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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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und manche derselben saugen das Wasser ein,
und lassen sich darin erweichen.

In dieses Geschlecht gehören zuförderst -
so auffallend es auch auf den ersten Blick
scheinen muß - manche farbige Edelsteine,
(Argilo-gemmes), deren einige, wie ihre
genaueste Analyse gelehrt hat, fast aus bloßem
Thone bestehen, der auf eine unbegreifliche
Weise zu so ausnehmend harten, durchsichti-
gen, feurigen, edlen Steinalten verbunden
ist (§. 240. S. 537).

1. Chrysoberyll. Cymophane.

Meist aus dem Weingelben ins Spargel-
grüne opalisirt ins Blaue; durchsichtig glas-
glänzend; muscheliger Bruch; meist ungeformt
in Körnern. selten crystallisirt als achtseitige
Säule mit dergleichen Endspitze. Gewicht =
3710. Gehalt (nach Klaproth) = 71,50 Thon-
erde, 18 Kieselerde, 6 Kalkerde, 1,50 Eisen-
kalk. Fundort Brasilien.

2. Saphir. Telesie.

Meist blau in mancherley Abstufungen; bis
ins Weiße (Luxsaphir) und zuweilen gar wein-
gelb*), wozu vielleicht mancher so genannte

*) Manchmahl sogar gelb und blau am gleichen
Stücke: s. z. B. im Inventaire des diamans de la
couronne
etc. imprime par ordre de l'Assemblee na-
tionale
. Par. 1791 8. T. I. p. 200. n. 4. "Un
saphir d'orient
-couleur saphir des deux bouts,
et topaze au milieu
."

und manche derselben saugen das Wasser ein,
und lassen sich darin erweichen.

In dieses Geschlecht gehören zuförderst –
so auffallend es auch auf den ersten Blick
scheinen muß – manche farbige Edelsteine,
(Argilo-gemmes), deren einige, wie ihre
genaueste Analyse gelehrt hat, fast aus bloßem
Thone bestehen, der auf eine unbegreifliche
Weise zu so ausnehmend harten, durchsichti-
gen, feurigen, edlen Steinalten verbunden
ist (§. 240. S. 537).

1. Chrysoberyll. Cymophane.

Meist aus dem Weingelben ins Spargel-
grüne opalisirt ins Blaue; durchsichtig glas-
glänzend; muscheliger Bruch; meist ungeformt
in Körnern. selten crystallisirt als achtseitige
Säule mit dergleichen Endspitze. Gewicht =
3710. Gehalt (nach Klaproth) = 71,50 Thon-
erde, 18 Kieselerde, 6 Kalkerde, 1,50 Eisen-
kalk. Fundort Brasilien.

2. Saphir. Télésie.

Meist blau in mancherley Abstufungen; bis
ins Weiße (Luxsaphir) und zuweilen gar wein-
gelb*), wozu vielleicht mancher so genannte

*) Manchmahl sogar gelb und blau am gleichen
Stücke: s. z. B. im Inventaire des diamans de la
couronne
ꝛc. imprimé par ordre de l'Assemblée na-
tionale
. Par. 1791 8. T. I. p. 200. n. 4. Un
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[567/0587] und manche derselben saugen das Wasser ein, und lassen sich darin erweichen. In dieses Geschlecht gehören zuförderst – so auffallend es auch auf den ersten Blick scheinen muß – manche farbige Edelsteine, (Argilo-gemmes), deren einige, wie ihre genaueste Analyse gelehrt hat, fast aus bloßem Thone bestehen, der auf eine unbegreifliche Weise zu so ausnehmend harten, durchsichti- gen, feurigen, edlen Steinalten verbunden ist (§. 240. S. 537). 1. Chrysoberyll. Cymophane. Meist aus dem Weingelben ins Spargel- grüne opalisirt ins Blaue; durchsichtig glas- glänzend; muscheliger Bruch; meist ungeformt in Körnern. selten crystallisirt als achtseitige Säule mit dergleichen Endspitze. Gewicht = 3710. Gehalt (nach Klaproth) = 71,50 Thon- erde, 18 Kieselerde, 6 Kalkerde, 1,50 Eisen- kalk. Fundort Brasilien. 2. Saphir. Télésie. Meist blau in mancherley Abstufungen; bis ins Weiße (Luxsaphir) und zuweilen gar wein- gelb *), wozu vielleicht mancher so genannte *) Manchmahl sogar gelb und blau am gleichen Stücke: s. z. B. im Inventaire des diamans de la couronne ꝛc. imprimé par ordre de l'Assemblée na- tionale. Par. 1791 8. T. I. p. 200. n. 4. „Un saphir d'orient –couleur saphir des deux bouts, et topaze au milieu.“

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/587>, abgerufen am 28.04.2024.