gattung, ja in
einer und eben derselben Familie geflügelte und
ungeflügelte Blattläuse, und das ohne alle Be-
ziehung auf den Geschlechtsunterschied. Doch
sind die Männchen weit kleiner als ihre Weib-
gen, und werden auch in weit mindrer Anzahl

In Wäldern an Baumstämmen; ist wegen sei-
ner täuschenden Rindenartigen Gestalt und Far-
be schwer zu finden.

3. †. Baccarum. C. ovatus griseus; abdomi-
nis margine nigro maculato
. *

In Gärten, zumal an Johannisbeeren; die
daher zuweilen einen häßlichen Geschmack anneh-
men. Auch diese Wanze stinkt fürchterlich: doch
blos wenn sie berührt wird; da ihr der Gestank,
wie andern Wanzen zum Vertheidigungsmittel
dient.

4. †. Personatus. C. rostro arcuato, antennis
apice capillaceis, corpore oblongo subvillo-
so fusco
. *

Hält sich in Winkeln auf. Die Larve zumal
sieht äusserst häßlich aus, und ist immer wie
mit Staub und Kehricht bedeckt.

39. aphis. Blattlaus, Neffe, Mehl-
thau. Rostrum inflexum. Antennaetho-
race longiores. Alae
4 erectae aut nullae.
Pedes ambulatorii. Abdomen postice sae-
pius bicorne
.

Kleine wehrlose, aber bey aller ihrer Schwäche
furchtbare Thiere die theils durch den Schaden
den sie den Gewächsen zufügen, mehr aber noch
durch die Wunder die der Schöpfer in ihrer na-
türlichen Geschichte gehäuft hat, merkwürdig
werden. Es giebt oft in einer Gattung, ja in
einer und eben derselben Familie geflügelte und
ungeflügelte Blattläuse, und das ohne alle Be-
ziehung auf den Geschlechtsunterschied. Doch
sind die Männchen weit kleiner als ihre Weib-
gen, und werden auch in weit mindrer Anzahl

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0362" xml:id="pb350_0001" n="350"/>
            <p rendition="#l1em">In Wäldern an Baumstämmen; ist wegen sei-<lb/>
ner täuschenden Rindenartigen Gestalt und Far-<lb/>
be schwer zu finden.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Baccarum</hi>. C. ovatus griseus; abdomi-<lb/>
nis margine nigro maculato</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">In Gärten, zumal an Johannisbeeren; die<lb/>
daher zuweilen einen häßlichen Geschmack anneh-<lb/>
men. Auch diese Wanze stinkt fürchterlich: doch<lb/>
blos wenn sie berührt wird; da ihr der Gestank,<lb/>
wie andern Wanzen zum Vertheidigungsmittel<lb/>
dient.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Personatus</hi>. C. rostro arcuato, antennis<lb/>
apice capillaceis, corpore oblongo subvillo-<lb/>
so fusco</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Hält sich in Winkeln auf. Die Larve zumal<lb/>
sieht äusserst häßlich aus, und ist immer wie<lb/>
mit Staub und Kehricht bedeckt.</p>
            <p rendition="#indent-1">39. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">aphis</hi></hi></hi>. Blattlaus, Neffe, Mehl-<lb/>
thau. <hi rendition="#aq">Rostrum inflexum. Antennaetho-<lb/>
race longiores. Alae</hi> 4 <hi rendition="#aq">erectae aut nullae.<lb/>
Pedes ambulatorii. Abdomen postice sae-<lb/>
pius bicorne</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Kleine wehrlose, aber bey aller ihrer Schwäche<lb/>
furchtbare Thiere die theils durch den Schaden<lb/>
den sie den Gewächsen zufügen, mehr aber noch<lb/>
durch die Wunder die der Schöpfer in ihrer na-<lb/>
türlichen Geschichte gehäuft hat, merkwürdig<lb/>
werden. Es giebt oft in einer Gattung, ja in<lb/>
einer und eben derselben Familie geflügelte und<lb/>
ungeflügelte Blattläuse, und das ohne alle Be-<lb/>
ziehung auf den Geschlechtsunterschied. Doch<lb/>
sind die Männchen weit kleiner als ihre Weib-<lb/>
gen, und werden auch in weit mindrer Anzahl<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[350/0362] In Wäldern an Baumstämmen; ist wegen sei- ner täuschenden Rindenartigen Gestalt und Far- be schwer zu finden. 3. †. Baccarum. C. ovatus griseus; abdomi- nis margine nigro maculato. * In Gärten, zumal an Johannisbeeren; die daher zuweilen einen häßlichen Geschmack anneh- men. Auch diese Wanze stinkt fürchterlich: doch blos wenn sie berührt wird; da ihr der Gestank, wie andern Wanzen zum Vertheidigungsmittel dient. 4. †. Personatus. C. rostro arcuato, antennis apice capillaceis, corpore oblongo subvillo- so fusco. * Hält sich in Winkeln auf. Die Larve zumal sieht äusserst häßlich aus, und ist immer wie mit Staub und Kehricht bedeckt. 39. aphis. Blattlaus, Neffe, Mehl- thau. Rostrum inflexum. Antennaetho- race longiores. Alae 4 erectae aut nullae. Pedes ambulatorii. Abdomen postice sae- pius bicorne. Kleine wehrlose, aber bey aller ihrer Schwäche furchtbare Thiere die theils durch den Schaden den sie den Gewächsen zufügen, mehr aber noch durch die Wunder die der Schöpfer in ihrer na- türlichen Geschichte gehäuft hat, merkwürdig werden. Es giebt oft in einer Gattung, ja in einer und eben derselben Familie geflügelte und ungeflügelte Blattläuse, und das ohne alle Be- ziehung auf den Geschlechtsunterschied. Doch sind die Männchen weit kleiner als ihre Weib- gen, und werden auch in weit mindrer Anzahl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/362
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/362>, abgerufen am 01.11.2024.