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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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VI. BISVLCA (Pecora).


Die wiederkauenden Thiere mit gespaltenen
Klauen, unter welchen sich die wichtigsten Haus-
thiere finden.

29. Camelvs. Cornua nulla, labium
leporium,
pedes subbisulci*). Dentes
primores inferiores 6 spathiformes: supe-
riores
2; laniarii distantes, superiores 3,
inferiores 2.

1. Dromedarius. das gemeine Camel [Fr. le
dromadaire
.**) ] C. tofo dorfi vnico.

v. Schreber tab. 303.

Findet sich noch hin und wieder in Asien, zu-
mahl in den Wüsteneyen zwischen Schina und
Indien, wild, ist aber für den ganzen Orient
und für das nordliche und mittlere Africa das
wichtigste Hausthier. (Das Schiff für die
Wüsten - nennen es die Araber.) Die ge-
wöhnliche Last der Carawanen Camele ist gegen
sechs Centner, und damit legen sie täglich gegen
vier deutsche Meilen zurück. Das nutzbare Thier
frißt dornichtes Buschwerk, was in den Wüsten
in Menge wächst, und für kein anderes Säuge-
thier zur Nahrung taugt. Auch kann es, wie
versichert wird, den Durst mehrere Wochen lang
erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf
ein Mahl, da sich dieses Wasser lange Zelt in
seinem Magen ziemlich unverändert erhalten soll.
Beyde, sowohl diese, als die folgende Gattung,

*) III. B. Mosis K. XI. v. 4.
**) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird
hingegen das Camel mit zwey Buckeln Drome-
dar genannt.
VI. BISVLCA (Pecora).


Die wiederkauenden Thiere mit gespaltenen
Klauen, unter welchen sich die wichtigsten Haus-
thiere finden.

29. Camelvs. Cornua nulla, labium
leporium,
pedes subbisulci*). Dentes
primores inferiores 6 spathiformes: supe-
riores
2; laniarii distantes, superiores 3,
inferiores 2.

1. Dromedarius. das gemeine Camel [Fr. le
dromadaire
.**) ] C. tofo dorfi vnico.

v. Schreber tab. 303.

Findet sich noch hin und wieder in Asien, zu-
mahl in den Wüsteneyen zwischen Schina und
Indien, wild, ist aber für den ganzen Orient
und für das nordliche und mittlere Africa das
wichtigste Hausthier. (Das Schiff für die
Wüsten – nennen es die Araber.) Die ge-
wöhnliche Last der Carawanen Camele ist gegen
sechs Centner, und damit legen sie täglich gegen
vier deutsche Meilen zurück. Das nutzbare Thier
frißt dornichtes Buschwerk, was in den Wüsten
in Menge wächst, und für kein anderes Säuge-
thier zur Nahrung taugt. Auch kann es, wie
versichert wird, den Durst mehrere Wochen lang
erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf
ein Mahl, da sich dieses Wasser lange Zelt in
seinem Magen ziemlich unverändert erhalten soll.
Beyde, sowohl diese, als die folgende Gattung,

*) III. B. Mosis K. XI. v. 4.
**) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird
hingegen das Camel mit zwey Buckeln Drome-
dar genannt.
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[109/0129] VI. BISVLCA (Pecora). Die wiederkauenden Thiere mit gespaltenen Klauen, unter welchen sich die wichtigsten Haus- thiere finden. 29. Camelvs. Cornua nulla, labium leporium, pedes subbisulci *). Dentes primores inferiores 6 spathiformes: supe- riores 2; laniarii distantes, superiores 3, inferiores 2. 1. Dromedarius. das gemeine Camel [Fr. le dromadaire. **) ] C. tofo dorfi vnico. v. Schreber tab. 303. Findet sich noch hin und wieder in Asien, zu- mahl in den Wüsteneyen zwischen Schina und Indien, wild, ist aber für den ganzen Orient und für das nordliche und mittlere Africa das wichtigste Hausthier. (Das Schiff für die Wüsten – nennen es die Araber.) Die ge- wöhnliche Last der Carawanen Camele ist gegen sechs Centner, und damit legen sie täglich gegen vier deutsche Meilen zurück. Das nutzbare Thier frißt dornichtes Buschwerk, was in den Wüsten in Menge wächst, und für kein anderes Säuge- thier zur Nahrung taugt. Auch kann es, wie versichert wird, den Durst mehrere Wochen lang erdulden, säuft aber dafür ungeheuer viel auf ein Mahl, da sich dieses Wasser lange Zelt in seinem Magen ziemlich unverändert erhalten soll. Beyde, sowohl diese, als die folgende Gattung, *) III. B. Mosis K. XI. v. 4. **) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird hingegen das Camel mit zwey Buckeln Drome- dar genannt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/129>, abgerufen am 03.05.2024.