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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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trieben und umgebildet wird (- Abbild.
n. h. Gegenst.
tab. 49. -); oder durch
Sprossen wie die Arm-Polypen und viele
Gewächse u. s. w.

2) Jedes Individuum ist zwar auch im Stande
sich fortzupflanzen, hat aber als ein wahrer
Zwitter beyderley Geschlechtstheile an seinem
Leibe, und muß vorher, wenn es Thier ist,
die bey sich habenden weiblichen Eyerchen
mit männlichem Samen - und wenn es
Pflanze ist, seine weiblichen Samenkörner
mit männlichem Blumenstaub - begießen
und dadurch befruchten, ehe sich ein Junges
daraus bilden kann. Dieß ist der Fall bey
den mehresten Gewächsen, und im Thier-
reich, wie es scheint, bey manchen Muscheln.

3) Ebenfalls beyde Geschlechter, wie bey den
Hermaphroditen der vorigen Classe, in einem
Individuo verknüpft; doch daß keines sich
selbst zu befruchten im Stande ist sondern
immer ihrer zwey sich zusammen paaren und
wechselseitig einander befruchten und befruch-
tet werden müssen. Diese sonderbare Ein-
richtung findet sich nur bey wenigen Thie-
ren; beym Regenwurm, bey manchen Land-
schnecken*) etc.

4) Die beyden Geschlechter in separaten Indi-
viduis, von denen das eine die weiblichen

*) swammerdam biblia naturae. p. 157. tab. 8. fig. 6.

trieben und umgebildet wird (– Abbild.
n. h. Gegenst.
tab. 49. –); oder durch
Sprossen wie die Arm-Polypen und viele
Gewächse u. s. w.

2) Jedes Individuum ist zwar auch im Stande
sich fortzupflanzen, hat aber als ein wahrer
Zwitter beyderley Geschlechtstheile an seinem
Leibe, und muß vorher, wenn es Thier ist,
die bey sich habenden weiblichen Eyerchen
mit männlichem Samen – und wenn es
Pflanze ist, seine weiblichen Samenkörner
mit männlichem Blumenstaub – begießen
und dadurch befruchten, ehe sich ein Junges
daraus bilden kann. Dieß ist der Fall bey
den mehresten Gewächsen, und im Thier-
reich, wie es scheint, bey manchen Muscheln.

3) Ebenfalls beyde Geschlechter, wie bey den
Hermaphroditen der vorigen Classe, in einem
Individuo verknüpft; doch daß keines sich
selbst zu befruchten im Stande ist sondern
immer ihrer zwey sich zusammen paaren und
wechselseitig einander befruchten und befruch-
tet werden müssen. Diese sonderbare Ein-
richtung findet sich nur bey wenigen Thie-
ren; beym Regenwurm, bey manchen Land-
schnecken*) ꝛc.

4) Die beyden Geschlechter in separaten Indi-
viduis, von denen das eine die weiblichen

*) swammerdam biblia naturae. p. 157. tab. 8. fig. 6.
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[33/0053] trieben und umgebildet wird (– Abbild. n. h. Gegenst. tab. 49. –); oder durch Sprossen wie die Arm-Polypen und viele Gewächse u. s. w. 2) Jedes Individuum ist zwar auch im Stande sich fortzupflanzen, hat aber als ein wahrer Zwitter beyderley Geschlechtstheile an seinem Leibe, und muß vorher, wenn es Thier ist, die bey sich habenden weiblichen Eyerchen mit männlichem Samen – und wenn es Pflanze ist, seine weiblichen Samenkörner mit männlichem Blumenstaub – begießen und dadurch befruchten, ehe sich ein Junges daraus bilden kann. Dieß ist der Fall bey den mehresten Gewächsen, und im Thier- reich, wie es scheint, bey manchen Muscheln. 3) Ebenfalls beyde Geschlechter, wie bey den Hermaphroditen der vorigen Classe, in einem Individuo verknüpft; doch daß keines sich selbst zu befruchten im Stande ist sondern immer ihrer zwey sich zusammen paaren und wechselseitig einander befruchten und befruch- tet werden müssen. Diese sonderbare Ein- richtung findet sich nur bey wenigen Thie- ren; beym Regenwurm, bey manchen Land- schnecken *) ꝛc. 4) Die beyden Geschlechter in separaten Indi- viduis, von denen das eine die weiblichen *) swammerdam biblia naturae. p. 157. tab. 8. fig. 6.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/53>, abgerufen am 30.04.2024.