Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

**); theils alaunhaltig.

Die bituminose Holz-Erde, wohin auch manche
Umber gehört, ist durch Verwitterung dieses
Holzes entstanden, und findet sich theils bey
demselben in Flözen, theils aber auch in auf-
geschwemmten Lande, Torfmooren*) etc.

7. Steinkohle. Lithantrax. (Fr. charbon
de terre, houille
. Engl. coal.)

Ohne Zweifel vegetabilischen Ursprungs; theils
noch mit unverkennbarem Holzgefüge; theils auch
mit fest eingemengten Holzkohlen; brennt mit
schwarzem Dampfe; bildet in theils Weltgegenden
mächtige Flözlagen**), so z. B. in Großbritannien

**) gefunden habe, sehr wahrscheinlich, daß selbst
manches von diesem aus Flözlagen von bituminosem
fossilem Holze losgerissen und an die Küsten ge-
trieben wird.
*) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht
aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen-
gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durch-
zogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Grä-
sern (S. 505); in theils Gegenden auch von Hei-
dekraut etc. und diese Torfarten sind freylich großen-
theils von neuerer Entstehung, wodurch denn
manche Naturforscher bewogen worden, den Torf
überhaupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen.
Indeß, da doch mancher inländische Torf auch aus
Seepflanzen, fucis etc. besteht, die folglich von
einem weit höheren (auf Erdrevolutionen zurück-
führenden) Alter desselben zeugen, mancher auch
ganz deutlich in Braunkohle übergebt, so scheint
hier doch immer für denselben die passendste Stelle
in der Naturgeschichte zu bleiben.
**) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de
Lüc's geologische Briefe; im Voigtschen Maga-
zin, IX. B. 4. St. S. 23.

**); theils alaunhaltig.

Die bituminose Holz-Erde, wohin auch manche
Umber gehört, ist durch Verwitterung dieses
Holzes entstanden, und findet sich theils bey
demselben in Flözen, theils aber auch in auf-
geschwemmten Lande, Torfmooren*) ꝛc.

7. Steinkohle. Lithantrax. (Fr. charbon
de terre, houille
. Engl. coal.)

Ohne Zweifel vegetabilischen Ursprungs; theils
noch mit unverkennbarem Holzgefüge; theils auch
mit fest eingemengten Holzkohlen; brennt mit
schwarzem Dampfe; bildet in theils Weltgegenden
mächtige Flözlagen**), so z. B. in Großbritannien

**) gefunden habe, sehr wahrscheinlich, daß selbst
manches von diesem aus Flözlagen von bituminosem
fossilem Holze losgerissen und an die Küsten ge-
trieben wird.
*) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht
aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen-
gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durch-
zogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Grä-
sern (S. 505); in theils Gegenden auch von Hei-
dekraut ꝛc. und diese Torfarten sind freylich großen-
theils von neuerer Entstehung, wodurch denn
manche Naturforscher bewogen worden, den Torf
überhaupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen.
Indeß, da doch mancher inländische Torf auch aus
Seepflanzen, fucis etc. besteht, die folglich von
einem weit höheren (auf Erdrevolutionen zurück-
führenden) Alter desselben zeugen, mancher auch
ganz deutlich in Braunkohle übergebt, so scheint
hier doch immer für denselben die passendste Stelle
in der Naturgeschichte zu bleiben.
**) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de
Lüc's geologische Briefe; im Voigtschen Maga-
zin, IX. B. 4. St. S. 23.
<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0653" xml:id="pb629_0001" n="629"/>
gefunden habe, sehr wahrscheinlich, daß selbst<lb/>
manches von diesem aus Flözlagen von bituminosem<lb/>
fossilem Holze losgerissen und an die Küsten ge-<lb/>
trieben wird.</p></note>; theils alaunhaltig.</p>
            <p rendition="#l1em">Die bituminose Holz-Erde, wohin auch manche<lb/>
Umber gehört, ist durch Verwitterung dieses<lb/>
Holzes entstanden, und findet sich theils bey<lb/>
demselben in Flözen, theils aber auch in auf-<lb/>
geschwemmten Lande, Torfmooren<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Der Torf selbst (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tourbe</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">peat</hi></hi>) besteht<lb/>
aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen-<lb/>
gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durch-<lb/>
zogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Grä-<lb/>
sern (S. 505); in theils Gegenden auch von Hei-<lb/>
dekraut &#xA75B;c. und diese Torfarten sind freylich großen-<lb/>
theils von neuerer Entstehung, wodurch denn<lb/>
manche Naturforscher bewogen worden, den Torf<lb/>
überhaupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen.<lb/>
Indeß, da doch mancher inländische Torf auch aus<lb/>
Seepflanzen, <hi rendition="#aq">fucis etc</hi>. besteht, die folglich von<lb/>
einem weit höheren (auf Erdrevolutionen zurück-<lb/>
führenden) Alter desselben zeugen, mancher auch<lb/>
ganz deutlich in Braunkohle übergebt, so scheint<lb/>
hier doch immer für denselben die passendste Stelle<lb/>
in der Naturgeschichte zu bleiben.</p></note> &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-1">7. Steinkohle. <hi rendition="#aq">Lithantrax</hi>. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">charbon<lb/>
de terre, houille</hi></hi>. Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">coal</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Ohne Zweifel vegetabilischen Ursprungs; theils<lb/>
noch mit unverkennbarem Holzgefüge; theils auch<lb/>
mit fest eingemengten Holzkohlen; brennt mit<lb/>
schwarzem Dampfe; bildet in theils Weltgegenden<lb/>
mächtige Flözlagen<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de<lb/>
Lüc's geologische Briefe; im Voigtschen Maga-<lb/>
zin, IX. B. 4. St. S. 23.</p></note>, so z. B. in Großbritannien<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[629/0653] **); theils alaunhaltig. Die bituminose Holz-Erde, wohin auch manche Umber gehört, ist durch Verwitterung dieses Holzes entstanden, und findet sich theils bey demselben in Flözen, theils aber auch in auf- geschwemmten Lande, Torfmooren *) ꝛc. 7. Steinkohle. Lithantrax. (Fr. charbon de terre, houille. Engl. coal.) Ohne Zweifel vegetabilischen Ursprungs; theils noch mit unverkennbarem Holzgefüge; theils auch mit fest eingemengten Holzkohlen; brennt mit schwarzem Dampfe; bildet in theils Weltgegenden mächtige Flözlagen **), so z. B. in Großbritannien **) gefunden habe, sehr wahrscheinlich, daß selbst manches von diesem aus Flözlagen von bituminosem fossilem Holze losgerissen und an die Küsten ge- trieben wird. *) Der Torf selbst (Fr. tourbe, Engl. peat) besteht aus vermoderten, oder auch nur dicht zusammen- gefilzten, mit Erdharz mehr oder weniger durch- zogenen Pflanzen, zumahl von Mooßen und Grä- sern (S. 505); in theils Gegenden auch von Hei- dekraut ꝛc. und diese Torfarten sind freylich großen- theils von neuerer Entstehung, wodurch denn manche Naturforscher bewogen worden, den Torf überhaupt gar nicht zu den Mineralien zu zählen. Indeß, da doch mancher inländische Torf auch aus Seepflanzen, fucis etc. besteht, die folglich von einem weit höheren (auf Erdrevolutionen zurück- führenden) Alter desselben zeugen, mancher auch ganz deutlich in Braunkohle übergebt, so scheint hier doch immer für denselben die passendste Stelle in der Naturgeschichte zu bleiben. **) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de Lüc's geologische Briefe; im Voigtschen Maga- zin, IX. B. 4. St. S. 23.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/653
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 629. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/653>, abgerufen am 03.05.2024.