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Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.

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Gleichgewichte fester und flüssiger Körper, nebst der
Acustik, der zweite wird zuerst die Erscheinungen der
Anziehung, die wir bei den Haarröhrchen und in ähn-
lichen Fällen beobachten, und dann die Grundlehren
der Chemie abhandeln, zugleich aber die Lehren von
Wärme und Licht mit möglichster Vollständigkeit um-
fassen, der dritte ist der Electricität, dem Galvanis-
mus, den magnetischen und electromagnetischen Er-
scheinungen gewidmet, und wird auf alles, was die
neuesten Entdeckungen hier Wichtiges gelehrt haben,
Rücksicht nehmen.

Was den Grad der Vorkenntnisse betrifft, welche
ich voraussetze, so glaube ich mit Recht sagen zu
können, daß ich von mathematischen Kenntnissen gar
nichts voraussetze. Daß der Leser dieses Buches ge-
wöhnliche Zahlenrechnungen, die nicht über die Regel
de tri hinausgehen, leicht übersehe und nachzurechnen
wisse, darf ich wohl annehmen; jede Anwendung der
Algebra aber ist völlig vermieden. Nur in dem ein-
zigen Umstande gehe ich über die gewöhnlichen Rechen-
bücher hinaus, daß ich die Decimalbrüche auf die be-
kannte Weise ohne Nenner schreibe, und hieran zu
denken, muß ich den minder geübten Leser bitten.
Kömmt nämlich in einer Zahl eine Abtheilung durch ein
Comma vor, so bedeutet die nächste hinter dem Comma
stehende Zahl Zehntel, die zweite Hunderttel, die dritte

Gleichgewichte feſter und fluͤſſiger Koͤrper, nebſt der
Acuſtik, der zweite wird zuerſt die Erſcheinungen der
Anziehung, die wir bei den Haarroͤhrchen und in aͤhn-
lichen Faͤllen beobachten, und dann die Grundlehren
der Chemie abhandeln, zugleich aber die Lehren von
Waͤrme und Licht mit moͤglichſter Vollſtaͤndigkeit um-
faſſen, der dritte iſt der Electricitaͤt, dem Galvanis-
mus, den magnetiſchen und electromagnetiſchen Er-
ſcheinungen gewidmet, und wird auf alles, was die
neueſten Entdeckungen hier Wichtiges gelehrt haben,
Ruͤckſicht nehmen.

Was den Grad der Vorkenntniſſe betrifft, welche
ich vorausſetze, ſo glaube ich mit Recht ſagen zu
koͤnnen, daß ich von mathematiſchen Kenntniſſen gar
nichts vorausſetze. Daß der Leſer dieſes Buches ge-
woͤhnliche Zahlenrechnungen, die nicht uͤber die Regel
de tri hinausgehen, leicht uͤberſehe und nachzurechnen
wiſſe, darf ich wohl annehmen; jede Anwendung der
Algebra aber iſt voͤllig vermieden. Nur in dem ein-
zigen Umſtande gehe ich uͤber die gewoͤhnlichen Rechen-
buͤcher hinaus, daß ich die Decimalbruͤche auf die be-
kannte Weiſe ohne Nenner ſchreibe, und hieran zu
denken, muß ich den minder geuͤbten Leſer bitten.
Koͤmmt naͤmlich in einer Zahl eine Abtheilung durch ein
Comma vor, ſo bedeutet die naͤchſte hinter dem Comma
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[VII/0013] Gleichgewichte feſter und fluͤſſiger Koͤrper, nebſt der Acuſtik, der zweite wird zuerſt die Erſcheinungen der Anziehung, die wir bei den Haarroͤhrchen und in aͤhn- lichen Faͤllen beobachten, und dann die Grundlehren der Chemie abhandeln, zugleich aber die Lehren von Waͤrme und Licht mit moͤglichſter Vollſtaͤndigkeit um- faſſen, der dritte iſt der Electricitaͤt, dem Galvanis- mus, den magnetiſchen und electromagnetiſchen Er- ſcheinungen gewidmet, und wird auf alles, was die neueſten Entdeckungen hier Wichtiges gelehrt haben, Ruͤckſicht nehmen. Was den Grad der Vorkenntniſſe betrifft, welche ich vorausſetze, ſo glaube ich mit Recht ſagen zu koͤnnen, daß ich von mathematiſchen Kenntniſſen gar nichts vorausſetze. Daß der Leſer dieſes Buches ge- woͤhnliche Zahlenrechnungen, die nicht uͤber die Regel de tri hinausgehen, leicht uͤberſehe und nachzurechnen wiſſe, darf ich wohl annehmen; jede Anwendung der Algebra aber iſt voͤllig vermieden. Nur in dem ein- zigen Umſtande gehe ich uͤber die gewoͤhnlichen Rechen- buͤcher hinaus, daß ich die Decimalbruͤche auf die be- kannte Weiſe ohne Nenner ſchreibe, und hieran zu denken, muß ich den minder geuͤbten Leſer bitten. Koͤmmt naͤmlich in einer Zahl eine Abtheilung durch ein Comma vor, ſo bedeutet die naͤchſte hinter dem Comma ſtehende Zahl Zehntel, die zweite Hunderttel, die dritte

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Zitationshilfe: Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre01_1830/13>, abgerufen am 29.04.2024.