Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

Bild:
<< vorherige Seite

Kochens wird so lange gerührt, bis keine Klumpen mehr zu
bemerken sind und ein wässeriger Brei entstanden ist. Diesem
Terpentinbrei werden 4 bis 6 Liter wässerige Schellack-
lösung beigegeben und die ganze Menge nach Zusatz von
1 Kilogramm Blanc fix tüchtig geknetet. Bei diesem Ver-
fahren ist ein Leim- oder Stärkezusatz nicht erforderlich.

Nach einer anderen Angabe wird Paraffinbuntpapier
wie folgt hergestellt:

1. Mischung für wasserdichtes Buntpapier, welches mit
Steinglätte oder Friction behandelt wird:

50 Kilogramm Farbe,
10 " Wasser,
4 " Leim, welcher vorher in
4 " Wasser gelöst wurde, sodann
5 Paraffin,
5 " Glättwachsseife.
2. Mischung für wasserdichte Photographiecartons:
20 Kilogramm Farbe,
3 " Leim, welcher vorher in
6 " Wasser gelöst wurde, sodann
2 " Paraffin.

Der Farbe, welche gut gemischt und gut geleimt sein
muß, setzt man zunächst das Paraffin zu; die Mischung läßt
sich mit der Hand wie mit der Maschine gut streichen, ist
geschmeidig und bricht nicht, wie es bei anderen Bunt-
papiersorten vorkommt, wenn man etwas viel Farbe auf-
gestrichen hat. Wenn man den matten, stumpfen Farben-
anstrich mit einem Tuche überwischt, bekommt er schönen
Glanz; überhaupt bekommt dieses Papier mehr Glanz als
andere Buntpapiere.

Zieht man das Paraffinbuntpapier durch Wasser, so
bekommt es nach dem Trocknen seinen Glanz wieder, ein
Umstand, der auch für Photographiecartons von Werth ist.
Wenn eine Karte mit Kleister u. dgl. befleckt ist, braucht
man sie nur abzuwaschen, um ihr ihre frühere Beschaffen-
heit wieder zu geben. Das Paraffin kann man ohne Schaden
mit allen Farben mischen. Je länger das Papier liegt, desto
haltbarer wird auf demselben die Farbe.



Kochens wird so lange geruͤhrt, bis keine Klumpen mehr zu
bemerken sind und ein waͤsseriger Brei entstanden ist. Diesem
Terpentinbrei werden 4 bis 6 Liter waͤsserige Schellack-
loͤsung beigegeben und die ganze Menge nach Zusatz von
1 Kilogramm Blanc fix tuͤchtig geknetet. Bei diesem Ver-
fahren ist ein Leim- oder Staͤrkezusatz nicht erforderlich.

Nach einer anderen Angabe wird Paraffinbuntpapier
wie folgt hergestellt:

1. Mischung fuͤr wasserdichtes Buntpapier, welches mit
Steinglaͤtte oder Friction behandelt wird:

50 Kilogramm Farbe,
10 〃 Wasser,
4 〃 Leim, welcher vorher in
4 〃 Wasser geloͤst wurde, sodann
5 𰀾 Paraffin,
5 〃 Glaͤttwachsseife.
2. Mischung fuͤr wasserdichte Photographiecartons:
20 Kilogramm Farbe,
3 〃 Leim, welcher vorher in
6 〃 Wasser geloͤst wurde, sodann
2 〃 Paraffin.

Der Farbe, welche gut gemischt und gut geleimt sein
muß, setzt man zunaͤchst das Paraffin zu; die Mischung laͤßt
sich mit der Hand wie mit der Maschine gut streichen, ist
geschmeidig und bricht nicht, wie es bei anderen Bunt-
papiersorten vorkommt, wenn man etwas viel Farbe auf-
gestrichen hat. Wenn man den matten, stumpfen Farben-
anstrich mit einem Tuche uͤberwischt, bekommt er schoͤnen
Glanz; uͤberhaupt bekommt dieses Papier mehr Glanz als
andere Buntpapiere.

Zieht man das Paraffinbuntpapier durch Wasser, so
bekommt es nach dem Trocknen seinen Glanz wieder, ein
Umstand, der auch fuͤr Photographiecartons von Werth ist.
Wenn eine Karte mit Kleister u. dgl. befleckt ist, braucht
man sie nur abzuwaschen, um ihr ihre fruͤhere Beschaffen-
heit wieder zu geben. Das Paraffin kann man ohne Schaden
mit allen Farben mischen. Je laͤnger das Papier liegt, desto
haltbarer wird auf demselben die Farbe.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0148" n="139"/>
Kochens wird so lange geru&#x0364;hrt, bis keine Klumpen mehr
                             zu<lb/>
bemerken sind und ein wa&#x0364;sseriger Brei entstanden ist.
                             Diesem<lb/>
Terpentinbrei werden 4 bis 6 Liter wa&#x0364;sserige
                             Schellack-<lb/>
lo&#x0364;sung beigegeben und die ganze Menge nach Zusatz
                             von<lb/>
1 Kilogramm Blanc fix tu&#x0364;chtig geknetet. Bei diesem
                             Ver-<lb/>
fahren ist ein Leim- oder Sta&#x0364;rkezusatz nicht
                             erforderlich.</p><lb/>
            <p>Nach einer anderen Angabe wird Paraffinbuntpapier<lb/>
wie folgt
                             hergestellt:</p><lb/>
            <p>1. Mischung fu&#x0364;r wasserdichtes Buntpapier, welches
                             mit<lb/>
Steingla&#x0364;tte oder Friction behandelt wird:</p><lb/>
            <p>50 Kilogramm Farbe,<lb/>
10 &#x3003; Wasser,<lb/>
4 &#x3003; Leim, welcher
                             vorher in<lb/>
4 &#x3003; Wasser gelo&#x0364;st wurde, sodann<lb/>
5
                             &#x3003E; Paraffin,<lb/>
5 &#x3003; Gla&#x0364;ttwachsseife.<lb/>
2.
                             Mischung fu&#x0364;r wasserdichte Photographiecartons:<lb/>
20 Kilogramm
                             Farbe,<lb/>
3 &#x3003; Leim, welcher vorher in<lb/>
6 &#x3003; Wasser
                             gelo&#x0364;st wurde, sodann<lb/>
2 &#x3003; Paraffin.</p><lb/>
            <p>Der Farbe, welche gut gemischt und gut geleimt sein<lb/>
muß, setzt man
                             zuna&#x0364;chst das Paraffin zu; die Mischung la&#x0364;ßt<lb/>
sich mit
                             der Hand wie mit der Maschine gut streichen, ist<lb/>
geschmeidig und
                             bricht nicht, wie es bei anderen Bunt-<lb/>
papiersorten vorkommt, wenn
                             man etwas viel Farbe auf-<lb/>
gestrichen hat. Wenn man den matten,
                             stumpfen Farben-<lb/>
anstrich mit einem Tuche u&#x0364;berwischt,
                             bekommt er scho&#x0364;nen<lb/>
Glanz; u&#x0364;berhaupt bekommt dieses
                             Papier mehr Glanz als<lb/>
andere Buntpapiere.</p><lb/>
            <p>Zieht man das Paraffinbuntpapier durch Wasser, so<lb/>
bekommt es nach dem
                             Trocknen seinen Glanz wieder, ein<lb/>
Umstand, der auch fu&#x0364;r
                             Photographiecartons von Werth ist.<lb/>
Wenn eine Karte mit Kleister u.
                             dgl. befleckt ist, braucht<lb/>
man sie nur abzuwaschen, um ihr ihre
                             fru&#x0364;here Beschaffen-<lb/>
heit wieder zu geben. Das Paraffin kann
                             man ohne Schaden<lb/>
mit allen Farben mischen. Je la&#x0364;nger das
                             Papier liegt, desto<lb/>
haltbarer wird auf demselben die Farbe.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[139/0148] Kochens wird so lange geruͤhrt, bis keine Klumpen mehr zu bemerken sind und ein waͤsseriger Brei entstanden ist. Diesem Terpentinbrei werden 4 bis 6 Liter waͤsserige Schellack- loͤsung beigegeben und die ganze Menge nach Zusatz von 1 Kilogramm Blanc fix tuͤchtig geknetet. Bei diesem Ver- fahren ist ein Leim- oder Staͤrkezusatz nicht erforderlich. Nach einer anderen Angabe wird Paraffinbuntpapier wie folgt hergestellt: 1. Mischung fuͤr wasserdichtes Buntpapier, welches mit Steinglaͤtte oder Friction behandelt wird: 50 Kilogramm Farbe, 10 〃 Wasser, 4 〃 Leim, welcher vorher in 4 〃 Wasser geloͤst wurde, sodann 5 𰀾 Paraffin, 5 〃 Glaͤttwachsseife. 2. Mischung fuͤr wasserdichte Photographiecartons: 20 Kilogramm Farbe, 3 〃 Leim, welcher vorher in 6 〃 Wasser geloͤst wurde, sodann 2 〃 Paraffin. Der Farbe, welche gut gemischt und gut geleimt sein muß, setzt man zunaͤchst das Paraffin zu; die Mischung laͤßt sich mit der Hand wie mit der Maschine gut streichen, ist geschmeidig und bricht nicht, wie es bei anderen Bunt- papiersorten vorkommt, wenn man etwas viel Farbe auf- gestrichen hat. Wenn man den matten, stumpfen Farben- anstrich mit einem Tuche uͤberwischt, bekommt er schoͤnen Glanz; uͤberhaupt bekommt dieses Papier mehr Glanz als andere Buntpapiere. Zieht man das Paraffinbuntpapier durch Wasser, so bekommt es nach dem Trocknen seinen Glanz wieder, ein Umstand, der auch fuͤr Photographiecartons von Werth ist. Wenn eine Karte mit Kleister u. dgl. befleckt ist, braucht man sie nur abzuwaschen, um ihr ihre fruͤhere Beschaffen- heit wieder zu geben. Das Paraffin kann man ohne Schaden mit allen Farben mischen. Je laͤnger das Papier liegt, desto haltbarer wird auf demselben die Farbe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-07-22T15:09:30Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Marc Kuse: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-07-22T15:09:30Z)
Thomas Gloning: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-07-22T15:09:30Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • langes s (ſ): als s transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/148
Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/148>, abgerufen am 03.05.2024.