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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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nig durchscheinend; meist blätteriger Bruch; gibt
grünlichgrauen Strich. Gewicht = von 3600
bis 3900. Gibt, wenn sie angehaucht wird,
den eigenen Thongeruch von sich.

Als besondere Arten verdienen angemerkt zu
werden:

1) gemeine Hornblende (Fr. roche de corne
striee
).

Theils stralig, büschelförmig etc. Eins der
weitest verbreiteten ältesten Fossilien auf unserem
Planeten; das einen der gemeinsten Gemengtheile
vielen Aftergranits ausmacht; sich aber auch
theils in Flözgebirgen von neuerer Entstehung
findet*).

2) Hornblendeschiefer.

Meist mit kurzen durcheinander laufenden strah-
ligen Fasern; in scheibenförmigen Bruchstücken.

3) Basaltische Hornblende.

Meist in kurzen sechs- oder achtseitigen Säu-
len, die theils tafelartig, und mit zwey oder
drey Endflächen zugeschärft oder zugespitzt sind.
Meist eingewachsen in Basalt und Tuffwacke;
auch eingemengt in Laven.

*) So besitzt z. B. das hiesige akademische Museum
unter den wichtigen mineralogischen Geschenken des
Hrn. Baron von Asch, eine merkwürdige hierher
gehörige Seltenheit, nähmlich versteinte Seecon-
chylien, zumahl Mytiliten, Telliniten etc. von
Kertsch in der Krimm, die noch ihre (freylich schon
in Verwitterung übergegangene) Schaale haben,
und deren ganze Höhlung mit langstrahliger, stark
glänzender, grünlichschwarzer Hornblende dicht
ausgefüllt ist.

nig durchscheinend; meist blätteriger Bruch; gibt
grünlichgrauen Strich. Gewicht = von 3600
bis 3900. Gibt, wenn sie angehaucht wird,
den eigenen Thongeruch von sich.

Als besondere Arten verdienen angemerkt zu
werden:

1) gemeine Hornblende (Fr. roche de corne
striée
).

Theils stralig, büschelförmig ꝛc. Eins der
weitest verbreiteten ältesten Fossilien auf unserem
Planeten; das einen der gemeinsten Gemengtheile
vielen Aftergranits ausmacht; sich aber auch
theils in Flözgebirgen von neuerer Entstehung
findet*).

2) Hornblendeschiefer.

Meist mit kurzen durcheinander laufenden strah-
ligen Fasern; in scheibenförmigen Bruchstücken.

3) Basaltische Hornblende.

Meist in kurzen sechs- oder achtseitigen Säu-
len, die theils tafelartig, und mit zwey oder
drey Endflächen zugeschärft oder zugespitzt sind.
Meist eingewachsen in Basalt und Tuffwacke;
auch eingemengt in Laven.

*) So besitzt z. B. das hiesige akademische Museum
unter den wichtigen mineralogischen Geschenken des
Hrn. Baron von Asch, eine merkwürdige hierher
gehörige Seltenheit, nähmlich versteinte Seecon-
chylien, zumahl Mytiliten, Telliniten ꝛc. von
Kertsch in der Krimm, die noch ihre (freylich schon
in Verwitterung übergegangene) Schaale haben,
und deren ganze Höhlung mit langstrahliger, stark
glänzender, grünlichschwarzer Hornblende dicht
ausgefüllt ist.
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[580/0604] nig durchscheinend; meist blätteriger Bruch; gibt grünlichgrauen Strich. Gewicht = von 3600 bis 3900. Gibt, wenn sie angehaucht wird, den eigenen Thongeruch von sich. Als besondere Arten verdienen angemerkt zu werden: 1) gemeine Hornblende (Fr. roche de corne striée). Theils stralig, büschelförmig ꝛc. Eins der weitest verbreiteten ältesten Fossilien auf unserem Planeten; das einen der gemeinsten Gemengtheile vielen Aftergranits ausmacht; sich aber auch theils in Flözgebirgen von neuerer Entstehung findet *). 2) Hornblendeschiefer. Meist mit kurzen durcheinander laufenden strah- ligen Fasern; in scheibenförmigen Bruchstücken. 3) Basaltische Hornblende. Meist in kurzen sechs- oder achtseitigen Säu- len, die theils tafelartig, und mit zwey oder drey Endflächen zugeschärft oder zugespitzt sind. Meist eingewachsen in Basalt und Tuffwacke; auch eingemengt in Laven. *) So besitzt z. B. das hiesige akademische Museum unter den wichtigen mineralogischen Geschenken des Hrn. Baron von Asch, eine merkwürdige hierher gehörige Seltenheit, nähmlich versteinte Seecon- chylien, zumahl Mytiliten, Telliniten ꝛc. von Kertsch in der Krimm, die noch ihre (freylich schon in Verwitterung übergegangene) Schaale haben, und deren ganze Höhlung mit langstrahliger, stark glänzender, grünlichschwarzer Hornblende dicht ausgefüllt ist.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/604>, abgerufen am 08.06.2024.