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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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die Puppe braun, cylindrisch. Das vollkom-
mene Insect hat bey einigen Geschlechtern
einen spitzigen harten Saugestachel, bey andern
einen weichen Schlurfrüssel, bey noch andern
bloß eine einfache Mündung u. s. w. Einige,
Gattungen gebähren lebendige Junge.

64. Oestrus*). Bremse. Os apertura
simplex. Palpi duo, biatriculati, apice
orbiculares in depressione oris utrin-
que siti.

Bey den zunächst benannten Gattungen legt
das Weibchen seine Eyer in die Haut der leben-
digen Thiere, wodurch gleichsam eine Art von Fon-
tanell (die so genannte Dasselbeule) entsteht, in
welchem sich die Larve (der Engerling) ernährt.

1. +. Bovis. die Ochsenbremse. (Engl. the
gad-fly, breeze.
) O. alis immaculatis
fuscis, abdomine fascia atra media: apice
pilis fulvo-flavis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 1. 2.

**) aus einem bewundernswürdigen Zuge von vielen
tausend dicht an einander kriechenden, kaum
einen halben Zoll langen Maden von Insecten
dieser Ordnung (- etwa von Tipulis oder
Asilis -). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl
12 Ellen lang, Hande breit und Daumens hoch,
und zieht so in Wäldern an feuchten Gegenden
im Sommer in größter, regelmäßigster Ordnung
umher.
*) Die bisher ganz verworrene Naturgeschichte dieses
merkwürdigen Geschlechts, ist nun durch den vor-
trefflichen Veterinararzt, Hrn. Bracy Clark auf-
gehellt. - s. dess. meisterhaften Observations on
the genus oestrus
; im III. B. der Transactions
of the Linnean Society
, p
. 289. u. f.

**),
die Puppe braun, cylindrisch. Das vollkom-
mene Insect hat bey einigen Geschlechtern
einen spitzigen harten Saugestachel, bey andern
einen weichen Schlurfrüssel, bey noch andern
bloß eine einfache Mündung u. s. w. Einige,
Gattungen gebähren lebendige Junge.

64. Oestrus*). Bremse. Os apertura
simplex. Palpi duo, biatriculati, apice
orbiculares in depressione oris utrin-
que siti.

Bey den zunächst benannten Gattungen legt
das Weibchen seine Eyer in die Haut der leben-
digen Thiere, wodurch gleichsam eine Art von Fon-
tanell (die so genannte Dasselbeule) entsteht, in
welchem sich die Larve (der Engerling) ernährt.

1. †. Bovis. die Ochsenbremse. (Engl. the
gad-fly, breeze.
) O. alis immaculatis
fuscis, abdomine fascia atra media: apice
pilis fulvo-flavis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 1. 2.

**) aus einem bewundernswürdigen Zuge von vielen
tausend dicht an einander kriechenden, kaum
einen halben Zoll langen Maden von Insecten
dieser Ordnung (– etwa von Tipulis oder
Asilis –). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl
12 Ellen lang, Hande breit und Daumens hoch,
und zieht so in Wäldern an feuchten Gegenden
im Sommer in größter, regelmäßigster Ordnung
umher.
*) Die bisher ganz verworrene Naturgeschichte dieses
merkwürdigen Geschlechts, ist nun durch den vor-
trefflichen Veterinararzt, Hrn. Bracy Clark auf-
gehellt. – s. dess. meisterhaften Observations on
the genus oestrus
; im III. B. der Transactions
of the Linnean Society
, p
. 289. u. f.
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[406/0428] **), die Puppe braun, cylindrisch. Das vollkom- mene Insect hat bey einigen Geschlechtern einen spitzigen harten Saugestachel, bey andern einen weichen Schlurfrüssel, bey noch andern bloß eine einfache Mündung u. s. w. Einige, Gattungen gebähren lebendige Junge. 64. Oestrus *). Bremse. Os apertura simplex. Palpi duo, biatriculati, apice orbiculares in depressione oris utrin- que siti. Bey den zunächst benannten Gattungen legt das Weibchen seine Eyer in die Haut der leben- digen Thiere, wodurch gleichsam eine Art von Fon- tanell (die so genannte Dasselbeule) entsteht, in welchem sich die Larve (der Engerling) ernährt. 1. †. Bovis. die Ochsenbremse. (Engl. the gad-fly, breeze.) O. alis immaculatis fuscis, abdomine fascia atra media: apice pilis fulvo-flavis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 1. 2. **) aus einem bewundernswürdigen Zuge von vielen tausend dicht an einander kriechenden, kaum einen halben Zoll langen Maden von Insecten dieser Ordnung (– etwa von Tipulis oder Asilis –). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl 12 Ellen lang, Hande breit und Daumens hoch, und zieht so in Wäldern an feuchten Gegenden im Sommer in größter, regelmäßigster Ordnung umher. *) Die bisher ganz verworrene Naturgeschichte dieses merkwürdigen Geschlechts, ist nun durch den vor- trefflichen Veterinararzt, Hrn. Bracy Clark auf- gehellt. – s. dess. meisterhaften Observations on the genus oestrus; im III. B. der Transactions of the Linnean Society, p. 289. u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/428>, abgerufen am 26.04.2024.