Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Beschreibung
telst der Sonnen-Hitze verrauchet (welches wider die
Meynung eines gewissen Autoris; allein man muß
wissen/ daß weil hiesiges Land viel Saltz und Salpeter
bey sich führet/ eine kleine Qvantität Wassers viel
besser Saltz in weniger Zeit giebet als eine grosse) und
in kurtzem vieles Saltz darreichet.

Jn andern Oertern haben sie Saltz-Gruben/ all-
wo durch Hitze der Sonnen das Wasser so eintruck-
net/ daß sie keines Kochens/ sondern einig und allein
des Auffsammlens nöthig haben. Diejenigen nun
welche die Mittel nicht haben solche Becken sich anzu-
schaffen/ oder auch ihr Geld nicht anlegen wollen/
aus Furcht/ es dörffte dergleichen Becken durch lan-
ges Kochen und über dem Feuer stehen gar bald ver-
derben/ nehmen irrdene Töpffe derer sie 10. oder 12.
einer an den andern mit Thon in duppelter Reyhe fest
machen nicht anders als ob sie in einander gemauret
wären; alsdenn machen sie indem darunter befindli-
chen Ofen ein grosses Feuer/ und unterhalten selbi-
ges mit vielen Holtz. Welches ihre gewöhnlichste
Art ist deren sie sich bedienen/ gleichwol aber doch nicht
so viel Saltz und in so kurtzer Zeit bekommen.

Es ist aber sehr fein und weiß durchs gantze Land
(ausgenommen zu Acra) und fürnemlich in Fantin,
allwo es dem Schnee nichtes an Farbe nachgiebet.
Und hiemit habe ichs gethan/ dörffte aber bey gelege-
ner Zeit wenn ich Lust zum Schreiben bekäme/ noch
eines und das andre vom Lande Ardra inskünfftige
eröffnen; unterdessen gebe euch doch keine gewisse
Versicherung darauf/ wol aber daß ich warhafftig
bin der Eurige etc.

Ende des sechszehenden Briefes.
Sie-

Beſchreibung
telſt der Sonnen-Hitze verrauchet (welches wider die
Meynung eines gewiſſen Autoris; allein man muß
wiſſen/ daß weil hieſiges Land viel Saltz und Salpeter
bey ſich fuͤhret/ eine kleine Qvantitaͤt Waſſers viel
beſſer Saltz in weniger Zeit giebet als eine groſſe) und
in kurtzem vieles Saltz darreichet.

Jn andern Oertern haben ſie Saltz-Gruben/ all-
wo durch Hitze der Sonnen das Waſſer ſo eintruck-
net/ daß ſie keines Kochens/ ſondern einig und allein
des Auffſammlens noͤthig haben. Diejenigen nun
welche die Mittel nicht haben ſolche Becken ſich anzu-
ſchaffen/ oder auch ihr Geld nicht anlegen wollen/
aus Furcht/ es doͤrffte dergleichen Becken durch lan-
ges Kochen und uͤber dem Feuer ſtehen gar bald ver-
derben/ nehmen irrdene Toͤpffe derer ſie 10. oder 12.
einer an den andern mit Thon in duppelter Reyhe feſt
machen nicht anders als ob ſie in einander gemauret
waͤren; alsdenn machen ſie indem darunter befindli-
chen Ofen ein groſſes Feuer/ und unterhalten ſelbi-
ges mit vielen Holtz. Welches ihre gewoͤhnlichſte
Art iſt deren ſie ſich bedienen/ gleichwol aber doch nicht
ſo viel Saltz und in ſo kurtzer Zeit bekommen.

Es iſt aber ſehr fein und weiß durchs gantze Land
(ausgenommen zu Acra) und fuͤrnemlich in Fantin,
allwo es dem Schnee nichtes an Farbe nachgiebet.
Und hiemit habe ichs gethan/ doͤrffte aber bey gelege-
ner Zeit wenn ich Luſt zum Schreiben bekaͤme/ noch
eines und das andre vom Lande Ardra inskuͤnfftige
eroͤffnen; unterdeſſen gebe euch doch keine gewiſſe
Verſicherung darauf/ wol aber daß ich warhafftig
bin der Eurige ꝛc.

Ende des ſechszehenden Briefes.
Sie-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0418" n="366"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Be&#x017F;chreibung</hi></fw><lb/>
tel&#x017F;t der Sonnen-Hitze verrauchet (welches wider die<lb/>
Meynung eines gewi&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Autoris;</hi> allein man muß<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en/ daß weil hie&#x017F;iges Land viel Saltz und Salpeter<lb/>
bey &#x017F;ich fu&#x0364;hret/ eine kleine <hi rendition="#aq">Qvanti</hi>ta&#x0364;t Wa&#x017F;&#x017F;ers viel<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er Saltz in weniger Zeit giebet als eine gro&#x017F;&#x017F;e) und<lb/>
in kurtzem vieles Saltz darreichet.</p><lb/>
        <p>Jn andern Oertern haben &#x017F;ie Saltz-Gruben/ all-<lb/>
wo durch Hitze der Sonnen das Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;o eintruck-<lb/>
net/ daß &#x017F;ie keines Kochens/ &#x017F;ondern einig und allein<lb/>
des Auff&#x017F;ammlens no&#x0364;thig haben. Diejenigen nun<lb/>
welche die Mittel nicht haben &#x017F;olche Becken &#x017F;ich anzu-<lb/>
&#x017F;chaffen/ oder auch ihr Geld nicht anlegen wollen/<lb/>
aus Furcht/ es do&#x0364;rffte dergleichen Becken durch lan-<lb/>
ges Kochen und u&#x0364;ber dem Feuer &#x017F;tehen gar bald ver-<lb/>
derben/ nehmen irrdene To&#x0364;pffe derer &#x017F;ie 10. oder 12.<lb/>
einer an den andern mit Thon in duppelter Reyhe fe&#x017F;t<lb/>
machen nicht anders als ob &#x017F;ie in einander gemauret<lb/>
wa&#x0364;ren; alsdenn machen &#x017F;ie indem darunter befindli-<lb/>
chen Ofen ein gro&#x017F;&#x017F;es Feuer/ und unterhalten &#x017F;elbi-<lb/>
ges mit vielen Holtz. Welches ihre gewo&#x0364;hnlich&#x017F;te<lb/>
Art i&#x017F;t deren &#x017F;ie &#x017F;ich bedienen/ gleichwol aber doch nicht<lb/>
&#x017F;o viel Saltz und in &#x017F;o kurtzer Zeit bekommen.</p><lb/>
        <p>Es i&#x017F;t aber &#x017F;ehr fein und weiß durchs gantze Land<lb/>
(ausgenommen zu <hi rendition="#aq">Acra</hi>) und fu&#x0364;rnemlich in <hi rendition="#aq">Fantin,</hi><lb/>
allwo es dem Schnee nichtes an Farbe nachgiebet.<lb/>
Und hiemit habe ichs gethan/ do&#x0364;rffte aber bey gelege-<lb/>
ner Zeit wenn ich Lu&#x017F;t zum Schreiben beka&#x0364;me/ noch<lb/>
eines und das andre vom Lande <hi rendition="#aq">Ardra</hi> insku&#x0364;nfftige<lb/>
ero&#x0364;ffnen; unterde&#x017F;&#x017F;en gebe euch doch keine gewi&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Ver&#x017F;icherung darauf/ wol aber daß ich warhafftig<lb/>
bin der Eurige &#xA75B;c.</p><lb/>
        <trailer> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende des &#x017F;echszehenden Briefes.</hi> </hi> </trailer>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Sie-</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[366/0418] Beſchreibung telſt der Sonnen-Hitze verrauchet (welches wider die Meynung eines gewiſſen Autoris; allein man muß wiſſen/ daß weil hieſiges Land viel Saltz und Salpeter bey ſich fuͤhret/ eine kleine Qvantitaͤt Waſſers viel beſſer Saltz in weniger Zeit giebet als eine groſſe) und in kurtzem vieles Saltz darreichet. Jn andern Oertern haben ſie Saltz-Gruben/ all- wo durch Hitze der Sonnen das Waſſer ſo eintruck- net/ daß ſie keines Kochens/ ſondern einig und allein des Auffſammlens noͤthig haben. Diejenigen nun welche die Mittel nicht haben ſolche Becken ſich anzu- ſchaffen/ oder auch ihr Geld nicht anlegen wollen/ aus Furcht/ es doͤrffte dergleichen Becken durch lan- ges Kochen und uͤber dem Feuer ſtehen gar bald ver- derben/ nehmen irrdene Toͤpffe derer ſie 10. oder 12. einer an den andern mit Thon in duppelter Reyhe feſt machen nicht anders als ob ſie in einander gemauret waͤren; alsdenn machen ſie indem darunter befindli- chen Ofen ein groſſes Feuer/ und unterhalten ſelbi- ges mit vielen Holtz. Welches ihre gewoͤhnlichſte Art iſt deren ſie ſich bedienen/ gleichwol aber doch nicht ſo viel Saltz und in ſo kurtzer Zeit bekommen. Es iſt aber ſehr fein und weiß durchs gantze Land (ausgenommen zu Acra) und fuͤrnemlich in Fantin, allwo es dem Schnee nichtes an Farbe nachgiebet. Und hiemit habe ichs gethan/ doͤrffte aber bey gelege- ner Zeit wenn ich Luſt zum Schreiben bekaͤme/ noch eines und das andre vom Lande Ardra inskuͤnfftige eroͤffnen; unterdeſſen gebe euch doch keine gewiſſe Verſicherung darauf/ wol aber daß ich warhafftig bin der Eurige ꝛc. Ende des ſechszehenden Briefes. Sie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/418
Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/418>, abgerufen am 12.05.2024.