Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

schnappen. Die bekannte Streitfrage über den
Winteraufenthalt unsrer hieländischen Schwal-
ben, zumal der beiden ersten Gattungen, ist
nach allem was darüber geschrieben worden,
doch noch nicht vollkommen ins reine. Schade
daß bey den für die eine*) oder für die an-
dre**) Behauptung angeführten Erfahrungen,
die Gattungen an welchen sie gemacht worden,
nicht bestimmt genug angegeben sind. In dubio
scheint doch aber immer das wegziehen dersel-
ben nach wärmern Gegenden bey weiten die
mehreste Wahrscheinlichkeit für sich zu haben.

1. +. Domestica. die Rauchschwalbe, Feuer-
schwalbe. (hirundo rustica LINN. Fr. l'hi-
rondelle de cheminee.
Engl. the house-swal-
low
, the chimney-swailow.) H. rectrici-
bus, exceptis duabus intermediis, macula
alba notatis
. *

Frisch tab. XVIII. fig. 1.

In der ganzen nordlichen Erde. Die Benen-
nungen dieser und der folgenden Gattung sind
bey den Systematikern aufs seltsamste vermengt
und verwechselt worden. Hier diese mit den
nackten unbefiederten Füssen und weißgefleckten
Schwanzfedern heist füglich die Stadtschwalbe,
da sie öfter als die folgende in den Städten sich

*) Die Gründe für das Wegziehen der Schwalben
nach wärmen Gegenden hat zumal Büffons Ge-
hülfe Guenau de Montbeillard vollständig zu-
sammengestellt und unterstützt, in der hist. des
oiseaux
Vol
. VI. pag. 557. u. f.
**) Einer der neuesten und eifrigsten Vertheidiger des
Winterschlafs der Schwalben in Sümpfen ist
Daines Barrington in s. miscellanies. p. 225. u. f.

schnappen. Die bekannte Streitfrage über den
Winteraufenthalt unsrer hieländischen Schwal-
ben, zumal der beiden ersten Gattungen, ist
nach allem was darüber geschrieben worden,
doch noch nicht vollkommen ins reine. Schade
daß bey den für die eine*) oder für die an-
dre**) Behauptung angeführten Erfahrungen,
die Gattungen an welchen sie gemacht worden,
nicht bestimmt genug angegeben sind. In dubio
scheint doch aber immer das wegziehen dersel-
ben nach wärmern Gegenden bey weiten die
mehreste Wahrscheinlichkeit für sich zu haben.

1. †. Domestica. die Rauchschwalbe, Feuer-
schwalbe. (hirundo rustica LINN. Fr. l'hi-
rondelle de cheminée.
Engl. the house-swal-
low
, the chimney-swailow.) H. rectrici-
bus, exceptis duabus intermediis, macula
alba notatis
. *

Frisch tab. XVIII. fig. 1.

In der ganzen nordlichen Erde. Die Benen-
nungen dieser und der folgenden Gattung sind
bey den Systematikern aufs seltsamste vermengt
und verwechselt worden. Hier diese mit den
nackten unbefiederten Füssen und weißgefleckten
Schwanzfedern heist füglich die Stadtschwalbe,
da sie öfter als die folgende in den Städten sich

*) Die Gründe für das Wegziehen der Schwalben
nach wärmen Gegenden hat zumal Büffons Ge-
hülfe Guenau de Montbeillard vollständig zu-
sammengestellt und unterstützt, in der hist. des
oiseaux
Vol
. VI. pag. 557. u. f.
**) Einer der neuesten und eifrigsten Vertheidiger des
Winterschlafs der Schwalben in Sümpfen ist
Daines Barrington in s. miscellanies. p. 225. u. f.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0262" xml:id="pb242_0001" n="242"/>
schnappen. Die bekannte                             Streitfrage über den<lb/>
Winteraufenthalt unsrer hieländischen                             Schwal-<lb/>
ben, zumal der beiden ersten Gattungen,                             ist<lb/>
nach allem was darüber geschrieben worden,<lb/>
doch noch nicht                             vollkommen ins reine. Schade<lb/>
daß bey den für die eine<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Die Gründe für das Wegziehen der                             Schwalben<lb/>
nach wärmen Gegenden hat zumal Büffons Ge-<lb type="inWord"/>
hülfe Guenau de Montbeillard vollständig zu-<lb type="inWord"/>
sammengestellt und unterstützt, in der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">hist. des<lb/>
oiseaux</hi> Vol</hi>. VI. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 557. u. f.</p></note> oder für die an-<lb type="inWord"/>
dre<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Einer der                             neuesten und eifrigsten Vertheidiger des<lb/>
Winterschlafs der Schwalben                             in Sümpfen ist<lb/>
Daines Barrington in s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">miscellanies</hi>. p</hi>. 225. u. f.</p></note>                             Behauptung angeführten Erfahrungen,<lb/>
die Gattungen an welchen sie                             gemacht worden,<lb/>
nicht bestimmt genug angegeben sind. In                             dubio<lb/>
scheint doch aber immer das wegziehen dersel-<lb/>
ben nach wärmern Gegenden bey weiten die<lb/>
mehreste                             Wahrscheinlichkeit für sich zu haben.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Domestica</hi></hi>. die Rauchschwalbe, Feuer-<lb/>
schwalbe. (<hi rendition="#aq">hirundo <hi rendition="#i">rustica</hi> LINN</hi><hi rendition="#k">. F</hi>r. <hi rendition="#aq">l'hi-<lb type="inWord"/>
rondelle de cheminée.</hi> Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the house-swal-<lb/>
low</hi>, <hi rendition="#i">the chimney-swailow.</hi>) H. rectrici-<lb/>
bus, exceptis duabus intermediis, macula<lb/>
alba notatis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Frisch <hi rendition="#aq">tab</hi>. XVIII. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1.</p>
            <p rendition="#l1em">In der ganzen nordlichen Erde. Die Benen-<lb type="inWord"/>
nungen dieser und der folgenden Gattung sind<lb/>
bey den                             Systematikern aufs seltsamste vermengt<lb/>
und verwechselt worden. Hier                             diese mit den<lb/>
nackten unbefiederten Füssen und                             weißgefleckten<lb/>
Schwanzfedern heist füglich die Stadtschwalbe,<lb/>
da                             sie öfter als die folgende in den Städten sich<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[242/0262] schnappen. Die bekannte Streitfrage über den Winteraufenthalt unsrer hieländischen Schwal- ben, zumal der beiden ersten Gattungen, ist nach allem was darüber geschrieben worden, doch noch nicht vollkommen ins reine. Schade daß bey den für die eine *) oder für die an- dre **) Behauptung angeführten Erfahrungen, die Gattungen an welchen sie gemacht worden, nicht bestimmt genug angegeben sind. In dubio scheint doch aber immer das wegziehen dersel- ben nach wärmern Gegenden bey weiten die mehreste Wahrscheinlichkeit für sich zu haben. 1. †. Domestica. die Rauchschwalbe, Feuer- schwalbe. (hirundo rustica LINN. Fr. l'hi- rondelle de cheminée. Engl. the house-swal- low, the chimney-swailow.) H. rectrici- bus, exceptis duabus intermediis, macula alba notatis. * Frisch tab. XVIII. fig. 1. In der ganzen nordlichen Erde. Die Benen- nungen dieser und der folgenden Gattung sind bey den Systematikern aufs seltsamste vermengt und verwechselt worden. Hier diese mit den nackten unbefiederten Füssen und weißgefleckten Schwanzfedern heist füglich die Stadtschwalbe, da sie öfter als die folgende in den Städten sich *) Die Gründe für das Wegziehen der Schwalben nach wärmen Gegenden hat zumal Büffons Ge- hülfe Guenau de Montbeillard vollständig zu- sammengestellt und unterstützt, in der hist. des oiseaux Vol. VI. pag. 557. u. f. **) Einer der neuesten und eifrigsten Vertheidiger des Winterschlafs der Schwalben in Sümpfen ist Daines Barrington in s. miscellanies. p. 225. u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/262
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/262>, abgerufen am 01.05.2024.