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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Das Uferaas lebt einige Jahre lang als Larve
im Wasser. Nach dieser Zeit kommen mitten
im Sommer binnen wenigen Tagen in manchen
Gegenden Millionen der vollkommen ausgebil-
deten Thiere mit einem Mahle aus dem Wasser
hervor geflogen, die sich auch alsdann, gegen die
Weise anderer Insecten, erst nochmahls häuten
müssen; überhaupt aber diesen ihren vollkomme-
nern Zustand meist nur kurze Zeit, oft nur we-
nige Stunden genießen.

1. +. Vulgata. E. cauda triseta, alis nebuloso-
maculatis
.

Sulzers Kennz. tab. 17. fig. 103.

P. Collinson in philos. Transact. N. 481.
tab. 2. fig. 2. 3. 4. p. 329 sq.

Das Weibchen legt ein eyförmiges Klümpchen,
das aus sehr vielen Eyerchen zusammen gesetzt ist.

2. +. Horaria. E. cauda biseta, alis albis
margine crassiore nigricantibus
.

Swammerdam Bibl. nat. tab. 13. fig. 13.

48. Phryganea. Frühlingsfliege. (Engl.
caddice, water-moth.) Os edentulum
palpis
4. Ocelli 3. Antennae thorace
longiores. Alae incumbentes, inferio-
ribus plicatis.

Die Larven die sich ebenfalls im Wasser auf-
halten, werden besonders durch die theils sehr
künstlichen (meist cylindrischen theils aber auch
vierkantigen) Hülsen merkwürdig, die sie sich ver-
fertigen, und die sie, fast wie die Schnecken ihr
Haus, mit sich herum schleppen. Manche machen
diese Gehäuse aus Schilfstückchen, andere aus
Gras, aus Sandkörnchen, aus kleinen Steinchen,
andere aus kleinen Flußschneckchen u. s. w.

Das Uferaas lebt einige Jahre lang als Larve
im Wasser. Nach dieser Zeit kommen mitten
im Sommer binnen wenigen Tagen in manchen
Gegenden Millionen der vollkommen ausgebil-
deten Thiere mit einem Mahle aus dem Wasser
hervor geflogen, die sich auch alsdann, gegen die
Weise anderer Insecten, erst nochmahls häuten
müssen; überhaupt aber diesen ihren vollkomme-
nern Zustand meist nur kurze Zeit, oft nur we-
nige Stunden genießen.

1. †. Vulgata. E. cauda triseta, alis nebuloso-
maculatis
.

Sulzers Kennz. tab. 17. fig. 103.

P. Collinson in philos. Transact. N. 481.
tab. 2. fig. 2. 3. 4. p. 329 sq.

Das Weibchen legt ein eyförmiges Klümpchen,
das aus sehr vielen Eyerchen zusammen gesetzt ist.

2. †. Horaria. E. cauda biseta, alis albis
margine crassiore nigricantibus
.

Swammerdam Bibl. nat. tab. 13. fig. 13.

48. Phryganea. Frühlingsfliege. (Engl.
caddice, water-moth.) Os edentulum
palpis
4. Ocelli 3. Antennae thorace
longiores. Alae incumbentes, inferio-
ribus plicatis.

Die Larven die sich ebenfalls im Wasser auf-
halten, werden besonders durch die theils sehr
künstlichen (meist cylindrischen theils aber auch
vierkantigen) Hülsen merkwürdig, die sie sich ver-
fertigen, und die sie, fast wie die Schnecken ihr
Haus, mit sich herum schleppen. Manche machen
diese Gehäuse aus Schilfstückchen, andere aus
Gras, aus Sandkörnchen, aus kleinen Steinchen,
andere aus kleinen Flußschneckchen u. s. w.

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[378/0402] Das Uferaas lebt einige Jahre lang als Larve im Wasser. Nach dieser Zeit kommen mitten im Sommer binnen wenigen Tagen in manchen Gegenden Millionen der vollkommen ausgebil- deten Thiere mit einem Mahle aus dem Wasser hervor geflogen, die sich auch alsdann, gegen die Weise anderer Insecten, erst nochmahls häuten müssen; überhaupt aber diesen ihren vollkomme- nern Zustand meist nur kurze Zeit, oft nur we- nige Stunden genießen. 1. †. Vulgata. E. cauda triseta, alis nebuloso- maculatis. Sulzers Kennz. tab. 17. fig. 103. P. Collinson in philos. Transact. N. 481. tab. 2. fig. 2. 3. 4. p. 329 sq. Das Weibchen legt ein eyförmiges Klümpchen, das aus sehr vielen Eyerchen zusammen gesetzt ist. 2. †. Horaria. E. cauda biseta, alis albis margine crassiore nigricantibus. Swammerdam Bibl. nat. tab. 13. fig. 13. 48. Phryganea. Frühlingsfliege. (Engl. caddice, water-moth.) Os edentulum palpis 4. Ocelli 3. Antennae thorace longiores. Alae incumbentes, inferio- ribus plicatis. Die Larven die sich ebenfalls im Wasser auf- halten, werden besonders durch die theils sehr künstlichen (meist cylindrischen theils aber auch vierkantigen) Hülsen merkwürdig, die sie sich ver- fertigen, und die sie, fast wie die Schnecken ihr Haus, mit sich herum schleppen. Manche machen diese Gehäuse aus Schilfstückchen, andere aus Gras, aus Sandkörnchen, aus kleinen Steinchen, andere aus kleinen Flußschneckchen u. s. w.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/402>, abgerufen am 29.04.2024.