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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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3. Tajassu, das Nabelschwein, Visamschwein,
(Pecari, Pakira). S. cauda nulla, folliculo moschife-
ro ad extremum dorsi.

v. Schreber tab. 325.

Herdenweise in den wärmern Gegenden von Süd-
amerika. Wird höchstens nur 60 Pfund schwer.

4. Babirussa,*) S. dentibus laniariis superioribus ma-
ximis, parallelis retrorsum arcuatis.

v. Schreber tab. 328.

Zumahl auf den Moluckischen Inseln. Lebt am Was-
ser, kann sehr geschickt selbst nach ziemlich entlegenen
Inseln schwimmen. Es hält schwer, zu bestimmen, wo-
zu ihm die fast zirkelförmigen großen Eckzähne des
Oberkiefers dienen mögen? beym Weibchen sind sie weit
kleiner.

38. Tapir. Dentes primores utrinque 6; laniarii
4; palmae ungulis 4, plantae ungulis 3
.

1. Americanus, der Tapir, Anta.

v. Schreber. tab. 319.

Das größte Landthier in Süd-Amerika, von der
Statur eines mittelmäßigen Ochsen, Kopf und Schen-
kel sind ungefähr wie beym Schwein; die Oberlippe
zugespitzt und sehr beweglich. Gewöhnlich setzt sich's auf
die Hinterfüße wie ein Hund. Geht gern ins Wasser,
schwimmt sehr gut etc.

39. Elephas. Elephant. Proboscis longissima,
prehensilis; dentes
primores superiores exserti.

1. Asiaticus, E capite elongato, fronte concava, auri-
culis minoribus, dentium molarium corona lineis
un-
dulatis parallelis
distincta.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. B.

Im südlichen Asien, vorzüglich auf Ceilon. Ist das
größte von allen Landthieren, wird wohl 15 Fuß hoch,
und wiegt im zwanzigsten Jahre auf 7000 Pfund Sei-
ne auf dem Rücken fast Daumens dicke Haut ist doch
selbst gegen Insectenstiche empfindlich; gewöhnlich von
grauer Farbe. Das Hauptorgan des Elephanten ist
sein Rüssel, der ihm zum Athemhohlen, zum äußerst
feinen Geruch, zum Wasserschöpfen, sein Futter damit
zu fassen und ins Maul zu stecken, und zu vielerley
andern Verrichtungen, statt der Hände dient. Er kann

*) Baba heißt auf Malayisch das Schwein, russa, der Hirsch.

3. Tajassu, das Nabelschwein, Visamschwein,
(Pecari, Pakira). S. cauda nulla, folliculo moschife-
ro ad extremum dorsi.

v. Schreber tab. 325.

Herdenweise in den wärmern Gegenden von Süd-
amerika. Wird höchstens nur 60 Pfund schwer.

4. Babirussa,*) S. dentibus laniariis superioribus ma-
ximis, parallelis retrorsum arcuatis.

v. Schreber tab. 328.

Zumahl auf den Moluckischen Inseln. Lebt am Was-
ser, kann sehr geschickt selbst nach ziemlich entlegenen
Inseln schwimmen. Es hält schwer, zu bestimmen, wo-
zu ihm die fast zirkelförmigen großen Eckzähne des
Oberkiefers dienen mögen? beym Weibchen sind sie weit
kleiner.

38. Tapir. Dentes primores utrinque 6; laniarii
4; palmae ungulis 4, plantae ungulis 3
.

1. Americanus, der Tapir, Anta.

v. Schreber. tab. 319.

Das größte Landthier in Süd-Amerika, von der
Statur eines mittelmäßigen Ochsen, Kopf und Schen-
kel sind ungefähr wie beym Schwein; die Oberlippe
zugespitzt und sehr beweglich. Gewöhnlich setzt sich's auf
die Hinterfüße wie ein Hund. Geht gern ins Wasser,
schwimmt sehr gut ꝛc.

39. Elephas. Elephant. Proboscis longissima,
prehensilis; dentes
primores superiores exserti.

1. Asiaticus, E capite elongato, fronte concava, auri-
culis minoribus, dentium molarium corona lineis
un-
dulatis parallelis
distincta.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. B.

Im südlichen Asien, vorzüglich auf Ceilon. Ist das
größte von allen Landthieren, wird wohl 15 Fuß hoch,
und wiegt im zwanzigsten Jahre auf 7000 Pfund Sei-
ne auf dem Rücken fast Daumens dicke Haut ist doch
selbst gegen Insectenstiche empfindlich; gewöhnlich von
grauer Farbe. Das Hauptorgan des Elephanten ist
sein Rüssel, der ihm zum Athemhohlen, zum äußerst
feinen Geruch, zum Wasserschöpfen, sein Futter damit
zu fassen und ins Maul zu stecken, und zu vielerley
andern Verrichtungen, statt der Hände dient. Er kann

*) Baba heißt auf Malayisch das Schwein, russa, der Hirsch.
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[97/0116] 3. Tajassu, das Nabelschwein, Visamschwein, (Pecari, Pakira). S. cauda nulla, folliculo moschife- ro ad extremum dorsi. v. Schreber tab. 325. Herdenweise in den wärmern Gegenden von Süd- amerika. Wird höchstens nur 60 Pfund schwer. 4. Babirussa, *) S. dentibus laniariis superioribus ma- ximis, parallelis retrorsum arcuatis. v. Schreber tab. 328. Zumahl auf den Moluckischen Inseln. Lebt am Was- ser, kann sehr geschickt selbst nach ziemlich entlegenen Inseln schwimmen. Es hält schwer, zu bestimmen, wo- zu ihm die fast zirkelförmigen großen Eckzähne des Oberkiefers dienen mögen? beym Weibchen sind sie weit kleiner. 38. Tapir. Dentes primores utrinque 6; laniarii 4; palmae ungulis 4, plantae ungulis 3. 1. Americanus, der Tapir, Anta. v. Schreber. tab. 319. Das größte Landthier in Süd-Amerika, von der Statur eines mittelmäßigen Ochsen, Kopf und Schen- kel sind ungefähr wie beym Schwein; die Oberlippe zugespitzt und sehr beweglich. Gewöhnlich setzt sich's auf die Hinterfüße wie ein Hund. Geht gern ins Wasser, schwimmt sehr gut ꝛc. 39. Elephas. Elephant. Proboscis longissima, prehensilis; dentes primores superiores exserti. 1. Asiaticus, E capite elongato, fronte concava, auri- culis minoribus, dentium molarium corona lineis un- dulatis parallelis distincta. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 19. fig. B. Im südlichen Asien, vorzüglich auf Ceilon. Ist das größte von allen Landthieren, wird wohl 15 Fuß hoch, und wiegt im zwanzigsten Jahre auf 7000 Pfund Sei- ne auf dem Rücken fast Daumens dicke Haut ist doch selbst gegen Insectenstiche empfindlich; gewöhnlich von grauer Farbe. Das Hauptorgan des Elephanten ist sein Rüssel, der ihm zum Athemhohlen, zum äußerst feinen Geruch, zum Wasserschöpfen, sein Futter damit zu fassen und ins Maul zu stecken, und zu vielerley andern Verrichtungen, statt der Hände dient. Er kann *) Baba heißt auf Malayisch das Schwein, russa, der Hirsch.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/116>, abgerufen am 02.05.2024.