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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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10. Vespertilio . Fledermaus (Fr. chau-
vesouris
. Engl. bat.) Pollex palmarum et
digiti plantarum breues, reliqui longis-
simi, membranae expansili intertexti,
pro volatu.

Ein weitläuftiges Geschlecht von animalibus
nocturnis
, dessen verschiedene Gattungen in alle
fünf Welttheile verbreitet sind.

a) Dentibus primorbius 4. vtrinque.

1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso,
infundibuliformi lanceolato.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31.

In Südamerica; der Körper von der Größe
des Eichhörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er
nicht nur anderen größeren Säugethieren, dem
Rindvieh, Pferden etc. sondern auch schlafenden
Menschen, bey welchen er sich vorzüglich an die
Fußzehen setzt, Blut aussaugt, woher er denn
auch den Nahmen des Vampyrs (Blutsaugers)
erhalten hat*).

2. Caninus. der fliegende Hund. (Linnes vam-
pyrus
, Büffon's roussette.) V. ecaudatus,
naso simplici, membrana inter femora diuisa.

v. Schreber tab. 44.

Weit größer als der Vampyr, so daß er mit
ausgespannten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen
soll, lebt aber bloß von Baumfrüchten und kann
also schlechterdings nicht Vampyr genannt werden:

*) Sehr genaue und nicht gemeine Nachrichten von
diesem u. a. südamerikanischen Thieren, s. in
Adr. van Berkels Reisen nach Rio de Berbice
und Surinam, im 1ten B. der Sammlung seltener
und merkwürdiger Reisegeschichten. Memmingen,
1789. 8.

10. Vespertilio . Fledermaus (Fr. chau-
vesouris
. Engl. bat.) Pollex palmarum et
digiti plantarum breues, reliqui longis-
simi, membranae expansili intertexti,
pro volatu.

Ein weitläuftiges Geschlecht von animalibus
nocturnis
, dessen verschiedene Gattungen in alle
fünf Welttheile verbreitet sind.

a) Dentibus primorbius 4. vtrinque.

1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso,
infundibuliformi lanceolato.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31.

In Südamerica; der Körper von der Größe
des Eichhörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er
nicht nur anderen größeren Säugethieren, dem
Rindvieh, Pferden ꝛc. sondern auch schlafenden
Menschen, bey welchen er sich vorzüglich an die
Fußzehen setzt, Blut aussaugt, woher er denn
auch den Nahmen des Vampyrs (Blutsaugers)
erhalten hat*).

2. Caninus. der fliegende Hund. (Linnés vam-
pyrus
, Büffon's roussette.) V. ecaudatus,
naso simplici, membrana inter femora diuisa.

v. Schreber tab. 44.

Weit größer als der Vampyr, so daß er mit
ausgespannten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen
soll, lebt aber bloß von Baumfrüchten und kann
also schlechterdings nicht Vampyr genannt werden:

*) Sehr genaue und nicht gemeine Nachrichten von
diesem u. a. südamerikanischen Thieren, s. in
Adr. van Berkels Reisen nach Rio de Berbice
und Surinam, im 1ten B. der Sammlung seltener
und merkwürdiger Reisegeschichten. Memmingen,
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[74/0098] 10. Vespertilio . Fledermaus (Fr. chau- vesouris. Engl. bat.) Pollex palmarum et digiti plantarum breues, reliqui longis- simi, membranae expansili intertexti, pro volatu. Ein weitläuftiges Geschlecht von animalibus nocturnis, dessen verschiedene Gattungen in alle fünf Welttheile verbreitet sind. a) Dentibus primorbius 4. vtrinque. 1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso, infundibuliformi lanceolato. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31. In Südamerica; der Körper von der Größe des Eichhörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er nicht nur anderen größeren Säugethieren, dem Rindvieh, Pferden ꝛc. sondern auch schlafenden Menschen, bey welchen er sich vorzüglich an die Fußzehen setzt, Blut aussaugt, woher er denn auch den Nahmen des Vampyrs (Blutsaugers) erhalten hat *). 2. Caninus. der fliegende Hund. (Linnés vam- pyrus, Büffon's roussette.) V. ecaudatus, naso simplici, membrana inter femora diuisa. v. Schreber tab. 44. Weit größer als der Vampyr, so daß er mit ausgespannten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen soll, lebt aber bloß von Baumfrüchten und kann also schlechterdings nicht Vampyr genannt werden: *) Sehr genaue und nicht gemeine Nachrichten von diesem u. a. südamerikanischen Thieren, s. in Adr. van Berkels Reisen nach Rio de Berbice und Surinam, im 1ten B. der Sammlung seltener und merkwürdiger Reisegeschichten. Memmingen, 1789. 8.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/98>, abgerufen am 26.04.2024.