in verschiedener Art, durch musivisches Aneinanderreihen von Eisen- platten, die nun allgemach grösser gebildet werden, oder auch durch Aufnieten einer grösseren Platte auf die Brustseite, an welche auch die Schwert- und Dolchkette befestigt wird. Bei allen diesen Ver- stärkungen bildet noch der Lentner den Träger. (Fig. 151.) Erst um 1380 erscheint die selbständige Brustplatte, halbkugelförmig, mit stark geschweiftem Oberrande, welche über die Schultern und in der Leibesmitte angeschnallt ist; zunächst reiht sich an dieselbe ein
[Abbildung]
Fig. 152.
Der Roland von Ragusa. Steinskulptur von 1423. Die geschiftete Plattenbrust hat noch die Form des Lentners. Italienisch. Nach einer Zeichnung des Verfassers.
[Abbildung]
Fig. 153.
Kriegsknecht im Harnischröckchen aus einem Altar- bilde der Auferstehung Christi in der Kunstsammlung des Chorherrn- stiftes Klosterneuburg von 1476.
Rückenstück. Das alles verändert den allgemeinen Charakter des Harnisches nur wenig, denn noch besitzt der Helm die weite Brünne,
I. Die Schutzwaffen.
in verschiedener Art, durch musivisches Aneinanderreihen von Eisen- platten, die nun allgemach gröſser gebildet werden, oder auch durch Aufnieten einer gröſseren Platte auf die Brustseite, an welche auch die Schwert- und Dolchkette befestigt wird. Bei allen diesen Ver- stärkungen bildet noch der Lentner den Träger. (Fig. 151.) Erst um 1380 erscheint die selbständige Brustplatte, halbkugelförmig, mit stark geschweiftem Oberrande, welche über die Schultern und in der Leibesmitte angeschnallt ist; zunächst reiht sich an dieselbe ein
[Abbildung]
Fig. 152.
Der Roland von Ragusa. Steinskulptur von 1423. Die geschiftete Plattenbrust hat noch die Form des Lentners. Italienisch. Nach einer Zeichnung des Verfassers.
[Abbildung]
Fig. 153.
Kriegsknecht im Harnischröckchen aus einem Altar- bilde der Auferstehung Christi in der Kunstsammlung des Chorherrn- stiftes Klosterneuburg von 1476.
Rückenstück. Das alles verändert den allgemeinen Charakter des Harnisches nur wenig, denn noch besitzt der Helm die weite Brünne,
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I. Die Schutzwaffen.
in verschiedener Art, durch musivisches Aneinanderreihen von Eisen-
platten, die nun allgemach gröſser gebildet werden, oder auch durch
Aufnieten einer gröſseren Platte auf die Brustseite, an welche auch
die Schwert- und Dolchkette befestigt wird. Bei allen diesen Ver-
stärkungen bildet noch der Lentner den Träger. (Fig. 151.) Erst
um 1380 erscheint die selbständige Brustplatte, halbkugelförmig, mit
stark geschweiftem Oberrande, welche über die Schultern und in der
Leibesmitte angeschnallt ist; zunächst reiht sich an dieselbe ein
[Abbildung Fig. 152. Der Roland von Ragusa. Steinskulptur von 1423.
Die geschiftete Plattenbrust hat noch die Form des Lentners. Italienisch.
Nach einer Zeichnung des Verfassers.]
[Abbildung Fig. 153. Kriegsknecht im Harnischröckchen aus einem Altar-
bilde der Auferstehung Christi in der Kunstsammlung des Chorherrn-
stiftes Klosterneuburg von 1476.]
Rückenstück. Das alles verändert den allgemeinen Charakter des
Harnisches nur wenig, denn noch besitzt der Helm die weite Brünne,
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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/158>, abgerufen am 29.04.2024.
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